Nürnberg, Hirsch 04.04.2019
Kein Wunder, dass die Subway to Sally Tour zum neuen Album
Hey! für randvolle Hallen sorgte. Das war auch im Nürnberger Hirsch nicht
anders. Das Gesamtpaket an diesem Abend war aber auch zu verführerisch. Musik
aus dem neuen, höchst gelungenen Album und ein Support, der allein schon einen
Konzertbesuch wert ist und das alles zu einem fairen Eintrittspreis. Was will
man als Konzertbesucher mehr.
Die Geschichte von Major Voice, der ehemalige Koch der bei
einem Mono Inc. Konzert entdeckt wurde, ist spannend und ungewöhnlich. Seine
Musik ist es definitiv auch. Mit tiefer Gänsehaut erzeugender Opernbassstimme
bekannte Songs in einem völlig anderen Gewand zu präsentieren mag nicht jedermann
gefallen, wer damit etwas anfangen kann, für den war der Auftritt des höchst
sympathischen und humorvollen Sängers ein echtes Highlight. „Wonderful Life“, „Stay
on these Roads“ oder „Potters Field“, egal was der Major auch anstimmte, er
machte jeden Song zu seinem ganz eigenen. Das klingt schon auf CD richtig toll,
live ist es noch faszinierender. Auch ein Verdienst seiner 3 Mitmusiker. Mit
Linda Laukamp am Cello, hat er eine der besten Deutschen Cellistinnen dabei.
Ruben Roeh an der Gitarre ist ebenfalls eine echte Koryphäe und beeindruckte
zuletzt auf Klassik Tour mit Joachim Witt. Die geht übrigens mit ihm als musikalischen
Leiter in die nächste Runde und ist definitiv einen Besuch wert. Komplettiert
wird das Quartett durch Keyboarder Stefan Littmann.
Wie unterschiedlich ein Song klingen kann, wenn zwei
einzigartige Stimmen ihn auf ihre ganz eigene Weise interpretieren, zeigte an
diesem Abend der Subway to Sally Klassiker „Eisblumen“. Es war der größte
Gänsehautmoment des Abends. Fast der gesamte Hirsch sang mit, spätestens da
hatten die meisten Major Voice endgültig in ihr Herz geschlossen. Wie der Song
live mit Eric Fish und Subway to Sally klingt gab es dann später zu Gehör. Leider
war der Auftritt viel zu schnell vorbei. Mehr von Major Voice kann man auf
seiner ersten eigenen Lonely Ark Tour erleben, die am 15.11.2019 startet und
die eine weitere Facette von Major Voice zeigen wird.
Welch ein Kontrast als Subway to Sally mit „Messias“ den
Konzertabend startete und man im ersten Moment auf die Idee kam, Dieter Bohlen
betritt die Bühne. Zum Glück war es dann aber doch ein optisch runderneuerter
Eric Fish der die folgenden zwei Stunden seine Klasse als Entertainer
eindrucksvoll unter Beweis stellte. Beim zweiten Song „Island“ verwandelte sich
der konfettischmeißenden Frontmann und seine Glamourband zur Endzeit-Rockband
und lieferte mit dem Song „Knochenschiff“ einen weiteren Knaller gleich
hinterher, sowie mit „Kleid aus Rosen“ einen Evergreen der in keiner Setlist
fehlen darf. 5 Jahre sind seit „Mitgift“ vergangen, es wurde wirklich Zeit für
„Hey!“ Darauf ist mit „Imperator Rex Graecorum“ auch ein in lateinisch gesungener
Song, der sich als Live Version als eines der Highlights des Abends im Subway
to Sally Programm erwies. Zuvor wurde auch „Königin der Käfer“ vom Publikum
abgefeiert. Verständlicherweise stand die neue Scheibe im Mittelpunkt des
Konzertes, aber auch aus der umfangreichen Banddiscographie gab es so einiges
zu hören, wie „Tag der Rache“, „Unsterblich“ und das bereits erwähnte
„Eisblumen“ bevor mit „Die Engel steigen auf“ wieder Neues von „Hey!“ live
dargeboten wurde. Ein Song der live ebenfalls total beeindruckte. Am Ende waren
es 25 Songs, neben echten Klassikern wie „Sieben“ und „Falscher Heiland“
natürlich auch noch Neues wie „Alles was das Herz will“ die den Abend wie im
Flug vergehen ließen. Eigentlich wäre ja „Ausgeträumt“ der passende
Konzertabschluss gewesen, so traumhaft schön verlief der Abend bis dahin, doch
Subway to Sally hatten natürlich noch einen fetten Zugabeteil mit „Veitstanz“
und „Grausame Schwester“ im Köcher. Und außerdem wird traditionell ein Subway
to Sally Konzert mit „Julia und die Räuber“ beendet, da machte natürlich auch
das Konzert im Hirsch keine Ausnahme. Und das enthusiastische Frankenland gab
stimmlich nochmal alles und feierte lautstark Subway to Sally. Auch nach 2
Stunden Konzert hatten die meisten noch lange nicht genug.
Allzu lange muss man zum Glück nicht warten, am 31.05 gibt es
in Parsberg beim Spectaculum Nordgavia die nächste Gelegenheit, Subway to Sally
live zu erleben. Eine gute Gelegenheit für alle die im Hirsch nicht dabei waren,
sich von der Qualität von „Hey!“ zu überzeugen.
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