Es
ist sicher die größte Herausforderung für einen
Sänger nur mit seiner Stimme ganz ohne Musikbegleitung das
Publikum zu unterhalten. Allein herausragende stimmliche
Qualitäten langen jedoch nicht, ein gewisses Showtalent ist von
Nöten, damit der Funke zum Publikum überspringt. Und der
springt Dank Entertainerqualität der 5 Flying Pickets und Dank der
herausragenden Stimmen auch sofort über und bereits nach dem
ersten Lied war die Stimmung im durchwachsen besuchten Auditorium
bestens. Man hätte den Engländern an diesem schwül
heißen Abend ein volles Haus gewünscht, das kühle Nass
der nahen Bäder und Seen war für viele aber wohl verlockender
als ein Abend schwitzend im Theaterstuhl. Und so trugen es die
Engländer, für die das Wetter viel zu warm ist, wie sie beim
Konzert anmerkten auch mit Fassung und freuten sich darauf mit den
"16000" hier einen schönen Abend zu haben. Und sie hielten Wort.
denn auch wenn natürlich keine 16000 gekommen waren, so
versprühten die 5 Pickets trotzdem ihre gute Laune und legten sich
mächtig ins Zeug. Und so hat es sicher keiner bereut zur Big Mouth
Tour ins König Albert Theater nach Bad Elster gekommen zu sein,
das müssen eher diejenigen, die den vergnüglichen Abend mit
viel Kurzweil und grandioser Musik verpasst haben.
31
Jahre gibt’s die Band tatsächlich nun schon, sie sind damit
wohl auch die älteste Boyband Englands. Natürlich nicht in
dieser Besetzung und deshalb ist der Lachausbruch im Publikum auch
erklärbar, als man auf 31 Jahre Flying Pickets hinwies. Denn von
den Gründungsmitgliedern ist keiner mehr übrig geblieben, den
letzten Bandwechsel gab es gezwungenermaßen 2012 als der Bass der
Band Andrea Figallo zur deutschen A Capella Band Wise Guys wechselte.
Von denen unterscheiden sich die Engländer deutlich. Sind es bei
den Wise Guys vor allem eigene Songs setzten die Flying Pickets in
erster Line auf mehr oder weniger bekannte Songs , die man im eigenen
Stil mitreissend präsentiert, ein Streifzug durch die
Musikgeschichte sozusagen.
Ganz
nach dem Motto des Robbie Williams Hits Let me Entertain You , den man
genauso präsentierte wie den Police Übersong Roxanne oder
Call me Al von Paul Simon.
Es
gibt Evergreens wie Black Betty von Ram Jam aus dem Jahre 1977 oder
Working in the Coalmine im Original von Lee Dorsey aus dem Jahre 1966
Songs die auch durch die erfrischend unterhaltsame Präsentation
der Flying Pickets überhaupt nicht angestaubt sondern genauso
aktuell wirken, wie z.B. Price Tag aus dem Jahre 2011 von der Rapperin
Jessie J. Musik ist halt einfach zeitlos und wenn sie so beeindruckend
und von so herausragenden Stimmen präsentiert wird, immer ein
Erlebnis.
Und
zwar nicht auf CD man muss die Flying Pickets einfach live erleben,
denn da kommt die Qualität der Band erst so richtig zur Geltung.
Und natürlich auch ihr Showtalent, allen voran Simon Foster.
Er
ist der Spaßvogel Nummer 1 in der Truppe und so ganz nebenbei ein
zweiter "Meat Loaf", auch wenn er an diesem Tag keines seiner Lieder
präsentieren durfte. Leider muss man sagen, denn stimmlich steht
er dem amerikanischen Ausnahmesänger in Nichts nach. Und
Popowackeln und den "Blues Brother" geben, das kann er wie kein
zweiter. Er ist die schillernste Figur auf der Bühne, doch auch
die anderen 4 stehen ihm kaum nach. Auch wenn die Show , der Location
entsprechend ziemlich dezent war. Die Flying Pickets können auch
anders, wie z.B beim Bardentreffen in Nürnberg, wo man mit
Acapella Musik auch 20000 Zuhörer fesseln konnte.
Und
wie schon damals in Nürnberg, auch diesmal geht der Abend viel zu
schnell vorbei. Zuvor gibt’s aber in der Zugabe den Yazoo Hit
Only You in der Gänsehaut-Flying-Pickets Version, zum Weinen
schön. Damit wurde die Band weltbekannt erreichte in Deutschland
Platz 1 der Single Charts und warum das konnte jeder an diesem Abend
live hören und am ganzen Körper spüren.
Fazit:
Auch diesmal ein Ohrenschmaus und beste Unterhaltung einer echten
Live-Band, die man sich unbedingt einmal gönnen sollte.
Die Bildergalerie vom Auftritt
Ein paar Bilder von der Location