Kellner
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Helmbrechts Textilmuseum 15.11.2013
Oberpfälzer
sind bisweilen schon so ein Völkchen. Mit ihrem lustigen Dialekt
und Wörtern, die man noch nie gehört hat, kann man sich zwar
in Helmbrechts noch ganz gut verständlich machen, in
Norddeutschland könnte das schon problematischer werden. Bei den
Kulturwelten ist das jedoch kein Problem, da versteht man den Musiker
Kellner, wenn er Orginalton „Oberpfalz“ spricht problemlos
und so muss er sich nicht verstellen sondern einfach nur das sein, was
er ist. Ein äußerst humorvoller, unterhaltsamer Zeitgenosse,
der im schönsten Oberpfälzer Slang seine Geschichten und
Anekdötchen erzählen kann und die so unterhaltsam und lustig
sind. Das macht er auch immer wieder einmal, für meinen Geschmack
leider noch viel zu wenig. Beispiele gefällig? Die Story , wie
schreibe ich in 30 Minuten einen Hit und wie denke ich darüber,
oder das Dorf, aus dem ich stamme und seine geschichtlichen
Absonderlichkeiten, nur 2 Beispiele für äußerst
vergnügliche verbale Kellner-Minuten.
Wesentlich breiteren Raum nimmt natürlich seine Musik ein. Inzwischen sind es immerhin 4
CDs geworden und somit auch reichlich Auswahl für einen auch
musikalisch höchst unterhaltsamen Abend. Auch wenn Zombie Attack
leider nicht auf der Setlist auftauchte, was ich persönlich extrem
schade finde. Gerade weil dieses Lied so schön eine
ganz besondere Qualität von Matthias Kellner, nämlich Humor
musikalisch äußerst ansprechend zu verpacken, eindrucksvoll
belegt.
Dafür hat er Big Willi Johnson and the
Alabama Boys mitgebracht, Amerikas Country Hoffnung die genauso
ausschaut wie Mathias Kellner und seine Bandkollegen und sich
anhört wie Mathias Kellner goes New Country. Ein gelungener
Country Ausflug, den Kellner und Band genauso drauf haben, wie
lupenreinen Pop, Folk , Blues oder Rock. Selbst Dark oder Doom Metal
könnte man dem Oberpfälzer locker zutrauen, erste
Ansätze beim Konzert klangen ganz erfolgsversprechend. Aber keine
Angst, das ist nicht seine Welt. Schon allein Textbedingt, denn was der
Singer/Songwriter von dummen Liedtexten hält und wie
einfach diese zu schreiben sind, konnte das belustigte Publikum an
diesem Abend ebenfalls erleben.
Und mit „Hey Hey My My“ hat
er auch noch einen Coversong im Programm, nicht irgend einen, sondern
ausgerechnet von Neil Young, einen von wenigen Sängern , den man
eigentlich nicht covern sollte. So einzigartig und unverwechselbar ist
dessen Stimme. Und die kann auch ein Mathias Kellner, trotz fraglos
großen Talents nicht toppen.
Den Schreinerjob früh an den Nagel
gehängt, eine „Musik Ich AG“ gegründet und
zielstrebig bis heute seine Karriere vorangetrieben, Mathias Kellner
hat alles richtig gemacht und man kann sich sicher noch auf viele gute
Konzerte und neue Alben freuen. Und vielleicht auch wieder einmal auf
den Schauspieler Kellner, so wie in dem Film „Was weg is, is
weg“. Denn auch da ist er, wie auf der Bühne ein Erlebnis.
Tanzstunde mit Kellner-sehr cool
Noch mal zur Erinnerung-so heißt die Tour
was macht man nicht alles für ein Top-Foto?Man hält dem
Sänger das Smartphone unter die Nase-Leute gibts.
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