Feuerschwanz
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Erlangen, E WERK 25.04.2014
Das Konzert
10 Jahre Feuerschwanz- was für eine Sause, da
haben sich der Hauptmann und seine Truppe wirklich etwas einfallen
lassen. Am Freitag Jubiläumskonzert im ausverkauften E-Werk, am
Samstag gab es dann eine Stadtführung mit Johanna und Abends gaben
dann Feuerschwanz und Gäste den Shakespeare, aber alles der Reihe
nach.
Bevor das rund 2-Std-Konzert los ging feierte das bestens gelaunte
Publikum schon einmal lautstark ihre Lieblinge. Die unterhielten mit
einer halbstündigen Diashow mit beeindruckenden Bildern aus 10
Jahren Bandgeschichte, z.B. Feuerschwanz in Moskau, aber auch ganz
vielen lustigen und manch mehr oder weniger Erotischem , was bei den
Zuschauern immer besonders ankam, bestens ihr Publikum.
Währenddessen baute sich die Truppe gemütlich hinter der
Leinwand auf. Und als der Countdown endete, der erste Schattenriss
einer der bildhübschen Miezen zu erkennen war , sich der Vorhang
senkte und Feuerschwanz mit dem Song „Mach dich frei“ das
Konzert begannen, gab es im Publikum kein Halten mehr. Es wurde
gegröhlt, getanzt und gepogt, nicht zu vergessen natürlich
die obligatorische Polonaise ganz nach der Devise, wie mische ich
einmal das Publikum im E-Werk kräftig durch und mach die letzte
Reihe zur ersten. Feuerschwanz sind die Musikcomedy-Mittelalterband
schlechthin und ihre Konzerte sind Mitmachevents, einfach ruhig
dastehen und gucken „is nich“. So wie der junge Mann im
Schlauchboot zum Song "der Geizhals", der sich durch das
Händemeer des E-Werks treiben ließ und eigentlich Taler
verteilen sollte. Die hatte er teilweise beim Einstieg aber schon
verloren , als er fast mit samt seines Bootes im Händemeer zu
versinken drohte. Oder die als Batmann verkleidete Fee mit
Männertitten (Entschuldigung - der Zuruf wir wollen eine Frau ,
keine Männertitten kam aus dem Publikum), die kurz vor der
Bühne beim Stagediven jäh abstürzte, was der Hauptmann
spontan mit den Worten „Ich hab gedacht Batmann kann
fliegen“ kommentierte. Oder einfach das gesamte Publikum an
die man Masken zum Wenden verteilte mit einem Bild vom Hauptmann oder
Prinz Hodi Hodenherz, ganz wie es beliebt. Interaktion wird
groß geschrieben, auch an diesem Abend und das Spiel der
Band mit dem Publikum macht jedes Feuerschwanzkonzert extrem
unterhaltsam , kurzweilig und einmalig.
Neben viel guter Laune, die man von Feuerschwanz ja gewohnt ist , gab
es aber auch eine ganze Reihe Besonderheiten an diesem
denkwürdigen Konzertabend, der vom Kamerateam RCN-TV für eine
DVD festgehalten wurde. Allen voran die 3 Miezen und der Tod gemeinsam
auf der Bühne. Beides ein echter Genuß fürs Auge, ob
man das vom rosafarbenen Anzug des ersten Gastes Vito C von J.B.O. auch
sagen kann, liegt im Auge des Betrachters. Aber Pink ist ja das neue
Schwarz, zumindest für J.B.O. Bei Thomas Lindner, Sänger von
Schandmaul hat sich dies noch nicht herumgesprochen. Er kam modisch
eher düster auf die Bühne geschlurft, streckte den Hauptmann
für seinen Scheiss Text zu Herren der Winde erst mal mit einer
Flasche nieder (da bewährte sich das Kettenhemd) um dann mit
Johanna von der Vögelweide-Kränzlein, Sir Lanzeflott-Brunner,
Knappe Latte-Richter, Hans der Aufrechte-Duckstein das Orginal
anzustimmen, sehr zur Freude des Publikums die begeistert mitsangen.
Genauso begeistert wurde der ehemalige Feuerschwanz und jetzige
Fiddlers Green Musiker Tobias Heindl begrüßt, der Philip
Lahm des Irisch Folk, der sich sichtbar wohl zwischen der geballten
Miezenweiblichkeit fühlte, wie wohl jeder männliche Besucher
an diesem Abend auch, hätte er nur die Chance gehabt.
Wer sich bis dahin noch immer nicht vorstellen konnte was ein
Walhaligalli ist, weiß es nun spätestens nach der furiosen
Jubiläumshow, bei der das Publikum angeblich zum letzten Mal an
Big-Met-Mama saugen durfte (ich kanns nur nicht glauben). Mit
„Aufs Leben“ gab es auch eine Premiere an diesem Abend, der
Titelsong des kommenden Albums erwies sich als einer der musikalisch
stärksten des Abends und macht neugierig auf die neue im September
erscheinende CD. Und einen traurigen Moment gabs mit dem Abschied
von Knappe Latte auch, der seinen letzten Auftritt hatte und sicher
einen unvergessenen Abschied von Band und Publikum geschenkt bekam.
Sein Nachfolger Felix Taugenix übernahm und mit dem
Feuerschwanz-Kultsong Metnotstand im Märchenland und Habe Mut
endete der gelungene erste Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten.
Am Sonntag
Bühne frei für
ODIN LALLVATER
Ganz nach dem Motto Weiber Wein, illustre Gäste, Musik und
Schauspielkunst ging es dann am Samstag im Omega Erlangen, dem ersten
Auftrittsort von Feuerschwanz, weiter. Zur Einstimmung der
zahlreichen Theaterfreunde gab es einen kurzen Gig der Mittelalter
Marktband Schattenschweif, die quasi im Publikum stehend zum Tanz
aufspielte. Ein lustiger Haufen ist das, der ebenso viel Spaß am
Feuerschwanz-Support hatte, wie viele im Publikum. Und so gab es
zurecht auch viele Zugaberufe, die man auch gerne erfüllte. Wer
die Band mal live sehen will kann dies übrigens demnächst
beim Crana Historica und beim Feuertanz Festival tun.
Und dann ging es los mit "richtig schwerer Shakespeare-Kost", das
Feuerschwanz Hörspiel Gods of Met startete mit dem Hauptmann als
Hauptmann mit Hodi der den Erzähler gab und das ganze
zuvor auch zu Papier gebracht hatte. Kurz ging er noch
einmal auf den gestrigen Abend und 10 Jahre Feuerschwanz ein
(Zuruf aus dem Publikum dazu-gut abgelesen) bevor er das Publikum
freundlich darauf hinwies nicht ständig an seinen Eiern zu spielen
. Nun gings ab mit Gods of Met und mit vier ganz besonderen
Gästen. Der schwäbische Lallvater Odin, der vom Medusa
Sänger Dominik verkörpert wurde, Holly „Letzte
Instanz“ Lohse gab den Holly Amor Amouröso und
bezirzte Mann und Frau, (Schandmaul-)Thomas der Donnergott Lindner, der
mal wieder das Böse verkörperte (warum nur) und die
liebreizende mit unverschämt viel Weiblichkeit ausgestattete Ex
Haggard Sängerin Su Ehlers, gab die Loki. Und alle planen den
Weltuntergang, nur der Hauptmann sollte überleben und dann soll
alles neu aufgebaut werden, schöner und besser als es je war.
Das mit Shakespeare und schwerer Kost ist natürlich quatsch, wo
Feuerschwanz draufsteht ist auch Feuerschwanz drin, sprich es wurde
kräftig improvisiert, mit dem Publikum interagiert, die eigentlich
die besten Textschreiber waren, wenn man an den einen oder
anderen extrem lustigen (Bohlen-)Zwischenruf denkt, und es wurde vor
allem viel geblödelt und gelacht. So hatten alle ihren Spaß,
die auf der Bühne genauso , wie das fast aus allen Nähten
platzende voll gefüllte Omega.
Im Stück selber wird fleißig derb in schwäbisch dem Met
gehuldigt (Zitat aus dem Stück: dem geilen Gesöff geboren aus
dem Arsch der Bienen) wie z.B Lallvater Odin „Oh ich bete Dich an
geiles Gebräu, gebenedeit sei die Frucht Deines Aromas, …
wir bitten Dich berausche uns…“
Es werden Regieanweisungen konsequent umgesetzt die großes
schauspielerisches Talent erforderten, wie z.B. Hauptmann dümmlich
strahlend-ja was macht er denn sonst wird vielleicht mancher denken,
aber es stand definitiv so in der Regieanweisung, oder wie Loki, die
anmutig wie eine Katze hereintritt, oder gar Donnergott Tho(r)mas, der
wie immer mit grimmiger Miene gucken soll. Einzig die Regieanweisung
für Loki "...wischt sich wie ein Asi den Mund ab und rülpst
megalaut" erwies sich als zu große Hürde.
Nachdenkliches wird gelassen ausgesprochen wie:" Die Menschen leben in
einer Welt geprägt von Hass und gegenseitiger Missgunst, sie bauen
Städte um sie wieder einzureißen, gebären Söhne um
sie in den Krieg zu schicken, bauen Mauern, grenzen sich ab …. "
Auch Thormas stellte zutreffendes fest „Wo sind die echten
Krieger? Die echten Männer? Ihr Menschlein lasst Euch von Eueren
Weibsbildern herumkommandieren, Euere Kämpfe führt Ihr feige
hinter dem Schreibtisch… Pantoffelhelden."
Und Holly durfte feststellen, dass draußen ein wahres Inferno des
schlechten Geschmacks tobt. Tausende erbarmungswürdige
Geschöpfe vegetieren beim Musikantenstadl dahin, Abertausende
bekommen jeden Tag nur Mainstream auf die Ohren und was machen die
ganzen Justin Bieber Fans , wenn sie erwachsen sind?
Und Loki? Die durfte die Verbrechen der Menschheit auflisten, die da
wären: Spießertum, Langeweile, das Oktoberfest, das
Frühlingsfest der Volksmusik und Helene Fischer.
Und dann immer wieder dazwischen ein Ausruf voller Inbrunst mit
lautstarker Publikumsunterstützung „Heil Odin
Lallvater“, der Feuerschwanz sicher noch länger auf
Konzerten verfolgen wird und mit dem das Stück auch endete. Die
Party aber noch lange nicht, zusammen mit den Göttern und
Feuerschwanz inkl. der süßen Miezen wurde noch gefeiert,
gegrillt und gelacht und auf die nächsten 10 Jahre
angestoßen solange es der Metschädel verkraftete.
Nun gibts noch 2 Bildergalerien um auch einen kleinen visuellen
Eindruck von dem irren Wochenende zu vermitteln
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