Corvus Corax Fantreffen 2017
Erinnere Dich, dass alles nur Meinung ist und dass es in Deiner Macht steht,
zu meinen, was Du willst.              Mark Aurel



Kulturschloss Theuern,  03.06.2017


 
Viel Pech hatte Corvus Corax mit der Terminwahl des Fantreffens. Denn ein Großteil der Fans war sicher beim Wave Gothic Treffen in Leipzig oder beim Rock im Park oder Rock am Ring die alle an diesem Wochenende stattfanden. So war der Zuschauerzuspruch leider nicht allzu groß. Richtig schade, denn die Location mit einer Zeltmöglichkeit vor dem Schloss ist dafür bestens geeignet und der geschützte Innenraum des Schlosses bietet zudem eine klasse Akustik für die Konzerte an diesem Abend. Besser geht es kaum.
Neben den extrem sympathischen Hardcorefans, haben sich auch einige Besucher aus der Gegend das Event nicht entgehen lassen, wie z.B. zwei Mädels aus Theuern die richtig glücklich über die Veranstaltung waren. Völlig zurecht, sind Corvus Corax ja immer einen Besuch wert, noch dazu da man mit Fuchsteufelswild einen Support gebucht hatte, der musikalisch vortrefflich dazu passte. Bevor die „Füchse“ aber loslegen durften, stand noch ein ganz besonderer Programmpunkt auf der Tagesordnung. Und der hatte es echt in sich, konnte man doch mit etwas Glück für wenig Geld einen Spielmann für eine Stunde ersteigern. Eine wirklich schöne Idee des Fanclubs und eine tolle Aktion der Musiker. Denn das eingenommene Geld sollte einer Palliativstation für Kinder in Berlin zu Gute kommen, wie Frontmann Castus in anrührenden Worten erzählte. Traurig, dass gerade hier scheinbar an allen Ecken Geld fehlt und die Leute, die hier arbeiten sind nicht nur zu bewundern, sondern müssen nach Kräften unterstützt werden. Die Versteigerung läuft dann besonders clever ab, jeder kann immer einen Euro einwerfen und der letzte der beim Kommando Stopp was reingeworfen hat, der hat seinen Spielmann für eine Stunde für sich. Einzulösen gleich oder nach Absprache auch an einem anderen Termin.
700 Euro kamen dadurch in die Spendenbüchse, schade bei mehr Publikum wäre da sicher noch deutlich mehr zusammen gekommen und das ist eigentlich der größte Wehrmustropfen an diesem Tag.
Danach durfte Fuchsteufelswild loslegen und die hatten mit ca. 75 Minuten Spielzeit die Möglichkeit sich all jenen, die sie noch nie gehört hatten, eindrucksvoll vorzustellen. Verfolgt man die Entwicklung der Regensburger Band so muss man anerkennend feststellen, dass sich die Band musikalisch immer weiter entwickelt hat und noch lange nicht am Ende ist. Ganz im Gegenteil, die Mädels und Jungs werden immer besser und das musikalische Programm ist an Abwechslungsreichtum kaum zu überbieten. Vom Instrumental über die Ballade bis zur Mitgröhlnummer, von zart bis hart, unplugged oder voll verstärkt, Fuchsteufelswild kann alles bedienen. Hinzu kommt, dass die Band es perfekt versteht sich optisch großartig zu verkaufen, nicht schwer bei den hübschen Damen in der Band und einem männlichen Model, dass jedes Frauenherz höher schlagen lässt. Ein klasse Support also, der die Besucher gleich in beste Stimmung versetzte.
Während der Umbaupause konnte man übrigens den Corvus Corax Met und Wein testen, der von den Mädels aus Theuern das Prädikat „schmeckt nach mehr“ bekam.
Mit „Hymnus Appolon“ und „Crenaid Brain“ startete Corvus Corax ihren Set, den man die Songs „Fiach Dubh“ und„Mazedon“ folgen ließ. Mit dabei war an diesem Tag auch Wim Dobbrisch, der Tage vorher noch in der VOX Sendung „Zwischen Tüll und Tränen“ zu sehen war und dort als Traumprinz mit rot-schwarzen Gehrock zu bewundern war. So hatte man ihn noch nie gesehen, an diesem Abend stand er dafür wieder in seiner gewohnten Spielmannskluft auf der Bühne und machte auch ohne Gehrock eine gute Figur.
„Ballade de Mercy“, „Cheiron“, „Mille  Anni Passi Sunt“, „Isabella“, „Herr Wirt“, „Pack“, „La im Beltaine“ waren die weiteren Songs im Programm, bei dem auch die absoluten Corvus Kracher wie Sverker und Venus Vina Musica genauso wenig fehlten. Selbst von einem Stromausfall ließ sich Corvus Corax nicht stoppen, als Ersatz für die Bühnenscheinwerfer zückten die Zuhörer ihre Handys und bis auf dem neuen Bassmann der Band konnten die anderen problemlos weiterspielen und zeigten eindrucksvoll, wie wenig Elektronik hinter dem Sound der „Könige der Spielleute“ steckt.
Nach dem langen Schlussapplaus dauerte es nur kurze Zeit bis die Musiker sich wieder unters Volk mischten und in einigen Spielen wie z.B. Twister zusammen mit dem rührigen Fanclub einen gelungenen Abend feucht-fröhlich ausklingen ließen.
Übrigens scheint auch der Wettergott ein echter Corvus Corax Fan zu sein, denn während mancherorts in der Nähe kurze, heftige Regenschauer manche Veranstaltung buchstäblich unter Wasser setzten, blieb das Schloss in Theuern davon zum Glück verschont.





zu den Bildergalerien des Abends




Corvus Corax



Fuchsteufelswild





Impressionen



























www.gruftimusik.de / www.konzertreport.de / www.konzertimpressionen.de