Saltatio Mortis-Freitag 07.09.2012
Headliner des Freitags waren Saltatio Mortis, die zum zweiten Mal in Selb
waren. Inzwischen gehören sie zu den ganz großen Bands der Szene, ihre CDs sind
immer für eine Top-Verkaufsplazierung in den Media-Control-Verkaufscharts gut und
trotzdem sind sie so normal sympathisch und nett geblieben, wie am Anfang ihrer Karriere, als
sie die kleinsten Märkte als Spielleute bespielten. Auch wenn sich seitdem auch
Besetzungstechnisch um Sänger Alea viel getan hat.
Beim letzten Festival Medival hat mich ihre
Stroposkop-Show nicht gerade von dem Hocker gerissen, das war diesmal
völlig anders. Ein grandioser, fetziger Auftritt war das, was die
Spielleute aus Mannheim, Karlsruhe und Umgebung so ablieferten, frei
nach dem selbstgewählten Motto: "Wer tanzt stirbt nicht". Und zu
sagen haben sie auch etwas nicht nur in ihren Liedern. Ihr Statement zu
den Vorgängen um die Punk-Band Pussy Riot und dem Skandalurteil in
Russland macht das Ganze zwar nicht ungeschehen oder die Situation der
Frauen besser, aber trotzdem ist es ein wichtiges Signal und man
wünscht sich, dass ganz viele Bands und Musiker aufstehen und
sagen "so nicht!". So wie es Omnia am Sonntag auch getan haben.
Vielleicht würde das, mit ganz vielen Fans im Rücken,
mehr bewegen als das Politikergeschwafel nach der Devise "Das ist nicht
in Ordnung Herr Putin." Das Statement von Putin sollte aber auch noch
im weiteren Fortgang der Show eine Rolle spielen, als Alea nämlich
die Menge aufforderte sich zu teilen damit er einmal über die
Bande bis nach hinten zu den Fans laufen konnte. Allerdings haben die
seine Aufforderung nach ihm den Gang wieder zu schließen
missverstanden und schon war der Gang geschlossen und der kleine Alea
in der großen Menge verschwunden. Extrem lustig, weniger
allerdings dann seine Begegnung mit einem Fan auf dem Weg zur
Bühne, der scheinbar sein Missfallen zur Aktion Pro "Pussy Riot"
ausgedrückt hat. Man sah ihm seine Wut darüber förmlich
an und man kann eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, dass man
Menschen die den Mut haben sich gegen zentralistische Strukturen
aufzulehnen auch noch schlecht findet. Da wünscht man sich mal 2
Jahre Straflager für den Herren. Zum Glück ließ Alea
sich seine gute Laune aber nur ganz kurz vermiesen. Danach wurde wieder
gefeiert , gerockt und singend gestagedived, was ich auch noch nie
gesehen habe. Und bevor die Saltatio Rockshow am Naseweis-Metstand
weiterging bis der Busfahrer des Nightliners aus dem benachbarten
Marktredwitz zur Abfahrt mahnte ließ es sich Alea nicht nehmen
Peter Sailer , dem Chefredakteur des Zillo Medieval für die
Unterstützung in all den Jahren zu Danken. Manche Bands vergessen
halt auch im Erfolg nicht und das macht sie eigentlich erst groß.
Nun gehts aber los mit der Saltatio-Bildergalerie vom großartigen Auftritt am Freitag