Die Twana Rhodes-Seite

Man darf nicht mehr Glück verbrauchen, als man erzeugt  Glenn Close
                         


Kulturwelten Helmbrechts, 01.12.2012



Nachdem das erste Konzert von Twana Rhodes im Rahmen der Helmbrechtser Kulturwelten Ruck Zuck ausverkauft war, gab es einen Tag später ein zweites Konzert, für das es ebenfalls schon relativ früh keine Karten mehr gab. Vielleicht hätte man sogar noch ein drittes Konzert mit der afroamerikanischen Sängerin anbieten können, so groß war das Interesse an der im ehemaligen Indianer-Territorium Fort Sill in Oklahoma geborenen Twana Rhodes. Nachdem sie in El Paso in Texas aufgewachsen ist und in San Diego und Amsterdam Musik studiert hat , hat es die zierliche Amerikanerin inzwischen nach Berlin verschlagen. Dort lebt sie nun und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sie auf eine ganz putzige Art beim Konzert Deutsch und Englisch munter mischt. 


Twana ist übrigens der Name eines nordamerikanischen Indianerstammes und eine der 12 offiziellen Sprachen Südafrikas. Und irgendwie ist auch ihre Musik eine Mischung aus Jazz, Pop, Blues, Soul und Loungemusik. Man kann gut chillen dazu, sich ein Glas Wein genehmigen und dabei das Geschehen auf der Bühne verfolgen, das sich, was Action betrifft sehr in Grenzen hält. Da geht der Gitarrist Eudinho Soares zwar des öfteren in die Knie und verzieht sein Gesicht zu den Klängen der Gitarre, Schlagzeuger Matthias Wendl bearbeitet sein Schlagzeug und Begleitsängerin Natasha Osterkorn wagt ein paar Tanzschritte, ganz klar im Mittelpunkt des Abends steht aber Twana Rhodes und ihre Stimme. Und die kann sich wahrlich hören lassen. Sie klingt mal sanft und leise, um kurz danach kräftig , energisch und voller Leidenschaft anzuschwellen. Eine Dynamik, die man ihr gar nicht zutraut und mit der sie problemlos das Publikum mitreissen und faszinieren kann. Und trotzdem nimmt sie sich mehrmals am Abend die Zeit um die Band vorzustellen und auch jeder der Musiker bekommt Gelegenheit dem Publikum sein Können auch zu zeigen. Es ist also keine Diva, die da auf der Bühne steht , obwohl man in der Fachpresse schon mal gern den Vergleich zu Whitney Houston zieht.

Mit Jazzgrößen wie Al Jarreau oder George Benson hat sie schon die Bühne geteilt, hat beim renomierten Jazz Baltica Festival aufgespielt und ist bei der Eröffnung der Biennale in Venedig 2007 aufgetreten, Highlights einer Karriere die bis heute reich an Höhepunkten ist und ein Ende ist nicht abzusehen.

Zu den positiven Momenten dieser Karriere gehören sicher auch die 2 Konzerte in Helmbrechts, ein volles Haus, ein ruhiges aufmerksames Publikum das nicht mit Applaus geizt und eine perfekte Location mit stimmungsvollem Licht und guten Ton. Was will man mehr als Künstler und so war auch deutlich zu spüren wie Twana den Abend genoss und wie sie sich in Helmbrechts an beiden Abenden wohlfühlte. Und das Publikum spürte, dass da eine sympathische, unkomplizierte Künstlerin auf der Bühne stand, die genau weiß was sie will und die gar nicht nach "Midlife Crisis" klingt, auch wenn die Songs der neuesten CD Home und natürlich auch die Songs im Konzert sich darum drehen. Und nach 2 Zugaben gab es als Belohnung für das Auditorium ganz zum Schluss noch Twana pur. Ohne Micro, ohne Musikbegleitung gab es völlig reduziert auf die natürliche Stimme der Sängerin mit dem beeindruckenden Stimmvolumen und der lustigen Frisur ein Gute Nacht Lied als kleines Dankeschön und letzten Höhepunkt des Abends.

Und nun noch einige Bildfer vom Auftritt in meiner Bildergalerie


























Zeit für eine Zugabe-auch bei den Bildern