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Willst
Du deinen Traum verwirklichen, dann erwache.
Rudyard Kipling
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Bitte Nachricht, wenn sich
jemand in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt sieht, dann
wird das Bild gelöscht.
And the winner ist:
Klima
und
Riserva Moac
aber dazu später mehr.
Ich muß sagen, als ich das Programm des Bardentreffens in
diesem
Jahr
erstmals gelesen hatte, war ich etwas enttäuscht um
nicht zu sagen fast
etwas
entsetzt. Kein einziges absolutes Highlight so wie z.B. die
Leningrad Cowboys ,
Calexico oder Sergant Garcia in der Vergangenenheit
auf der Hauptbühne am
Samstag oder Sonntag. Ich hätte gern
Sophie Hunger Freitag gesehen, aber
Volleyballtraining geht vor.
Im Nachhinein bin ich zwar immer noch der Meinung, das war musikalisch
deutlich
schwächer als die Jahre zuvor, aber es gab einige
echte Highlights, wenn auch nicht
auf der Hauptbühne. Aber da
hätten die beiden obenstehenden absolut hingehört.
Ein Auswuchs der Finanzkrise?
Schade fand ich auch, daß man einen Schwerpunkt Schweiz
macht,
aber die
besten Schweizer Bands großzügigerweise nicht
verpflichtet. Ohne Stephan Eicher,
Andreas Vollenweider, Lunik,
Stefanie Heinzmann und Mia Aegerter ist der
Länderschwerpunkt nur
die Hälfte wert.
Ansonsten war das Bardentreffen fast wie immer, eine traumhaft
schöne
Veranstaltung, herrliches Wetter, viele nette und
fröhliche Leute. Und dann auch
wie jedes Jahr die unmöglichen Menschen, die
denken, sie sind bei freiem Eintritt
der Nabel der Welt . Egal wieviel
Leute noch rein wollen z.B. in die
Katharinenruine, man sitzt auf
seinen Hocker und denkt nicht dran etwas Platz zu
machen. Oder
statt aufzustehen motzt man die weiter vorn stehenden an, sie sollen
sich doch gefälligst hinsetzen.
Was auch wie immer war, die vielen Straßenmusiker, die den
Flair
des
Bardentreffens erst ausmachen. Es ist so toll, wenn überall
Musik gemacht wird,
schade dass dies die Stadt Nürnberg in Person
des Ordnungsamtes nicht so sieht.
Was das soll ist mir ein Rätsel,
aber wir sind halt in Deutschland und da muß alles
seine
bürokratische Ordnung haben. Deshalb gab es jetzt auch eine
ganze Reihe
von Bildern von Strassenkünstlern die genauso wichtig sind wie
die
Hauptakts, nur Kids müssen es net unbedingt sein, wobei der
Saxophonspieler noch ganz gut war, aber Kids die grad einige
Flötenstunden absolviert haben müssen echt nicht sein.
Es gab auch wieder die Junggesellenenabschiede, bekannte Gesichter die
ich
im
letzten Jahr schon verewigt habe, die ganzen leckerene
Essensbuden,
dank CSD auch swieder einen Farbklecks mehr
ganz arg viele hübsche Frauen
mit und ohne
freche Frisuren oder Tattoos,
ganz spannende Tattoos ,
die sich zum Teil nur erahnen lassen
Tattoos an allen möglichen Stellen
dreckige Füße und
strahlende Gesichter dazu
Zwillinge, die sich zum leichteren Unterscheiden die Namen
tätowiert haben
(da hätt ich in meiner Volleyballmannschaft auch 4
Mädels , bei zweien wärs nötig)
viele coole Drinks , die in der Hitze nötig waren, ich hab
noch nie so viel getrunken,
wie an den 2 Tagen, große neugierige oder gespannte Augen
am Sonntag mal kurz immer wieder leichten Regen
Promotiongirls
nen unechten Vogel auf der Schulter
mehr oder weniger begeisterte Zuhörer und Zuhörerinnen
müde Kids
interessante Hüte
und der schönste Farbtupfer, Menschen aus allen
möglichen Ländern
oft strahlend , fröhlich und entspannt
Ein richtig gigantisch schönes Multi-Kulti
Straßenfest,
und es ist einfach schön das es so ist.
Das Bardentreffen war somit schon wegen dem ganzen drumherum einen
Besuch wert , nun aber zum eigentlichen, der Musik.
Traditionsgemäß wie jedes Jahr mein Auftaktkonzert
um 14.00 in St Katharina diesmal mit
Tracey
Curtis
aus England. Ganz im Stil einer klassischen
Folksängerin
steht Tracey auf der
Bühne und erzählt ihre Geschichten, in
denen sie sich für Menschen und Tierrechte einsetzt und die
wie
geschaffen sind für die Katharinen-Ruine und die tolle Akustik
die viele Konzerte hier zu was ganz besonderem machen. Es war
ein
gelungener Auftakt, eine Sängerin mit richtig guter Stimme,
allerdings auch mit einer Art Musik,
an der sich so viele daran
versuchen, die eine mehr die andere weniger erfolgreich.
Als nächstes gings zum Lorenzer Platz um noch etwas von
Gordon
Gunpowder
einer Erlangener Newcomer-Band . Allerdings hab ich da nimmer viel
mitbekommen, aber immer noch genug , um festzustellen, daß
man
sich die Musik
durchaus anhören kann.
Hier noch einige Publikumsimpressionen vom Lorenzer Platz:
Danach ging es wieder zurück, denn um 16.00 Uhr stand Kraja
aus
Schweden auf
Kraja
der Bühne. Auf diesen Auftritt war ich besonders
gespannt. 4 hübsche
Schwedinnen singen A Cappella. Wer das macht,
der muß schon echt ne gute
Stimme haben und davon konnte man sich
schon im ersten Song überzeugen. Kraja
sind die Schwestern Eva und
Lisa Lestander,
Linnea Nilsson (die Dame spielt übrigens Volleyball , wenn
mich net alles täuscht)
und Frida Johansson
die jetzt schon seit
7 Jahren zusammen Musik machen, wie sie mir danach
erzählten. Eine
Musik die, überraschend für so junge
Mädels, sehr
klassisch
geprägt ist. Die Mädels stammen aus Umea , eine
über 100000 Einwohner
zählende Stadt mit einem sensationell
jungen Durchschnittsalter von nur 36 Jahren.
Umea ist, wie man im
Internet lesen kann, für ein pulsierendes Kulturleben mit
vielen
Festivals bekannt und der beste Werbeträger der Stadt sind die
4
netten
Damen, die mit ihrem Harmoniegesang die Zuhörer im Sturm
erobert haben. Das
zeigt sich nicht nur am großen Applaus, sondern
auch an der Schlange, die danach
mit gekaufter CD geduldig auf ein
Autogramm wartete. Und das gaben die 4
sympathischen Schwedinnen auch
gerne. Ich muß ganz ehrlich sagen, auf CD
würde ich mir die
schwedischen Volks-, Liebes-und Kinderlieder eher nicht
anhören, noch dazu wo ich ja leider kein Wort Schwedisch
spreche,
aber live
haben die 4 schon eine echte Faszination, gerade auch weil
alle 4 richtig gut singen
können. Ein wahrlich gelungener Auftritt
und eine tolle Werbung für das Land
Schweden haben die 4 da
abgeliefert. Außerdem sind sie auch noch der lebende
Beweis,
daß es in Schweden nicht nur hübsche blonde
Schwedinnen
gibt.
Eindeutig oder?
Nun noch einige Impressionen vom Konzert, so hübsche Motive
hat man ja selten.
Looking for an A
Nach Kraja gings zur Hauptbühne um mal in die
Polka-geprägte
Weltmusik von
Polkaholics
reinzuhören. In der Musik der
Berliner Truppe finden sich Ska , Folk,
Balkanmusik, Klezmer, Big Band
Sound, Rock und Salsa wieder. Getragen wird
der Klang besonders von den
Bläsern , so sind Trompete, Saxophon, Posaune und
Klarinette
besonders markant. Neben der bunten Instrumentierung ist der
Sänger
Andreas Wieczorek sehr auffallend und sorgt für
gute Stimmung im Publikum,
bei denen Show und Musik gut ankam.
Übrigens erhielt die 2007 erschienene CD The Great
Polka Swindle im November 2007 den Preis
der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie
„Folk/Weltmusik“. Sicher auch ein Grund
dafür,
daß Polkaholix auf der Hauptbühne spielen durften.
Riserva
Moac
Da hätte ich mir die nächste Band nicht nur
gewünscht, da hätte sie auch unbedingt
hingehört. Mehr als alle anderen Bands an diesem
Tag. Riserva Moac sind klasse.
So spielten Riserva Moac aber auf der Insel Schütt, vor einen
völlig begeisterten
Publikum.
Kein Wunder, die italienische Band
aus Bojano, 80 km nordöstlich von
Neapel ist der Hammer. Aber
sowas von der Hammer, alles hätte ich erwartet ,
aber das nicht.
Ich zitier jetzt mal das Programmheft
"Ihre Musik ist eine Mischung aus den derb-fröhlichen
Tänzen
der Heimat und
zahlreichen Weltmusikalischen Stilen , die sie mit
gandenlos treibenden Ska unters
begeisterte Publikum bringen". Also
übertrieben hat man im Programmheft da
definitiv nicht. Die
Musik zu beschreiben ist aber schon nicht so einfach. Tolle
Partymusik
ist schon fast abwertend, treibender Ska trifft es auch nicht,
Mittelaltermusik , ja vielleicht das Instrumental, aber das wars dann
schon. Die
Gruppe hat was eigenes geschaffen, mir fällt absolut
kein Vergleich ein. Das ist ein
ureigenen Sound und der fetzt vom
ersten bis zum letzten Takt. Die Band ist mit
fantastischen Musikern
besetzt, ein Sonderlob verdient der springende
Akkordeonspieler und
natürlich die Bläser ,
sie machen es Fabrizio Russo
und
Mariangela Pavone
leicht zu glänzen. Und wie die glänzen. War
es ja schon vor dem Konzert heiß, so
kochte nun die Luft vor der
Bühne. Mariangela ist der Hammer, ein Energiebündel,
eine
Frontfrau wie sie sich jede Band nur wünschen kann. Ich denk
das
geben die
Bilder auch gut wieder. Da kommt was rüber und zwar
nicht nur Wasser das sie,
wenn sie es nicht gerade über sich
schüttete, auch mal ins Publikum spritze. Die 2
sind eine
Idealbesetzung und wenn sie mal gegen mal miteinander singen, dann
muß
man schon gestorben sein um sich nicht bewegen zu wollen.
ansonsten hat man gar
keine Chance der Groove geht in Kopf , Bein und
Ohr. Und wie
Kein Wunder daß die Italiener von ihrer ersten CD,
übrigens
ohne ein schwaches
Lied drauf, gleich ohne Promotion durch eine
Plattenfirma aus dem Stand weg
10000 te verkauften. Apropos
Plattenfirma. Die stellen mal wieder unter Beweis,
daß man
einfach nur gut schläft und mehr damit beschäftigt
ist sich
über Filesharing
auftzuregen als sich um tolle neue Musik
zu kümmern.
Die Band ist wirklich noch völlig unbekannt in Deutschland,
das
würde sich
schlagartig ändern , wenn man Ihnen die Chance geben
würde z.B. vor den Ärzten
als Vorband zu agieren. Da kommt
ein ganz großes Ding, Musik und eine
Bühnenshow die
süchtig macht und hoffentlich auch bald ne weitere CD in
ähnlich
sensationeller Qualität als das Debütalbum.
Ich hab echt alles erwartet, aber sowas nicht. Die Italiener haben das
Bardentreffen
allein schon zu einem besonderen gemacht, ich war
mir sicher, da kommt nichts
auch nur annähernd ran. Aber ich hab
die Mädels von Klima unterschätzt. aber
dazu später mehr.
Nun noch einige Bilder von einem wirklich furiosen, nach Riserva Moac
süchtig
machenden Auftritt.
Ritschi
Nach Riserva Moac, schade das Konzert ging viel zu schnell zu Ende, kam
ich
genau richtig, um noch ein paar Worte mit 3 Schweizerinnen zu
wechseln, die extra
6 Stunden mit dem Auto für Ritschi
angereist sind. Und der stand dann pünktlich
um 19.30 auf der
Bühne am Hauptmarkt und rockte was das Zeug hielt. Es war ein
sehr
sympathischer kurzweiliger Auftritt, den der Schweizer
Mundartsänger
ablieferte. Und er verstand es perfekt, das Publikum
mit einzubeziehen. Kurzerhand
machte er sich dann auf den Weg durch die
Reihen, dem drahtlosen Micro sei
Dank, während die Band auf der
Bühne tapfer ohne Frontmann weiterspielte. Man
merkte Ritschi an,
das er echt schon viel Bühenerfahrung gesammelt hat und es ist
auch kein Wunder, daß er mit seiner Band Plüsch in
der
Schweiz so einen
unglaublich großen Erfolg feiern konnte, der Typ
kann was. 118 Wochen war die
erste CD in den Hitparaden, die zweite
steigt auf Platz 1 ein und bleibt 53 Wochen
dort. und CD 3 36 Wochen.
Wahrlich beeindruckende Zahlen und trotzdem kennt
ihn in Deutschland
kaum jemand. Das war ihm auch durchaus bewußt , was er in
einer
Ansage auch betonte. Genauso, daß das Publikum so seine liebe
Mühe hat
mit dem Schweizerdeutsch. Und so hat er kurzerhand auch
einen Song einfach mal
ins Hochdeutsche übersetzt. Ein Auftritt
der in Erinnerung bleibt.
Übrigens hat er mit seinem Auftritt seinen Landsmann, der nach
ihm spielte um
Längen geschlagen. Nun auch von Ritschi noch einige
Impressionen.
Nun noch einige Zuschauerimpressionen:
Minyeshu
und Chewata
Nach Ritschi gings wieder zurück zur Insel
Schütt und ich konnte
wenigstens noch
ein paar Lieder von Minyeshu und Chewata erleben. Die
Sängerin Minyeshu Kifle
kommt aus den Niederlanden, stammt aber
ursprünglich aus Äthiopien. Und wie
steht im Programmheft so
schön. Mit ihrer Musik schlägt sie eine
Brücke zwischen
alter und neuer Heimat. Es ist ein Mix aus traditionellen Liedern in
einem modernen
Gewand, mit vielen afrikanischen, wie auch westlichen
Musikstilen, kurzweilig und
schön anzuhören. Und
natürlich auch anzuschauen. Denn wenn Minyeshu anfängt
ihren
Körper zur Musik zu bewegen, dann wackelt alles an ihr. Und
spätestens
dann wackelt das Publikum mit. Man muß einfach
mitwackeln, die Musik hat ne
eingebaute Bewegungsgarantie auch für
Nichttänzer. Schade, daß ich nicht mehr
hören konnte,
aber immerhin hat es noch gelangt auch die Krar , eine traditionelle
Harfe zu hören und die sehenswerte Sängerin zu
erleben.
Auch von diesem Auftritt noch einige Impressionen:
Patent
Ochsner
Mein Abschluß sollte eigentlich Patent Ochsner sein,
eigentlich
denkt man das um
20.30 auf der Hauptbühne der Hauptakt und
das Highlight des Tages
auftreten sollte. Vielleicht war er das
für viele ja auch. Sicher nicht für alle, die
Riserva Moac
gesehen haben. Die waren um Klassen besser. Übrigens war auch
Ritschi wesentlich sehens und hörenswerter. Man mochte Herrn
Ochsner gerne
zurufen "hallo hier sind wir, dein Publikum". Irgendwie
kam es einen vor er spielt
mehr für sich selbst. Ein Auftritt mit
dem ich ziemlich wenig anfangen konnte. Auch
wenn der Sound zumindest
was die Bläser betrifft ziemlich satt klang. Da ich mir
nur ein
paar Songs anhörte und danach mich lieber an was
Kühlem zu
trinken
erfreute, (ich hab übrigens noch nie soviel getrunken , wie
die 2 Tage-kein Alkohol
selbstverständlich) möchte ich ziemlich wenig dazu
sagen. Nur soviel
mich hat es
alles andere als vom Hocker gerissen, incl. schwacher Lichttechnik. Ein
kurzer
Pat
Appleton
Abstecher
noch mal zur Insel Schütt und zu Pat Appleton , einer
Deutsch-Libanesin
die früher die Stimme von De-Phazz war. Der
soulige und jazzig angehauchte
Auftritt war mein Schlußpunkt
des Tages. Und der ging mit einigen
Straßenmusiker-Auftritten und lach
"5 Chickas " zu Ende. Ist echt nett geworden
das Foto.
Emily Smith
Am Sonntag war mein erster Weg wieder St. Katharina, denn mit Emily
Smith stand
der laut Programmheft "aufgehende Stern am Himmel der schotttischen
Folkszene auf
der Bühne". Emily Smith durfte beim Bardentreffen sogar 2 mal
ran, Samstag am
Sebalder Platz und Sonntag nun Auftakt in St Katharina. Und
dieses Konzert war
sicher das schönere. Erstens wegen der tollen Akustik, die
für die ruhigen Folksongs
von Emily Smith einfach wie geschaffen ist und zweitens, weil ihr hier
auch ein Flügel
zur Verfügung stand. Und den nutzte die Schottin auch dankbar.
Emily Smith lebt in
Dunfries and Galloway im Südwesten Schottlands, wahrscheinlich
die Gegend wo die
Galloway Rinder herstammen. Es scheinen aber nicht nur Rinder nach
Deutschland zu
kommen, sondern auch die hübsche Schottin mit ihrer klaren,
hörenswerten Stimme.
Wie im Programmheft zu lesen ist, ist die Gegend die Quelle ihrer
Musik, hier stöbert
sie schon mal in alten Gedichtbänden und
Liederbüchern und verarbeitet so
traditionelles in ihren eigenen Songs. Emily Smith wurde schon
mehrfach
ausgezeichnet u.a. auch als Scots Singer of the year und es gibt
bereits 3 CDs von
ihr. Es war wahrlich ein gelungener Auftakt am Sonntag.
Alberto
Manjarres
Einer der Highlights des Bardentreffen 2009 stand witzigerweise gar
nicht im Programmheft. Dafür verantwortlich war der CSD ( Christopher
Street Day ), der Festtag , Gedenktag und
Demonstrationstag von
Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgenden in
Nürnberg. Am
Sonntag findet traditionell auf dem Hans-Sachs-Platz der CSD-Ausklang
statt. Und hier hatte man mit Alberto Manjarres und Band einen echten
Glücksgriff verpflichtet. Moderiert wird das ganze Treiben
jedes Jahr von
Ellen Lang, die das wirklich sehr kurzweilig und höchst
unterhaltsam
macht. Und die sich im Duett mit Manjarres selbst übertraf.
Herrlich , wie
sie Manjarres anbaggerte , der nicht so ganz wußte wie er
sich erwehren
sollte. Ist auch schwierig, allein der
Größenunterschied macht es schwer.
Man beachte, Manjarres hatte auch noch Absatzschuhe an. Im April
2008 hat der kolumbianische Sänger Alberto Manjarres mit
verschiedenen Musikern aus dem Nürnberger Raum eine Band
geformt,
die spanische und englische Texte über das Leben und die Liebe
mit
südamerikanischen Grooves und tanzbaren Rythmen kombiniert.
Hiphop
House, Rock und Pop Einflüsse gemixt mit 70 er Disco Feeling
und
aktuelle Latin Music das ist Manjarres und seine Band. Und dazu
kommen große Entertainmentqualitäten des
Bandleaders, eine gute
Stimme, eine echte Bühnenpräsenz die die Zuschauer
und Hörer in ihren
Bann ziehen kann und 4 Tänzer/innen die ihr Handwerk verstehen
und
die Show toll unterstützten. Große Unterhaltung
und großes Kino beim
Duett mit Mrs Lang, es war echt ein Highlight der 2 Tage und
von
Manjarres wird man sicher noch mehr hören.
So
ganz meins war das nicht aber Geschmäcker sind ja zum
Glück sehr
verschieden.
Katja
Werker
Als Katja Werker auf die Bühne kam hat sie dies erst mal mit
einer
Entschuldigung getan. Scheinbar hat sie Emily Smith zugehört,
weil sie
sich dafür entschuldigte nicht so introvertiert zu sein, wie
ihre
Vorgängerin. Ich bin mir da nicht sicher, ob sie nicht
eigentlich ein
anderes Wort gebrauchen wollte, denn eigentlich war Katja Werker die
introvertiertere von beiden. Sie wirkt manchmal richtig
schüchtern und
scheu auf der Bühne. Sie ist sicher nicht die klassische
Frontfrau, die da
allein mit Gitarre, mal elektrisch mal akustisch auf der Bühne
steht. Die
am 21. Mai geborene Musikerin aus Essen ist eine Multiinstrumentalistin
und Autodidaktin. Vieles brachte sie sich selber bei, egal ob Bass ,
Gitarre, Piano oder Keyboard, Werker kann vieles spielen. Vielleicht
resultiert ihre Zurückhaltung auch etwas aus ihrer Kindheit.
Die hat sie in
der Autobiografie Wo keine Worte sind, da ist Musik
aufgearbeitet. Hier ist auch zu lesen, daß sie als Kind
sexuell missbraucht wurde. Aufzuarbeiten hatte und hat sie somit eine
Menge. Denn wie sagte sie so schön beim Konzert: Mann, Auto,
Haus (und somit auch das Tonstudio) und Hund, alles weg.
Aber
trotz jüngstem Schicksalsschlag lässt sich die starke
Persönlichkeit nicht unterkriegen und das ist gut so. Auch
nicht, daß ihr Bassist kurz vorm Bardentreffen krank wurde
und sie nun allein auftreten mußte. Sie machte das beste
daraus und hatte mit einem kleinen MP3 Player eine gute Lösung
gefunden um den Publikum auch einmal Werker im Bandsound zu
präsentieren. Ansonsten gab es viel akustisches die sie mit
fesselnder Stimme vortrug, Songs in denen sie auch über
Einsamkeit, Verzweiflung und Selbstzerstörung
erzählt. Die Songs sind eine bunte Mischung aus
Altem und Neuem , dann auch mal in Deutsch, denn sie hat ein neues
"Baby" am Start. Eine neue CD erstmals rein mit Deutschen Songs und man
wünscht ihr von ganzem Herzen, daß sie
damit Erfolg hat. Genauso , wie man ihr wünscht bald all das,
was sie durch die Scheidung nun verloren hat, wieder in Händen
zu halten. Und bis dahin hat sie vor allem eins, ihre Songs in die sie
all ihre Ängste, Gefühle und Sorgen legen kann und
mit denen sie das Publikum großartig unterhält.
Black Gandhi
Reggae
auf der Insel Schütt, mit Black Gandhi stand eine junge
Reggae-Band um Sänger Mel Seme auf der Bühne. Der
Name resultiert
aus ihrer Wertschätzung von Mahatma Gandhi. Dessen Lehren und
positiven Botschaften transportieren sie mit Reggae-Beats an
diesem
Tag auch unters Nürnberger Volk. Wie im Programmheft zu lesen
ist,
werden sie von den Bands Toots and the Maytals, The Wailers, James
Brown the Godfather of Soul, Jimi Hendrix und auch von Bob Dylan
inspiriert , aber welcher Musiker sagt das von letzterem nicht. Sie
wollen
"Licht und Freude" dorthin bringen , wohin wir gehen und so feiern sie
mit ihrem Publikum eine Reggae Party mit Anklängen an die 70er
Funk
und 80er Disco Zeit. Und die Zuhörer hatten daran sichtlich
ihren Spaß.
Übrigens Michael Jackson lebt nicht!
Othella
Dallas
Ein echtes Highlight gab es um
18.30 in St Katharina zu bestaunen. Eines das sich nicht im
Programmheft fand. Denn Othella Dallas war als Ersatz für Lisa
Avila verpflichtet worden. Und das war mehr als ein
Ersatz. 84 Jahre ist die Dame inzwischen schon. Und sie ist der lebende
Beweis, daß das nur 2 Zahlen sind. 8 und 4 man kann sie auch
umdrehen, völlig egal. Über den Menschen sagen sie
nichts aus und wie
die Dame an diesem Tag die Bühne rockte, mit welch einer
Klasse und Bühenpräsenz , da können
sich viele eine Scheibe abschneiden.
“I
Live The Life I Love” heißt ihr neueste CD und dies
merkt man der
leidenschaftlichen Musikerin und Tänzerin jede Sekunde ihres
Konzertes an. Die Amerikanerin aus Memphis Tennessee stand in
früheren Zeiten mit Weltstars wie Duke Ellington, Josephine
Baker, Edith Piaf, Cole Porter oder Sammy Davis Junior auf der
Bühne. Schliesslich lies sich
Othella Dallas in Binningen bei Basel nieder. Sie eröffnete
ihre eigene Schule für Jazzballett in Basel (
„Othella Dallas Dance School") und machte ihre
Gesangsauftritte zu geniessenswerten Raritäten.Und auch heute
in Nürnberg fesselt die ganz
persönliche Interpretation ihrer Stücke.
Ihr Repertoire beinhaltet Blues, Gospel, Jazz , etwas
Reggae und Latin und begeisterte das Publikum.
Wie
das zeigt ein Gästebucheintrag, der es so schön
trifft, daß ich ihn hier einmal zitieren möchte:
Stimmt,
eine ganz Große, viele der Teilnehmer als Zuhörer
hatten Tränen der Rührung in den Augen, denn das
Können der Grande Dame in Verbindung mit transzendenter
Weisheit , der Vitalität ihrer Röhre, der Sexiness
ihrer Ausstrahlung und… der Endlichkeit ihres Daseins konnte
sich niemand entziehen.
Wie
wahr.
Lustig
auch, wie sie ihren Bassisten ganz schön verlegen machte, in
dem sie bei einem Duett ihr "Schatzele" anschmachtete und der junge
Mann immer verlegener wurde.
Großer
Auftritt einer großen Musikerin , die die Zeit anzuhalten
scheint.
Fatima
Spar and the Freedom Fries
Knapp
100 Konzerte geben Fatima Spar and the Freedom Fries im
Jahr. Die Vielspieler um die charismatisch türkische
Sängerin Fatima
Spar und ihre Multi-Kulti Bandkollegen aus Österreich, der
Ukraine,
Bulgarien und Serbien touren durch ganz Europa und hinterlassen einen
bleibenden Eindruck, auch in Nürnberg ist das so.
Die
Musik ist eine bunte Mischung, wie ein Kochtopf der
überkocht und
in dem man zuvor alles mögliche reingeworfen hat. Swing, Jazz,
Balkanpop, Brass, einen Schuß Commedian Harmonists und alten
Deutschen Schlager, Klezmer, Soul, Charleston, Ragtime, Folklore,
etwas Indie und Pop. Alles reingeworfen umgerührt und
herauskommt
eine ganz eigene Art Musik, die höchst unterhaltsam ist , nie
langweilig,
sehr eigen und die in der Frontfrau Fatima Spar bzw. Nihal
Sentürk die
Idealbesetzung für die Interpretation der Songs gefunden hat.
Sie raunt ,
klagt , singt, flüstert ,monologisiert und sie fesselt und
fetzt.
Ein
echt bleibender EIndruck den die Band mit ihren Auftritt da
hinterlassen hat.
Klima
Als ich das Programmheft durchgeblättert habe, fiel mir gleich
das Foto von Sarah
und Vera Klima auf. Ein echt schönes Foto zweier sehr
hübschen Mädels und so
hab ich mich neugierig auf den Weg zum Sebalder Platz gemacht. Das
Programmheft kündigte Klima als "Schwestern-Duo aus dem
Chiemgau an, das mit
seinem hausgemachten Deutschrockfolkpop frischen Wind in die
Konzertsäle
bringt." Von Preisen war da zu lesen wie der Deutsche Rock- und
Pop-Preis und
der Förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung für junge
Songpoeten. Naja nicht immer
stimmt Programmheft und mein Empfinden überein. Und so war ich
zwar gespannt,
dachte aber das ist so ne hübsche Girlsgroup die ganz netten
Pop macht.
Und dann wurde ich nicht nur positiv überrascht, sondern ich
war echt fasziniert
vom Auftritt von Vera und Sarah und ihrer Band. Eigentlich wollte ich
ja nach einer
halben Stunde noch am Hauptmarkt Eliana Burki hören, aber ich
konnte mich
absolut nicht losreißen, so gut fand ich den Auftritt und so
hat er mich wegen vieler
Songtexte auch bewegt.
Um die Faszination am besten zu erklären versuch ich es mal
anhand der Bands
Silbermond und Rosenstolz. Beide sind extem erfolgreich , ein Grund ist
sicher, daß
sich viele Zuhörer mit ihren Gefühlen in den Songs
extrem gut wiederfinden. Und
auch wenn manche Kritiker ein Problem mit den Bands hat, so liebt sie
das
Publikum trotzdem in Massen, auch Dank der starken
Bühnenpräsenz der 2 Frauen
am Mikrofon und ihrer großartigen Stimmen. Sowohl AnNa , wie
auch Stephanie
haben Charisma ohne Ende. All diese Qualitäten hat
die Band Klima auch. Es gab
keinen einzigen schwachen Song , viele Texte bewegen einen sehr. Vera,
die
Hauptsongschreiberin hat ebenfalls richtig Charisma und versteht es
perfekt, dass
Publikum in seinen Bann zu ziehen und die Harmonie der beiden
Schwestern ist
jeden Moment spürbar. Und gesanglich haben die 2 eine ganze
Menge drauf. Und
daneben kommt auch die Show nicht zu kuz, wie man auf einigen Bildern
sieht.
Alles hab ich erwartet, aber nicht so einen beeindruckenden
kurzweiligen Auftritt.
So ging es übrigens vielen Zuschauern , nach dem Konzert gab
es einen Run auf die
Klima-CDs und zuvor stand das Publikum und feierte lautstark die
Geschwister
und ihre Band völlig zurecht. Mehrer Zugaben waren
fällig und hier präsentierten
die 2 auch einen Englischen Song, namens Heaven.
Und wie toll sie ankamen zeig auch das Gästebuch. Da ist u.a
zu lesen
..ich fands toll...
..ich war völlig platt, super Musik
...ihr wart auf dem Bardentreffen auf jeden Fall die beste Band des
Wochenendes, das steht fest!
....wirklich Klasse euer Auftritt beim Bardentreffen
...Euer Auftritt hat Gänsehaut bereitet usw usw
Keine Übertreibung das war wirklich ganz ganz groß
und für mich auch ganz klar
das Beste was ich am Sonntag gehört habe, ohne jetzt die
Leistung der anderen
Musiker schmälern zu wollen. Nur Klima war einfach der Hammer,
leider allerdings
auf der völlig falschen Bühne plaziert. Denn der
Auftritt hätte ganz klar die Bühne
am Hauptmarkt und 10000 Zuhörer verdient gehabt.
Aber dann hätten sie echt ein CD-Problem bekommen , die Leute
hätten sich um
die CDs gestritten. So haben sie gerade noch so gelangt, daß
jeder eine bekam ,
der eine wollte.
Es war ein genialer Schlußpunkt von 2 tollen Tagen, der beste
den man sich
wünschen kann. Denn als ich danach Richtung Hauptmarkt ging,
war der schon arg
geleert, verwunderlich, da hier das letzte Konzert eine halbe Stunde
später
angefangen hatte. Und danach war auf der Insel Schütt
überhaupt kein
durchkommen mehr, hätte gern noch ein paar Bilder von Anne
Clark geschossen.
Und so ging das Bardentreffen 2009 für mich zu Ende and the
Winner is Klima!
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