mit
Fuchsteufelswild
Metusa
Vroudenspil
Letzte Instanz
Mono Inc.
Alestorm
Schelmish
Bergtatt
Mr. Irish Bastard
Pampatut
The Dolmen
Mr. Hurley
und
die
Pulveraffen
Bannkreis
Schandmaul
The Sandsacks
Draco Faucium
Sagax Furor
DIe
Gossenpoeten
Arne
Feuerschlund
Der
Flammenartist
|
Burg Abenberg, 22. u. 23.06.2018
Es war keine allzu
große Überraschung, dass das Feuertanz Festival 2018 schon
relativ früh ausverkauft war. Ausverkauft gehört hier
inzwischen genauso dazu, wie Dinner for One zu Silvester. Da auch das
Line-Up, wie eigentlich jedes Jahr, beste Unterhaltung versprach, das
Wetter einigermaßen mitspielte, die Organisation wie immer voll
überzeugen konnte, das Konzertvolk bestens gelaunt war, wie auch
die vielen Helfer und die Security konnten die 2 Tage nur schön
werden. Noch dazu da die Verpflegungs- und
Erfrischungsmöglichkeiten (wie ebenfalls jedes Jahr) die Note eins
verdienten.
Lange Schlangen gibt’s beim Feuertanz fast nicht, sieht man mal
vom Einlass ab, was übrigens nicht sein müsste, wenn mehr
Leute den zweiten Eingang nutzen würden. Da gab es gar keine
Wartezeiten. Und natürlich vom Merch, der Andrang auf die wieder
mal sehr hübsche Feuertanz-Merchartikel war beeindruckend.
Besonders erfreulich, auch in diesem Jahr gab es natürlich nicht
nur ein Klo für 5000 Menschen. Das hat man bei anderen Festivals
schon ganz anders gesehen. Was nützt da die tollste Band, wenn das
Drumherum nicht passt, in Abenberg passt alles und auch das Lineup
macht immer große Freude. Es gab sogar in diesem Jahr einen
musikalischen Walking Act, die Gossenpoeten, die eine gewaltige
Bereicherung darstellten und neben den Marktbands Draco Faucium und
Sagax Furor die Menge unterhielten, wenn auf der Hauptbühne gerade
„Umbau“ seinen großen Auftritt hatte. Der war
übrigens auch ein echtes Highlight, auch da können sich viele
Festivals ein Beispiel nehmen, wie reibungslos und problemlos das mit
„Umbau“ klappte. Kein Wunder, dass inzwischen sogar eine
„We Love Umbau-Pappe“ im Publikum zu sehen war, die manchen
Besucher, der sie ständig vor der Nase gehalten bekam allerdings
mächtig auf den Zeiger ging. Einen Aufreger gab es dann aber doch,
und an dem war ein, wie er so schön von sich immer sagt,
„alter Sack“ schuld. Nicht ganz überraschend zog
Schelmish beim Mitternachtskonzert die Besucher in Scharen an, bereits
45 Minuten vor Konzertbeginn war die Schlange der Wartenden unfassbar
lang. Und das obwohl auf der Hauptbühne der Hauptact Alestorm noch
fleißig spielte. Das sagt nicht nur viel über die
Beliebtheit der eigentlich nicht mehr existenten Mittelalterband
Schelmish aus, sondern auch über Alestorm, die zwar einen Teil des
Publikums sicher überzeugen konnten, der große
Freitags-Headliner waren sie aber definitiv nicht, dazu gehört
einfach auch showtechnisch mehr dazu, als ständig am Bier zu
nuckeln. Schelmish lieferten übrigens, wie auch schon vor 4
Jahren, ein denkwürdiges Konzert ab und waren einer der absoluten
Highlights des Festivals. Als Vorband hatte man übrigens Strings
und Drones mitgebracht und der Floatiz Hip-Hop Song war auch ein echter
Knaller. Übrigens Dextro und den Seinen machte das Ganze so
unglaublich viel Spaß, dass er sich sogar leichtsinnigerweise zu
der Bemerkung hinreißen ließ, er könnte sich sogar
nochmals eine Rock Show vorstellen. Das wäre ein Knaller!
Den Freitag eröffnete Fuchsteufelswild mit neuer Sängerin,
der man die Nervosität, was auch völlig verständlich
ist, gerade am Anfang doch etwas anmerkte. Eine ebenfalls in neuer
Besetzung auf der Bühne stehende Band Metusa und Vroudenspil mit
ihrer Piratenmugge heizten dem Publikum ebenfalls kräftig ein,
bevor Holly Loose und seine letzte Instanz den wohl
überzeugendsten Auftritt des ersten Tages ablieferten. Der Platz
vor der Bühne war mit Menschen übersät, die zusammen mit
der Letzten Instanz eine ganz besondere Party feierten. Wobei es sich
die Band nicht nehmen ließ, sowohl in den Ansagen, wie auch in
den Songs auch kritische Töne anzuschlagen. So wurde „Mein
Land“ zu einem der Höhepunkte des Konzertes und Sänger
Holly ließ es sich auch nicht nehmen von der Bühne zu
springen und mal durchs Publikum zu wandern. Mono Inc. konnten einmal
mehr beweisen, wieviel Spaß die Dark- und Gothrocker live machen.
Ebenfalls vor großer Kulisse stachen sie u.a. mit einem packenden
Drummsolo der ganzen Band den eigentlichen Hauptakt Alestorm
musikalisch und showtechnisch klar aus und machten damit beste Werbung
für die soeben erschienene neue (sehr gelungene) CD „Welcome
to Hell“.
Der Samstag startete gleich mit einer echten Überraschung.
Zumindest die Glühmet-Besucher kannten Bergtatt aus Norwegen
schon. Für alle anderen war es wohl die erste Begegnung und was
für eine. Die klassisch ausgebildete Linn Katrin Oygard ist ein
Ereignis für sich auf der Bühne und egal ob auf der kleinen
Bühne im Hirsch oder der großen beim Feuertanz, zusammen mit
ihrer Band sind Bergtatt einfach total mitreißend. True Norwegian
Folk Rock wie er kaum schöner sein kann. Fetzig wie immer
präsentierte sich Mr. Irish Bastard, die sowohl showtechnisch, wie
musikalisch nie Langeweile aufkommen lassen.
Danach bekamen Pampatut etwas mehr Zeit um das Publikum zu unterhalten.
Und das bei einem extrem vollen Burgplatz. Kein Wunder, was den beiden
ständig an Blödsinn einfällt ist unfassbar und ein
besseres Moderatorenduo kann man auch kaum finden.
Danach folgte eine Band, die man für meinen Geschmack viel zu
selten, gerade im Süden Deutschlands, erleben kann. „The
Dolmen“ sind einfach einzigartig. Die Engländer (Ausnahme
die Deutsche Anja Nowotny) aus Weymouth um Sänger Taloch Jameson
sind musikalisch mit keiner Band vergleichbar, sie haben einen ganz
eigenen Sound geschaffen. Und mit Kayleight Marchant wohl auch eine der
heißesten Bassistinnen, die auch noch richtig klasse singen kann,
im Team. So ist „Dead Cats don`t meow“ von ihr gesungen,
immer einer der Highlights. Eine Setlist gibt’s übrigens
auch nicht, die spielen auf was sie gerade Bock haben und dann kann ein
Song mal nach fünf aber auch nach 8 Minuten zu Ende sein. Echte
Mugger halt.
The Dolmen sind Leidenschaft und Energie pur.
Was danach bei Mr. Hurley und den Pulveraffen abging ist wirklich
schwer zu beschreiben. Mit ihrem Ausflug in die Bandvergangenheit
qualifiziert sich die Irish-Folk Band locker für einen Auftritt
beim Shamrock Castle Festival. Das können sie neben der
Piratenmugge nämlich auch. Für letzteres lieben sie aber die
Massen, es war ohne Frage das bestbesuchteste Konzert des Tages. Es gab
wirklich kaum ein Durchkommen mehr und der Stimmungspegel war kaum zu
toppen. Da ja jetzt auch noch die kleine Schwester voll in die Band
integriert wurde, was nicht nur optisch eine zusätzliche
Bereicherung darstellt, sind die 4 Geschwister inzwischen wohl
Deutschlands erfolgreichstes musikalisches Geschwisterquartet.
Erstaunlicherweise gab es diesmal im Gegensatz zum Auftritt 2016 nicht
mal ein Gewitter mit Sturmwarnung. Den Sturm den man im Publikum
entfachte, war ja auch wahrlich genug. Besser geht’s kaum.
Etwas ruhiger wurde es dann natürlich beim Auftritt von Bannkreis.
Wer befürchtete, das Ganze könnte aufgrund diverser
Fernsehauftritte, wie zum Beispiel im Fernsehgarten des ZDF, etwas
seicht und in Richtung Schlager abdriften, sah sich schon gleich eines
Besseren belehrt. Bannkreis ist nicht Subway to Sally 2.0, auch wenn
beim ersten Blick auf die Bühne der Eindruck entstehen
könnte, sind mit Eric Fish, Simon Michael, Ingo Hampf und Michael
Boden „Bodenski“ vier altbekannte Subway-Musiker dabei.
Bannkreis ist ein eigenständiges Musikprojekt, entstanden aus der
Idee von Eric Fish und Johanna Krins heraus etwas Gemeinsames auf die
Beine zu stellen. Getrieben von der Liebe zur handgemachten Folk-Musik
voller Emotion reifte eine Idee bis zur Gründung der Band
Bannkreis. Was liegt näher, als sich die Leute mit denen man gut
zusammenarbeiten kann und die wie Eric Fish immer wieder betont zum
Besten in Deutschland für diese Art Musik gehören, was man
bekommen kann, mit ins Boot zu holen. Bannkreis war also geboren
und wie Eric Fish so schön betonte der Feuertanz-Auftritt der
erste Auftritt vor einem „Fachpublikum“ überhaupt.
Denn fast jeder der Besucher kennt sich im Bereich der Mittelalter und
Schwarzen Musikszene doch etwas aus, kann also das Treiben auf der
Bühne recht gut einschätzen. Johanna Krins, eine die Jahr
für Jahr im Publikum stand und kaum ein Feuertanz verpasste, steht
nun für Bannkreis am Mikrofon und war im Vorfeld schon etwas
aufgeregt, denn das Feuertanz Festival ist für die hübsche
Sängerin schon immer ein besonderes Festival gewesen.
Nervosität war ihr trotzdem nicht anzumerken, es spricht für
ihre Klasse, wie souverän sie die bisher größte
Bewährungsprobe Ihrer Karriere gemeistert hat.
Selbst wenn man Eric und Johanna schön öfters gemeinsam hat
singen hören, war man echt geflashed, besonders als sich Bannkreis
an den bekanntesten Song aus dem Tribute von Panem-Filmreihe
herantraute. Einen geradezu perfekten Song in Deutsch zu
„covern“, im Original gesungen von Schauspielerin Jennifer
Lawrence, und so beeindruckend zu seinem eigenen zu machen ist
große Kunst und beweist die Klasse der Frau am Mikrofon.
Schon beim ersten Song des Abends „Bannkreis“ wurde auch
deutlich, dass es sich hier um eine richtige Liveband handelt und sich
der Sound von Platte auf der Bühne wesentlich rockiger
präsentiert. Das ist neben den Herren von Subway to Sally auch den
2 Gastmusikern von Bannkreis zu verdanken. Till Uhlmann an Geige und
Drehleier und Bassist und Cellist Thomas Geiger, der so ganz nebenbei
auch noch richtig gut Schlagzeug spielt, wie man auch im Laufe des
Abends erfreut feststellen konnte.
Selbst Schandmaul hatten es nicht ganz einfach, nach dem furiosen Mr.
Hurley Auftritt nochmals so eine Stimmung im Publikum zu
entfachen. Gut, dass es da die Zombie-Slow Motion gibt.
Spätestens ab da hatte Schandmaul gewonnen und die Stimmung kochte
erneut fast über. Als Anna-Ersatz stand diesmal übrigens Ally
the Fiedle auf der Bühne die ja schon öfters bei Schandmaul
ausgeholfen hatte. Gut, wenn man solche grandiosen Musikerinnen, wie
neben ihr auch zum Beispiel Saskia von Ganaim oder Toby von Fiddlers
Green zur Verfügung hat, man kann echt gespannt sein, wie man
gedenkt die Position auf Dauer zu besetzen.
Der Auftritt war beste Werbung für das Jubiläumskonzert zum
20-Jährigen Bestehen in der Kölner Lanxess Arena, da verzeiht
man Sänger Thomas auch gerne mal, dass er seine Bühnenschuhe
vergessen hat und mit szeneuntypischen Waldbrandaustretern den Auftritt
absolvieren musste. Zuvor kann man Schandmaul übrigens in Bayern
noch gleich zweimal beim Festival Mediaval und beim Tanzt! in
München erleben.
Ein würdiger Headliner lieferte großes Kino ab, der Abschuss
des wieder einmal einzigartigen Familientreffens war dann aber den
Sandsacks beim Mitternachtskonzert vorbehalten. Nun gilt es wieder die
Tage zu zählen bis zum Feuertanz 2019.
zu den Bildergalerien
Bevor ihr die Bildergalerien anklickt bitte beachten:
Sollte
sich jemand hier nicht sehen wollen, schreibt mir einfach und das Bild
wird natürlich umgehend entfernt. Das war aber schon immer so. Die
Galerien sind dafür gedacht den Besuchern eine Freude zu machen,
die tollen Bands zu unterstützen und vor allen Lust zu machen auf
Festivals und Konzerte. Digitale Bilder sind nicht nur Pixel. Es sind
Erinnerungen, es sind Emotionen, es ist Trauer, Wut, Freude und Humor.
Es ist ein Abbild was das Leben so schön machen kann, man sieht es
vielen Menschen im Gesicht an denke ich. Es war ein wunderschönes
Feuertanz, eine große Familie die sich, das Leben, die Musik
gefeiert hat. Wer das mit unsinnigen Gesetzen zerstören will, dem
ist nicht zu helfen. Viel Spaß mit den Bildern, auch auf
Facebook. Und vielelicht lässt ja sogar der eine oder andere ein
Like dann da. Es steckt echt viel Arbeit darin.
Fuchsteufelswild
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Schandmaul
Draco Faucium und Sagax Furor
und
DIe Gossenpoeten
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