The Wishing Well 2012
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Lichtentanne, St Barbara, 22.11.2012
Wer in diesem Jahr The Wishing Well live gesehen hat, der hat wahrlich Glück
gehabt. Denn die Australische Band , die immer noch ein echter Geheimtip ist,
ist ein echtes Erlebnis. Das haben auch die Besucher des Kulturzentrums St.
Barbara in Lichtentanne so empfunden, die der australischen Band mit
langanhaltendem Applaus für das großartige Konzert an diesem Abend dankten.
Genauso war es übrigens auch beim diesjährigen Bardentreffen, wo der Auftritt
der Band als eines der Highlights des Wochenendes beurteilt wurde. Genaugenommen
ist es eigentlich überall so, egal wo die Band auftritt. The Wishing Well sorgen
für Begeisterung und zufriedene Zuhörer. Das kann übrigens auch schon mal auf
der Straße sein, die letzten Monate hatte man ja in Europa verbracht und so
nützte man jede Gelegenheit, auch die als Straßenmusiker, um Werbung in eigener
Sache zu machen und die Band den Deutschen vorzustellen. Bevorzugt in der Nähe
von Banken, denn da kann man sich im Geldautomatenvorraum schnell wieder etwas
aufwärmen. Die sind ja meist gut geheizt erzählt Rivkah Larkan in
beeindruckendem Deutsch ihrem Publikum und gibt einen kleinen Einblick vom
harten Tourleben einer Indie-Band, die eigentlich gar nicht so sehr Indie ist,
passt die Musik doch problemlos in jedes Radio.
Doch unser Formatradio hat ja
kaum Platz für Newcomer, schon gleich wenn diese nicht zuvor in einem anderen
Land bereits große Erfolge feiern können. Und das können die Australier aus dem
sonnigen Melbourne noch nicht, obwohl sie schon auf dem renomierten Montreux
Jazz Fest (ohne aber Jazzmusik zu machen) , dem Skagenfest in Dänemark und dem
Open Flair in Deutschland gespielt haben , um nur ein paar von vielen
Festivals zu nennen. Daneben haben sie schon über 1600 Konzerte gespielt und mit
über 26000 verkauften CDs immerhin schon eine große Anhängerschaft für ihre
Musik gefunden. Life on the Border 2008 erschienen und Fire in the Valley aus
dem Jahr 2010 heißen die zwei bisher erschienenen CDs und Bandchef und Sänger
Jai Larkan deutete beim Konzert an, dass man sich 2013 gerne auch in
Lichtentanne wieder sieht und dann CD Nummer 3 im Gepäck haben wird, ein Album
für das man gerade Stücke schreibt und deswegen auch ins sommerliche Australien
zurückkehrt , um es fertig zu stellen.
Und der Verein Liederbuch tut wirklich gut daran die Band schon vorzeitig
fürs nächste Jahr zu verpflichten, bei dem tollen Eindruck den man in
Lichtentanne hinterlassen hat, würde es mich sehr wundern, wenn nicht nur alle
auch im nächsten Jahr wieder kämen, sondern auch gleich noch Freunde und
Bekannte mitbringen würden um die 7-köpfige Band live zu erleben. Und das lohnt
sich wie gesagt wirklich, schon allein wegen den 3 weiblichen Streichern die man
dabei hat und die dem Sound eine ganz besondere orchestrale Note geben.
Neben der schon erwähnten Rivkah Larkan spielt Jenna
Main aus Schottland auch Violine und unterstützt auch stimmlich
The Wishing Well. Beide sind Aktivposten und haben sichtlich Spaß
an der Musik. Das kann man von der Cellospielerin Amy Gould wahrlich
nicht behaupten. Ziemlich lustlos und apatisch wirkt sie auf der
Bühne, völlig konträr zu dem Rest der lebenslustigen
Band. Das täuscht aber vielleicht, die extrem schüchterne
junge Dame aus England stammt aus einem klassischen Orchester und
bekanntlich hat eine klassische Musikausbildung und klassisches
Musizieren mit der Musik und dem Leben als Popband wenig gemein.
Aber trotz ihrer stoischen Art, ist das was sie dem Cello entlockt wunderschön
anzuhören. Weiter gehören zur Band Declan Keean an der Gitarre, Schlagzeuger
Andy Reed und Tibor Kalmar am Bass. Wie sich die 7 menschlich verstehen
erschließt sich mir nicht, musikalisch ist das ein extrem homogenes Ganzes und
der Musik von The Wishing Well kann man soviel schönes abgewinnen und sie ist so
abwechslungsreich und melodisch, dass vom Popfan bis zum Gothicmusik-Fan jeder
hörenswertes darin entdecken kann, die Steampunk-Fans nicht zu vergessen, denn
mit einem etwas anderen Outfit der Männer wäre die Band auch als Steampunk-Band
eine echte Attraktion. optisch hatten die Mädels mit ihren Kleidern da ja schon
in Lichtentanne kräftig vorgelegt, wie die Bilder deutlich belegen.
Betörend, orchestral, poetisch, fesselnd, üppig, emotional, leidenschaftlich,
melancholisch, sehnsuchtsvoll und wehmütig sind nur ein paar Worte die
versuchen die Pop-Folk-Rock-Mischung der Australier zu beschreiben. Und doch ist
es eigentlich nur ein kläglicher Versuch das zu beschreiben was sich stimmlich
und musikalisch in Lichtentanne abspielte. Ich hab auch in diesem Jahr schon
viele gute Konzerte und tolle Bands erlebt, so total fasziniert und süchtig nach
mehr wie bei Wishing Well war ich selten. Ich würde lieber gestern wie heute
wieder auf ein Konzert gehen und morgen wieder und übermorgen gleich nochmal.
Ganz ganz großes Kino war das. Chapeau!
Und nun die Bildergalerie vom Auftritt mit vielen Bildern einer tollen Band
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