Letzte Instanz
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Festung Königstein , 01.09. 2012
Um 2 Dinge beneide ich Holly Loose, den Sänger der Letzten Instanz
wirklich. Darum,
dass der "Mittlere Ring", die Problemzone des Mannes,
schlechthin nicht zu existieren
scheint und noch viel mehr dafür, dass er einen
Beruf hat, der bei jedem Auftritt den
Leuten das Strahlen nur so ins Gesicht
treibt. Und gestrahlt wurde am Samstag beim
Release-Konzert der Letzten Instanz
im Publikum wahrlich um die Wette.
Ich hab schon mehrere Instanz-Konzerte gesehen, alle
wirklich gut und sehenswert. Am
Samstag hat sich die Instanz aber selbst
übertroffen. So gut hab ich sie noch nie
erlebt. Zuerst
noch ein paar Sätze zum Rahmen des Konzertes. Ganz bewusst hat
man sich die
Festung Königstein
als Location ausgewählt. Die Festung ist eine der
größten Bergfestungen Europas, mitten im Elbsandsteingebirge
am linken Ufer der
Elbe gelegen sticht sie einen schon von Weitem ins
Auge. Monströs ist die Anlage, ein
Wallgang mit 1800 Metern
Länge mit bis zu 42 Meter hohen Mauern und mit über 50
bis zu
400 Jahre alten Bauten im Innern incl. den mit 152,5 Metern tiefsten
Brunnen
Sachsens ist etwas ganz besonderes, man muss sie einfach einmal
gesehen haben.
Und als Konzertort perfekt passend und aufgrund der
Größe hat man hier auch genug
Möglichkeiten. Und so
wurde ein Innenhof der weitläufigen Anlage für das Konzert
genutzt, die perfekte Größe für das Releasekonzert. Und
da nimmt man auch den
kleinen steilen Fußmarsch in Kauf , oder
wer es bequemer mag kann sich mit der
Bahn nach oben fahren lassen,
allerdings für 2,50 Euro ein echt teuerer Spaß für die
kurze Strecke. Das gilt übrigens auch für das Parkhaus, aber
für beides kann die
Letzte Instanz natürlich nichts. Einen
Sonderpreis für Konzertbesucher , wie anderswo
durchaus
üblich sucht man auch vergebens.
Das Publikum hatte nicht nur im
Innenraum sondern auch vom Wallgraben aus die
Möglichkeit, das Konzert zu
verfolgen . Clevererweise hat man das Release-Konzert
gleich mit dem
alljährlichen Fantreffen verbunden. Und so wurde mit dem "Vorwärts
Rückwärts
Letzte Instanz-Fanclub" gemütlich Kaffee getrunken und nach dem
Soundcheck gings
auf die benachbarte Wiese zum Kubb- (auch Wikinger-Schach oder
Bauernkegeln) spielen zwischen Band und Fanclub.
Das Spiel haben die Instanzler
übrigens gewonnen und alle Musiker blieben heil,
obwohl man gleich zu Beginn des
Spieles, als ein Mitspieler mit einer klaffenden
Wunde an der Stirn verarztet werden
musste, schon schlimmes befürchten
musste.
Über 100 Mitglieder zählt der Fanclub inzwischen und
mehr als 2 Drittel davon sind
nach Königstein gekommen und waren
extremst gespannt auf die neuen Songs.
Bevor die Instanz aber loslegte begrüßte Benni
Celini das Publikum, bedankte sich fürs
Kommen und stellte die Vorband Lord of
the Lost vor mit denen die Letzte Instanz nicht
nur eng befreundet ist, sondern
die mit ihnen auch die anstehende Tour bestreiten
werden.
Zum Auftritt von Lord of the Lost später noch
mehr.
Als die Letzte Instanz die Bühne betrat
herrschte vom ersten Song an gespannte
Erwartung und prächtige Stimmung im
Publikum. Jeder erwartete dass das Konzert mit
dem Intro zur neuen CD
Aeternitas losgehen würde. Doch ätsch, Überraschung
mitnichten. Anderes Intro und als erstes Lied gabs Flucht ins
Glück, denn der
Konzertabend war zweigeteilt. Da das neue Album
Ewig der letzte Teil der Trilogie mit
den zuvor veröffentlichten
Alben Schuldig und Heilig ist, macht es ja durchaus Sinn mit
Liedern
aus den ersten beiden Alben anzufangen. Und so gab es am Anfang einen
Querschnitt aus dem Schaffen der letzten Instanz bisher. Übrigens
auch mit dem
absolut grandiosen Song Kopfkino. Der stammt noch aus der
Zeit bevor Holly Loose
zur Band gestoßen ist. Egal, so
genial wie der Song ist, so großartig interpretiert ihn
Holly. Allein der Song
ist das Eintrittsgeld wert.
Richtig spannend
wurde es dann aber in der Mitte des Konzertes als alle
Bandmitglieder
die Bühne verließen und mit dem Intro Aeternitas die neuen
Songs
dem Publikum vorgestellt wurden. Allein das Intro verursacht schon
Gänzehaut und
faszinierte mich beim ersten Hören der Platte
sofort. Die kam pünktlich einen Tag vor
dem Konzert bei mir an und
nach dem Durchhören war ich ehrlich gesagt etwas
skeptisch, ob die
Songs wirklich live so gut funktionieren. Und so richtig vom Hocker
hat
mich die CD nach dem ersten Hören auch nicht gehauen. Nach dem
Konzert muss
ich allerdings feststellen, sie funktionieren live- und
wie. Live klingen sie noch viel
besser als auf CD, egal ob z.B. das
grandiose Ewig gleich nach dem Intro, wieder
einmal rot, Schwarzer Sand
oder Sing. Man hört die Lieder und ist sofort hin und weg.
Auch
weil die Jungs sichtbar Spaß auf der Bühne hatten. Voller
Leidenschaft wie man
es von der Letzten Instanz ja eh schon
gewöhnt ist und irgendwie war das trotzdem
noch eine Stufe mehr.
Und dass die Band nicht nur die lauten Töne beherrscht ,
weiß
man ja auch schon, aber als Holly ganz allein mit Gitarre zu singen anfängt ,
das hat schon Klasse und da
verzeiht man ihm auch den kleinen Verspieler gerne.
Natürlich wird auch wie gewohnt gesprungen , M Stolz und Benni
Cellini versuchten
sich erfolgreich im Stagediven , auch wenn Bennie
kurz vor der Bühne fast
verschwunden wäre und beim ach so
schönen Wir sind allein wird sich wieder kollektiv
an den
Händen gefasst incl. Holly im Publikum. Ein Sonderlob
verdiente sich übrigens
der Lichttechniker der der Band ein
stimmungsvolles und beeindruckendes Licht
zauberte. Einzig bei der
Soundabmischung würde ich mir etwas mehr Hollys Stimme
und etwas
weniger Lautstärke der Instrumente wünschen.
Übrigens spätestens bei der Zugabe war auch dem letzten
Besucher klar, dass die
Letzte Instanz mit David Pätsch nicht
einfach nur einen Ersatz verpflichtet hat. Der
"Blue Man Group Drummer"
ist ein echter Gewinn .
Fazit: Die Instanz so stark wie noch nie, die Songauswahl und die
Liveshow absolut
grandios und die neuen Songs einfach klasse. Das
Konzert macht so richtig Lust auf
mehr , glücklicherweise ist die
Band ab sofort auf Tour. Die Termine findet ihr auf
unserer Homepage .
Übrigens mussten alle Konzertbesucher danach mit dem Fahrstuhl
nach unten
gebracht werden. Das ging erstaunlich schnell und der
freundliche Fahrstuhlführer,
der die Fans mit einem
Trompetenstoß musikalisch verabschiedete verdient ein
Sonderlob.
Zum Bericht der Vorband Lord of the Lost gehts hier.
Nun noch einige Impressionen vom Konzert und vom Fantreffen
Und ganz zum Schluss gibts die Songs des Abends ohne Anspruch auf Richtigkeit
Neue Helden
Der
Garten
Unerreicht
Morgenrot
Tanz
Mein Todestag
Kopfkino
Schlaf,
schlaf
Aeternitas & Ewig
Unterwegs
Blind
Wieder einmal
rot
Tausendschön
Schwarzer Sand & Et in Arcadia Ego
Von Anfang
an
Sing!
Der letzte Tag
Finsternis
Monument der Stille
Ohne
Dich
Komm!
Wir sind allein
Rapunzel
Winterträne
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