Goldkint, Nürnberg Hirsch 19-07-2012
Was gibt es nicht alles für Gerüchte, wenn Männer Väter
werden. Vom Couchpotato
bis zum Schlaffi ist da im Internet zu lesen. Bei
Rogue, dem charismatischen
Frontmann der Cruexshadows hat sich augenscheinlich
erst einmal gar nichts
verändert. Über 2 Jahre sind nun vergangen, seit die
"Cruexis" zum letzten Mal auf
Tour in Deutschland waren. Grund ist die Geburt
von Töchterchen Angelina Miette,
schon jetzt der heimliche Chef im Cruexshadows
Clan und den beiden wie aus dem
Gesicht geschnitten. Ein zweites "Baby" kommt
Anfang August zur Welt, die neue CD
As the Dark Against My Halo". Deshalb gab es
beim Konzert leider auch noch keine
Exemplare zu kaufen. Wirklich schade, machte
das Konzert mit vielen neuen Song
doch so richtig Lust darauf, sich die CD mit
nach Hause zu nehmen. Schon allein auch
deshalb, weil die Crueshadows in ihren
Texten auch etwas zu sagen haben und sich
bei einem Konzert der Cruexshadows auf
den Text zu konzentrieren ist faktisch
unmöglich. Zu energiegeladen ist die
Show, zuviel Action sowohl auf der Bühne wie im
Zuschauerraum. Denn wie immer,
und wie von Rogue gewohnt, löst er die
obligatorische Trennung von Bühne und
Zuschauerraum gleich zu Beginn komplett auf.
Die Band fängt das musizieren an
und auf einmal geht der Gesang hinter den Zuhörern
los. Auch während des
Konzertes ist Rogue immer wieder im Publikum , steht auf der
Absperrung oder
klettert auf den Lautsprechern herum . Seine Liebe zum klettern
hat er also nicht
aufgegeben, auch wenn der Nürnberger Hirsch bekanntlich wenig
Möglichkeiten
bietet sich hier auszuleben. Man merkt aber deutlich, wie irritiert
mancher
Besucher über soviel Publikumsnähe war. Wie der Herr, der erst einmal
dachte,
"was will der jetzt von mir?" als Rogue ihn im Publikum zum Tanz aufforderte.
Und
auch zum Ende des Konzertes füllte sich die Bühne sehr zögerlich, als in guter
alter Cruexshadows-Tradition Bühne und Zuschauerraum eins wurden. Ausgelassen
wurde auf der Bühne getanzt und jeder ob vor oder auf ihr hatte seinen Spaß.
Auch die
hübsche Frankfurterin mit den tollen Haaren, die bei fast jedem
Cruexshadows Konzert
dabei ist, weit über 50 sind es inzwischen schon. Und immer
wieder macht es aufs
neue Spaß die Band aus Tallahassee in Florida live zu
sehen. Und dass die
Cruexshadows eine ganz besondere Liveband sind, liegt sicher
auch an den zwei
Tänzerinnen Rogues Frau Jessica Lackey und Jenne Vermes, sowie
den absoluten
Eye Catcher JoHanna Moresco an der elektrischen Violine. Älter
scheint sie auch nicht
zu werden. Das gilt aber irgendwie für die ganze Band.
Mit Mike Perez hat man einen
neuen Gitarristen dabei , David Russell Wood ist
auch diesmal der männliche Violinpart
und wie gewohnt steht Jennifer Jawidzik
oder kurz Pyromantic an den Keyboards.
Viele bekannte Gesichter und genauso bekannt ist die
Musik der Band. Der
treibende Elektro-Dark-Wave Sound ist unverkennbar und da
machen auch
die neuen Songs keine Ausnahme. Und Rogue gibt vom ersten Lied an
Vollgas, Pausen , Ansagen, ruhige Momente Fehlanzeige. Es wird Gas
gegeben
gefidelt und gesungen als gebe es kein Morgen mehr. Pausen kennt
Rogue nicht, der
erst nach etwas 2 Drittel der Show mit einem Hallo
Nürnberg und einer kleinen Ansage zum
ersten Mal das Tempo
herausnimmt. Aber nur kurz und zum einzigen Mal. Und dann
geht es wieder
los mit neuen und bekannten, wie das begeistert mitgesungene
Happy
Birthday, Winterborn und als Zugabe als
absolutes Highlight Marilyn, My
Bitterness.
Man kann echt froh sein, dass die Crueshadows wieder da
sind, waren die
letzten 2 Jahre nicht gerade einfach für die Band.Neben
rechtlichen
Problemen mit der alten Plattenfirma war auch von finanziellen
Engpässen
zu hören, die auch leicht das Ende der großartigen Band hätte bedeuten
können. Doch nun scheint sich alles zum Guten zu wenden und ich hoffe
wirklich
das die neue CD sich auch in Deutschland richtig toll verkauft. Denn
wenn es
eine Band verdient hat Erfolg zu haben, dann sind es die
Cruexshadows, die es
sich in Nürnberg auch wieder nicht nehmen
lassen
sofort nach dem Konzert mit dem Publikum zu tratschen und Autogramme
zu
schreiben. JoHanna ist gleich von der Bühne runtergesprungen, nur die
kostbare
Violine musste noch schnell verpackt werden. Und erst wenn auch
wirklich der
letzte Zuschauer zufrieden den Hirsch verlassen hat, ist für die
Cruexshadows
das Konzert dann auch zu Ende.
Mehr Bilder gibts weiter unten!
Angefangen hat der Konzertabend übrigens mit Goldkint,
einem Elektro-Pop
Duo aus Hannover. Eine Band von der ich bisher noch überhaupt
nichts
gehört hatte und die mir persönlich sehr viel Freude bereiteten. Dank
ihres
etwas an die Neue Deutsche Welle und den Sound der Elektro Synth
Popbands
der 80 Jahre fühlte ich mich irgendwie in meine Jugendzeit
zurückversetzt. Etwas
Ideal, etwas Kraftwerk, etwas Trio, ganz viel
Zweiraumwohnung und DÖFs Codo finden sich im
Sound wieder und doch ist
es ziemlich eigen und individuell was Sängerin Jana
und Beatbastler Lübke
in Nürnberg auf die Bühne zauberten.
Völlig anders als der Cruexshadows
Sound aber nie langweilig sondern sehr
unterhaltsam was die 2 da
ablieferten. Und Sängerin Jana, die die Energie die in
ihr steckte kaum
bändigen konnte, versteht es perfekt die Songs live umzusetzen.
Sicher
gefällt die Musik nicht jeden , ähnlich wie bei Welle Erdball, (die man in
der
Liste der Bands an die einen Goldkint erinnern auch noch problemlos
aufführen kann) mag man die Musik oder findet sie ziemlich doof. Mir
jedenfalls
hat die Musik und vor allem auch die Live-Performance sehr gut
gefallen und hat
richtig Lust auf mehr gemacht.
Es lohnt sich also doppelt die Cruexshadows live
anzuhören. Für einen sehr
fairen Eintrittspreis gibt es zwei ganz tolle Bands zu
erleben.
Und noch ein paar Bilder von den tollen Cruexshadows
Da ich noch mehr Bilder
habe und die Band sooooo mag gibt es demnächst hier noch einen
Link zu einer zweiten Gallerie. Da gibts dann auch noch weitere Bilder
von Goldkint. Bitte etwas Geduld