Fiddlers Green 2017 
Wenn du Abends in der Innenstadt in der Bar 5 Bier trinkst bist du Alkoholiker.
Auf`n Dorf bist du der Fahrer.



Zentrum, Bayreuth  26.11.2017





Wenn man nach dem Ende eines Konzerts schaut, ob man die Chance hat das soeben gesehene gleich noch einmal erleben zu können, dann zeigt das schon ganz gut, dass die Show richtig beeindruckt hat. Die Acoustic Pub Crawl Tour von Fiddlers Green hat das allemal. Sehr sogar!
Man ist es ja von den Franken gewöhnt, dass sie sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Oft sind es geniale Ideen die eine Fiddlers Green Show jedes Mal aufs Neue zu einem Erlebnis werden lassen. Auch weil die 6 Musiker, Sänger und Bouzouikimann Ralf „Albi“ Albers, Gitarrist und Sänger Patrick „Pat“ Prziwara, Tobias Heindl an der Geige, Akkordeonspieler Stefan Klug, Bassmann Rainer Schulz und Schlagzeuger Frank Joos einfach begnadete Live-Musiker sind. Aber diesmal haben sie sich selbst übertroffen.
Eigentlich fällt es ja schwer den Begriff Speedfolk, der für die Musik von Fiddlers Green steht mit Acoustic in Verbindung zu bringen. Das geht vielleicht ein oder zwei Songs problemlos aber ein ganzes Konzert? Geht das wirklich? Es geht, diese Erkenntnis gleich mal vorweg.
6 Barhocker im Vordergrund, ein imposanter Schlagzeugaufbau mit Eimer und Kochtopf und dahinter die Bartresen sorgen schon zuvor dafür, dass man sich etwas wie in einem Iris Pub vorkommt. Punkt 20.00 Uhr nehmen die 6 dann auf ihren Barhockern Platz und legen los. Die verlassen sie während der nun folgenden 2 Stunden relativ selten und trotzdem wird der Abend zu einem ganz intensiven Musikerlebnis den das Bayreuther Publikum begeistert feiert. Den Oberfranken wird ja immer nachgesagt, nicht gerade das temperamentvollste Konzertpublikum zu sein, im Bayreuther Zentrum kann man das genauso wenig bestätigen, wie dass Fiddlers Green und Acoustic nicht zusammenpassen. Vom ersten Song an herrscht prächtige Stimmung im Publikum, es wurde getanzt, gefeiert, eine Publikumschlange durch den Saal gebildet und natürlich auch mitgesungen. Und das Zentrum selbst ist einfach eine perfekte Konzertlocation, wie es besser kaum sein könnte.
Mit „Devil`s Dozen“ ging es gleich stimmungsvoll los, „Matty Groves“ und „Buccaneer“ folgten bevor mit dem Knaller „Pat Murphy“ ein Song auf der Setlist stand, der bei keinem Konzert von Fiddlers Green fehlen darf. Apropos Setlist, die erwies sich als rundum gelungen zusammengestellt und war ein eindrucksvoller Beweis das Folk noch lange nicht tot, sondern trotz dem ganzen Hip Hop Hype quicklebendig ist. Ausgerechnet „Folks not Dead“ fehlte aber genauso in der Setlist wie das Styx Cover „Boat on the River“ vom neuesten Album „Devil`s Dozen“.  Schade eigentlich, denn es wäre spannend gewesen zu hören wie Fiddlers Green den eh schon großartigen Song an diesem Abend noch auf eine andere Stufe gehoben hätten. Wie das bei Songs wie „The More the Merrier“, „A Night in Dublin“ „John Kanaka“, „BLame it on me“, „Bottom of our glass“ oder „Yindy“, die alle so umarrangiert wurden, dass sie perfekt ins akustische Gewand dieses denkwürdigen Abends passten, eh passierte.
Fiddlers wären nicht Fiddlers, wenn man sich daneben trotz Barhocker nicht noch deutlich mehr hätte einfallen lassen. Nicht nur das eine oder andere exotische Instrument fiel positiv auf. Alles mögliche wurde zum Musikmachen genützt, egal ob ein Waschbrett, eine singende Säge, Klanghölzer, sogar einfache Plastikbecher können als perfektes Musikinstrument herhalten, wenn man es so beherrscht wie die Franken. Sogar 2 feuchte Klobürsten eignen sich geradezu hervorragend als Trommelstöcke. Egal was, es klang einfach richtig gut und machte unglaublichen Spaß das live mitzuerleben. Mächtig Spaß brachte der Abend auch für die Band, die beim „Bierexen“ zusammen mit dem Publikum eine Frau als Gewinner gegen das angeblich starke Geschlecht feiern konnten.
Sehr zur Freude einiger Besucher hatte nach 2 Zugaben der abschließende „Knalleffekt“ eine weitere Überraschung fürs Publikum parat. Das Lametta für den Christbaum kam diesmal von der Decke und so verließ der eine oder andere glücklich dreinblickende Besucher den Saal goldbehangen als laufender Weihnachtsbaum.
Wer die Show noch nicht gesehen hat, der sollte sich nun sputen. Zum Glück stehen bis Weihnachten in ganz Deutschland noch einige Termine an. Ein weiterer positiver Effekt der Pub Crawl Tour,  Frank „The Tank“ Joos, sonst ja immer etwas im Hintergrund, diesmal in vorderster. So ist auch Till Schweiger, der „Schauspieler mit dem einen Gesicht“, ein Fiddlers Green Besuch anzuraten, sie spielen ja bald in Hamburg. Allein die Mimik und Gestik des Schlagzeugers sind jedes Eintrittsgeld wert. Musik ist live ja eh am schönsten, und bei solchen Könnern schon gleich




Die Bildergalerie des Tages





















































































































www.gruftimusik.de / www.konzertreport.de / www.konzertimpressionen.de