mit
Lilly
among
Clouds
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Sion Hill
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Das Zentrum, Bayreuth 05.01.2018
Es gibt Musiker/innen denen eilt ein echt
guter Ruf voraus. Dazu gehört auch Lilly Among Clouds. Wenn man die Dame dann
allerdings live erlebt und den Mund eigentlich gar nicht mehr geschlossen
bekommt, dann muss es sich schon um einen besonderen Künstler/Band handeln. Und
das ist die Band Lilly among Clouds definitiv. Lilly among Clouds, das ist
natürlich in erster Linie Elisabeth „Lilly“ Brüchner, die eigentlich aus
Niederbayern (Straubing) stammt und in Würzburg eine neue Heimat gefunden hat.
Sie könnte aber genauso gut aus Amerika stammen. Würde man die Dame als
großartige amerikanische Künstlerin den Musikzeitungen wie Rolling Stone
vorstellen, sie würden sich vor Lob überschlagen. Aber leider haben es gerade
beim Rolling Stone, wie auch beim Musikexpress die Künstler aus
Deutschland besonders schwer. Lilly among Clouds ist aber nicht nur „Lilly“.
Auch die Band hat einen gehörigen Anteil daran, dass es so ein beeindruckender
Abend geworden ist. Nicht zu vergessen natürlich der Tontechniker, der eine
Glanzleistung ablieferte. Wann hat man das schon mal in einer Band, dass ein
Tourmanager daneben noch als Gitarrist auf der Bühne steht, als zweite
Stimme fungiert (die großartig mit Lillys Stimme harmoniert) und so ganz
nebenbei noch Fotos während des Auftritts schießt. Auch beeindruckend, wenn man
in der Band Musiker hat, die eigentlich Keyboard, dann aber auch schon mal Bass
spielen oder als weiterer Trommler fungieren. Das erweitert die Möglichkeiten
kolossal und trägt alles zu einem beeindruckenden und sehr harmonischen
musikalischen Gesamtbild bei. Und auch wenn Lily among Clouds erst am Anfang
einer meiner Meinung nach ganz steilen Karriere, stehen, hat sie schon einiges
erlebt, ein Festival-Auftritt in Amerika zum Beispiel oder in Finnland vor 10000
Leuten zu spielen. Soviel waren in Bayreuth natürlich nicht gekommen. Da war
der kleine Club gut gefüllt. Und wenn die Band dann wieder einmal im Zentrum
auftaucht, wird man sicher den großen Saal brauchen. Denn bis dahin, dürfte die
Band noch deutlich bekannter sein und die Begeisterung stand dem Publikum
sichtlich ins Gesicht geschrieben. Und das ist fraglos die beste Werbung für
die Zukunft.
Lilly Among Clouds ist Pop, wunderschöner
vielschichtiger melancholischer fesselnder Pop, der von der Melodie, vom
Refrain, aber vor allem auch von dieser faszinierenden Stimme lebt. Die einen
so unglaublich bekannt vorkommt und doch wieder so schwer einzuordnen ist. So
irgendwo zwischen Rihanna, Alanis Morisette, Tori Amos oder vielleicht Norah
Jones um einfach nur einmal ein paar bekannte Namen in den Raum zu werfen. Man
traut der jungen Sängerin dieses Organ so gar nicht zu, eher einer 50-Jährigen,
aber nicht so einem jungen Ding wie Frau Brüchner.
„Aerial Perspective“ heißt ihre erste CD,
ein Album mit Suchtfaktor. Reingeworfen in den Player bekommt der Repeatknopf
richtig zu tun. Man hört und hört wieder und wieder und die Musik nimmt einen
gefangen und lässt einen passend zum Namen der Band auf Wolken schweben. Live
klingt das dann aber noch beeindruckender, macht gleich nochmals mehr Spaß, nur
hat leider an diesem Abend keiner einen Repeatknopf gefunden. Und so war an
diesem Abend nach 12 Songs und 2 Zugaben leider Schluss.
Los ging das Konzert mit den Songs
„Mother Mother“, „Long Distance Relationship“, „Bombshell“ und „Well I could“.
Besonders auffallend in einer Setlist voller großartiger Songs ist die düstere
Nummer „Everyone Else“ oder „Listen to your Mama“. „Rember me“ widmet sie dem
Kaffee, um den letzten Akkord zu versemmeln und dann vergnügt und grinsend
festzustellen, sie hätte ihn lieber den letzten Akkord widmen sollen. Bei
„Surprise Surprise“ spielt dann besagter Keyboarder mal kurz Bass um dann kurz
danach einen Song in eine geniale Trommelnummer zu verwandeln.
Und dass das Publikum auch etwas zu tun
bekommt, hat sie auch einen Song zum Mitsingen im Programm und sich da für das
komplizierte Oh entschieden. Und so „Oh-Oht“ es ihr aus dem Publikum
vielstimmig entgegen.
Allzu viel redet sie ja nicht an diesem
Abend, das Plädoyer „Home is where my heart is“ liegt ihr aber merklich am
Herzen. Und während sie so in ihre eigene musikalische Welt bei den Songs
„Safer“ und „Your Hands are like Home“ abtaucht, muss man um den
Mikrofonständer fürchten, an dem das hippelige Wesen während ihres Auftritts
ständig herumschraubt/-spielt.
Der Lohn für Lilly among Clouds ist ein
langanhaltender Applaus des völlig faszinierten Publikums, Belohnung für einen
magischen Auftritt mit einem bestechend guten Sound in einer wie für sie
geschaffenen Location. Hoffentlich gibt es im nächsten Jahr eine
Fortsetzung, Lilly among Clouds, Bayreuth und sein Zentrum das passt.
wird fortgesetzt mit Sion Hill
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