2011
Deutschlands
liebstes Urlaubsland Spanien stand in diesem Jahr im Mittelpunkt des 36.
Bardentreffens. Und so waren eine ganze Reihe spanischer Bands
angereist und haben die
Temperaturen ihrer Heimat sicher sehr vermisst. War der Freitag
eigentlich wettermäßig noch
perfekt , so kann man den Samstag und Sonntag unter dem Begriff
Katastrophe abtun. Das ist echt
bitter, denn das Bardentreffen ist jedes Jahr so schön und
alle Beteiligten geben sich soviel Mühe,
daß man einfach Sonnenschein verdient hat. Nichts wars.
Leider wars wegen einem 50 Geburtstag
diesmal auch nichts mit 3 Tagen Bardentreffen. Deshalb gibt es nur vom
Freitag einen kleinen
Bericht, da ich nur den Freitag mitbekommen habe. Leider , denn auch am
Samstag und Sonntag
hätte es so einiges gegeben, was ich zu gerne gehört
hätte.
Eine
spanische Band konnte ich immerhin dann doch erleben
La
Banda del Surdo
sind
eine Percussion-Truppe aus Katalonien und im Gegensatz zu den
üblichen Auftritten auf irgend
eine der 9 Konzertbühnen setzten sich die Musiker und 2
Stelzenläuferinnen in Bewegung und
brachten ihre energiegeladene Trommelperformance überall
unters zahlreich erschienene Bardenfolk. Dank ihrer afrikanische und
lateinamerkanische Rhythmik und vor allem Dank viel
Samba machte die Truppe überall wo sie auftauchten den Ort in
kürzester Zeit zu einer Partyzone. Ein grandioser
Programmpunkt des Festivals und das Beste und unterhaltsamste was ich
bisher an Samba-Truppen gesehen habe.
Da
sie noch kurz nach 19.00 Uhr wie wild trommelnd und pfeifend am Rande
des Hauptmarktes für Stimmung sorgten , mußte
Neuseelands
Batucada
Sound Machine
etwas
warten, bis sie endlich loslegen konnten. Gleich vorweg, die Batucada
Sound Machine ist vor
allem eine Live-Band. Ich hab so meine Zweifel ob dieser Mix aus
Hip-Hop, Soul, ganz viel Funk
und etwas Reggae wirklich auf Platte so gut funktioniert, auf der
Bühne tut er das auf alle Fälle, da
fetzen die 10 Jungs richtig. Vor allem die Bläser und
Percussionsabteilung sind glänzend besetzt, 2
Sänger wechseln sich mit dem Singen ab und
es wird in Englisch, Spanisch und Portugisisch
gesungen. Eine wilde Mischung, die fraglos ins Bein geht. Leidenschaft
pur strahlen die Jungs auf
der Bühne aus, eine Leidenschaft die zumindest in den vorderen
Reihen ansteckt und für gute
Laune sorgt.
Rhythm
and Rhyme heißt das Debütalbum, das 2007 erschienen
ist und sich in Neuseeland an der
Spitze der Indiecharts wiederfand. Zwar haben Batucada Sound Machine
scheinbar auch schon in
Europa gespielt, ich hatte zuvor jedoch noch nichts von ihnen
gehört. Das hat sich nun geändert, ein
gelungener Bardentreffenauftakt war es fraglos.
Noch
einige Pics von den Neuseeländern.
Danach
gab es das meiner Meinung nach größte Highlight des
diesjährigen Bardentreffens auf
dem Hauptmarkt zu hören.
Heinz
Rudolf Kunze
war
nach 29 Jahren wieder einmal beim Bardentreffen zu Gast. Insgesamt sein
inzwischen fünfter
Auftritt und natürlich war auch die Band mit Leo Schmidthals
(Bass), Jörg Sander (Gitarre), Matthias
Ulmer(Keyboard), Zoran Grujovski (Gitarre) und diesmal nicht mit Jens
Carstens am Schlagzeug,
der leider leider verhindert war. Der "Neue" machte seine Sache echt
gut, umso mehr, da er wie
Heinz Rudolf Kunze noch nie mit der Band live gespielt hat. Aber
trotzdem hat man schon einen
Unterschied gemerkt, der Trommelsound war im Hirschen beim Auftritt von
Kunze mit Band schon
noch deutlich treibender und fetziger. Das soll jetzt aber keine Kritik
am Aushilfs-Trommler sein,
sondern ein dickes Lob an Jens Carsten.
Ich
hab ja schon vom Auftritt im Hirsch einiges geschrieben und da gibt es
auch eine ganze Reihe
von Bildern zu sehen. Einfach mal hier klicken wen es interessiert.
Deshalb
möchte ich vor allem noch einige Bilder
veröffentlichen. Denn der Mann mit den 1000
Gesichtern und Gesten ist natürlich mit einer guten Kamera
einfach viel besser einzufangen. Und es
macht einfach total viel Spaß den Sänger Kunze und
den Erzähler Kunze mit all seiner Fähigkeit zur
Mimik, Gestik und zum Geschichtenerzählen zu erleben und
übrigens auch zu fotografieren. Das
Programm war nicht groß verändert zum
Hirsch-Konzert, die wirklich extrem gute Mischung
zwischen Bekanntem und Unbekanntem, zwischen Mitsinghit und
Zuhörsong kam auch beim
Bardentreffen super an. Und ich denke, dass nicht wenige die Kunze
erstmals live erlebt haben,
überrascht waren, wie rockig der Sound der Band ist. Ein
Besucher neben mir, der nach dem
Neuseeländern heimgehen wollte, weil ihm Kunze zu schnulzig
ist hätte mal lieber dableiben sollen.
Er hat definitiv etwas verpasst. Ich hab allerdings auch etwas
verpasst, nämlich einen Teil des
Konzertes, weil mich das Programmheft auf UhOh neugierig gemacht hat.
Blöderweise hab ich
dann leider die Bühnen verwechselt und statt New-Wave-Sound
gabs auf einmal volkstümliches zu
hören.
Dazu
gleich mehr, erst aber noch ein paar Kunze-Pics.
Ein
rappelvoller Sebalder Platz mit tanzenden Menschen erwartetet mich da
und die Band
ZiehGäuner
die
hier ihren Auftritt hatten. ZieGäuner sind 5 Jungs direkt aus
dem Bayerischen Wald , genauer
aus Viechtach. Sie sorgten mit ihrem Volksmusik-Ska und Balkan-Funk
für gute Laune bei den
Massen an Zuhörern. Mit Trompete, Posaune, Gitarre, Bass und
Schlagzeug singen sie ihre Songs
in
der Weltsprache Niederbayerisch. Ein schnelles
Schöfferhofer-Grapefruit, mehr Zeit hatte ich
leider nicht. Ich wollte unbedingt von UhOh noch etwas mitbekommen.
UhOh!
Als
ich in Rekordzeit den Lorenzer Platz erreicht hatte war ein
Großteil der Show der Band, die um
21.45 mit dem musizieren begonnen hat leider schon vorbei. Für
einige Songs und Zugaben langte
es allerdings noch . Und gleich mal vorneweg, es hat sich wirklich
gelohnt. Denn das, was die 2
Jungs und Sängerin Nina Casey da auf der Bühne boten
entlockt einen durchaus einige Uhs und
Ohs. Nina Casey ist sicher nicht die größte
Sängerin, trotzdem ist sie auf ihre unnachahmliche Art
schon etwas besonderes. Das gilt auch für die Musik der Band.
Der Name ist aus einem Talking
Heads Song geklaut und die Musik lehnt sich an die Talking Heads an
steht im Programmheft. Na
ja ich würde eher sagen der New-Wave-Disco-Clash der Band ist
extrem eigen und das ist eine
absolute Live-Showband die da auf der Bühne stand. Das klingt
schon mal schräg , da sitzt sicher
auch nicht jeder Ton aber das ist völlig egal. Den Zuschauern
wird richtig etwas geboten und
Sängerin Nina verausgabt sich bis zum letzten Schweisstropfen
und gibt ihr letztes Hemd wie man
sieht. Lichterketten, Glitzerschnipsel, Wasser, Kostümechsel,
die ehemaligen Mitglieder der
Indie-Band Crash Tokio verstehen es wirklich ihr Publikum zu
unterhalten, das gutgelaunt vor der
Bühne herumspringt.
Nach
dem Konzert sieht die Bühne dann aus wie ein Schlachtfeld oder
wie eine Messi-Wohnung wie
das folgende Bild deutlich zeigt.
Die
Berlin-Münchner Truppe macht Spaß, mächtig
viel Spaß , sie hätten eigentlich noch viel
länger
spielen müssen, wenn es nach den Zuhörern gegangen
wäre. Aber alle Zugaberufe nützten nichts,
nach der zweiten war Schluß. Uh-Oh waren sicher einer der
Highlights des Bardentreffens, auch
wenn ich den Samstag und Sonntag leider nicht anwesend war. Und ich
hätte natürlich auch zugern
Depedro gesehen, den ich ja bei einem Calexico-Konzert erstmals live
erlebt hatte. Aber wie das
beim Bardentreffen halt oft so ist, manchmal gibt es 2 oder 3 Bands die
man alle so gern sehen
würde und genau die spielen parallel. Aber so ist das halt.
Ich
hoffe ja sehr, die Band mal wieder live zu sehen und dann das ganze
Konzert.
Nun
noch einige Impressionen vom Freitag, den
wettermäßig schönsten Bardentreffen-Tag..
Was wäre das Bardentreffen ohne seine vielen
Straßenmusiker
mit wirklich guten Sängerinnen und
Sängern
mit Musikern aus allen Herren Ländern
in wunderschönen Kostümen
und exotischen Intrumenten
und kleinen oder ganz großen Instrumenten.
Ob in einer stillen Ecke oder mitten in der
Fußgängerzone
egal ob ganz jung oder ganz alt sie machen das besondere Flair aus.
und finden ihr Publikum.
Und natürlich gibt es wieder ganz viel leckeres zu essen, ob
Indisch Curry oder
Mexikanische Wraps, es gibt überall feine Sachen zum Essen und
zu trinken. Und das wird
mit charmanten Lächeln ganz allein
oder im Team serviert.
Egal , wie man sich auch anschleicht, ein Fotomodellhund schaut immer
in die Kamera
Was gabs noch zu entdecken? Spannende Haarfarben,
coole Outfits und bunte Gummistiefel
viele interessante Fotomotive
schöne Tattoos
und hübsche Mädels bzw. Frauen
Engelchen und Teufelchen waren auch unterwegs
und der Junggesellinnenabschied ist inzwischen auch Vergangenheit