Alice
Roger
In Legend
Letzte Instanz
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Dresden, Eventwerk 03.10.2014
Es gibt kaum eine
Location, die besser geeignet ist um besondere Konzerte abzuhalten als
das Dresdner Eventwerk.
So wie auch beim Jubiläumskonzert der Letzten Instanz im letzten
Jahr.
Oder wie jetzt im Oktober 2014 um dem neuesten Baby der Band "Im Auge
des
Sturms" gebührend willkommen zu sagen. Und dies gleich mit 2
Supportbands und einem richtig schön langen Set mit
vielen neuen Songs, aber natürlich nicht nur. Doch dazu
später noch
mehr.
Alice Roger
Erst ein paar Worte zur ersten Band des Abends Alice Roger.
Wer jetzt eine gutaussehende Frau erwartet hat, wurde gleich zu Beginn
eines besseren belehrt. Keine Alice weit und breit, sondern 4
Männer im heiratsfähigen Alter tummelten sich auf der
Bühne und stellten den zahlreichen Besuchern ihren Sound of
Dresden vor, den sie selbst als Dresdner Kiezrock bezeichnen. Die
gitarrenlastige Rockmusik mit deutschen Texten besteht aus mehr Rock
als Pop und Punk als Blues oder Funk. Die im Jahr 2012 gegründete
Band, Sieger beim Musikwettbewerb "Sound of Dresden" und ihre Musik
strotzt vor Energie und wird auch als Support bei einigen Shows der
Letzten Instanz zu hören sein. Der Lohn des Gewinns. Und
mutig sind die Jungs ja, bei so einem Bandnamen ohne Frau auf die
Bühne zu kommen ist ziemlich frech.
In Legend
Nicht erst seit den
Ärzten und Genesis ist allgemein bekannt, dass es auch
Schlagzeuger (und Schlagzeugerinnen) gibt, die singen können und
das zum Teil beeindruckend gut. Zu dieser Spezies gehört auch
Bastian Emig. Im ersten Musikleben Schlagzeuger bei Van Canto, wo er
auch noch als Klavierspieler positiv auffällt, gibt er bei seiner
Band In Legend den Frontmann und auch diese Rolle beherrscht er
ausgezeichnet. Das weiß man spätestens, wenn man sie
einmal live erlebt hat, wie zum Beispiel beim 13. Castle Rock. Im
Vergleich zu diesem Auftritt
hat sich aber so einiges getan. Neben einer neuen Bandbesetzung steht
Bastian Emig auch nur noch am Mikrofon und nicht mehr am Klavier.
Braucht er ja auch nicht, hat man doch inzwischen gleich 2
Klavierspieler im Lineup mit Daniel Schmidle und Daniel Galmarini
dazubekommen. Der Name Daniel war übrigens keine
Besetzungsvoraussetzung gewesen. Eher schon die musikalische
Qualität und die beschränkte sich nicht nur darauf, sondern
beide verstehen es neben Schlagzeuger Marcos Feminella auch zu trommeln
und wenn 3 Mann trommeln hat der In Legend Auftritt auch die
größte Faszination zu bieten. Das zweite Highlight des
Konzerts ist neben dem Trommeln sicher der Hit Pantemonium, ein
Paradebeispiel für den, wie sie es selbst nennen, Hand hammered
Piano Craft. Man kann wirklich gespannt sein, was In Legend auf
ihrem neuesten Werk Stones at Goliath, wenn es dann endlich auch
einmal erscheint, zu bieten haben. Einen kleinen Eindruck brachte das
Konzert, auch wenn Benni Cellini, der auch auf der neuen Scheibe zu
hören sein wird die Band an diesem Abend nicht live
unterstützt hat. Ein sehr
gelungener Support war In Legend aber auch so allemal.
Die Letzte Instanz
Langweiligste Platte des
Jahres, Wolle Petry Chorus, Unheiliger Verdruss und Mono Inc. Erguss
sind nur einige Zitate aus der Kritik von Laut.de zur neuen Instanz
Scheibe, die das neue Album total verrissen hat, andere Kritiken sind
da viel positiver zum Teil ziemlich euphorisch. So ist es halt mit
Musik, dem einen gefällts, dem anderen nicht und die Letzte
Instanz
war sicher noch nie eine Band, die ein neues Werk herausbrachte und man
war sofort hin und weg. Auch ich hab das Album nach erstmaligem
Hören erst mal weggelegt und wußte nicht so ganz, was ich
dazu jetzt sagen sollte. Man muss sich einfach in die CD
einhören und das funktioniert sicher nicht aufs erste Mal (wie
auch schon bei anderen Instanz-CDs). Und live
entfalten sich die neuen Songs erst so richtig. Denn im Gegensatz zu
den letzten Scheiben bekommen das Cello und die Violine wieder mehr
Raum und das tut dem Instanz Sound live richtig gut. Das kann man beim
Konzert nach dem Intro mit dem ersten Song aus dem neuen
Album "Alles Anders" auch sofort live miterleben und nach den weiteren
Songs der neuen CD "Ganz egal" und "Traum im Traum" muss man
feststellen,
dass die Letzte Instanz gar nichts von ihrem Reiz eingebüßt
hat und die neuen Songs großartig ankommen, vielleicht nicht beim
Kritiker obigen Verrisses, aber allemal bei den ganzen Letzte Instanz
Fans die, zahlreich erschienen, so richtig Spaß an den neuen
Songs
und dem Treiben auf der Bühne hatten. Zwischendrin gab es
mit "Wieder einmal Rot" und mit "Kalter Glanz" erschienen 2001 auf der
gleichnamigen CD bekannte Songs bevor man sich als Zuhörer
wieder mitten im Auge des Sturms wiederfand. Der Panther, C3h5, Koma,
Opus III und im Auge des Sturms wurden nach und nach vorgestellt und
ebenfalls sehr positiv aufgenommen. Eine weitere Überraschung war,
dass die Letzte Instanz mit einer liebgewonnenen Tradition brach. Wir
sind allein wurde nicht nur mitten im Set platziert und nicht wie sonst
üblich am Ende und mit politischer Botschaft versehen zu einem
starken Statement einer Band, die definitiv auch 2014 etwas zu sagen
hat.
Da man nach dem großen Erfolg der ersten Unplugged Tour eine
Fortsetzung in Kirchen im Jahre 2015 plant bekam man bei den Unplugged
Songs "Silber im Stein" und "Ohne Dich" schon mal einen Eindruck wie
Holly
Loose, Oliver Schmidt, M. Stolz, Benni Cellini, Michael Ende und David
Pätsch akustisch klingen werden.
Danach war wieder Brachialromantik angesagt und vor allem Atme und
Komm/Sing wurden gefeiert.
Nach 2 Zugaben war "Zusammen" ebenfalls von dem neuen Album das letzte
Lied des Releasekonzertes und trotz superlangem Sets wollte das
Publikum die Instanzler noch immer nicht gehen lassen. Lang musste man
aber auf die Band nicht verzichten, denn gleich nach dem Konzert
mischten sich alle unters Publikum, ein schöner Ausklang eines
sehens- und hörenswerten Konzertes und beste Werbung für die
anstehende Tour. Und da darf man sich nicht nur auf die neuen Songs und
die Musiker freuen, sondern auch auf eine sehenswerte Lichtshow, denn
mit Andraj Sonnenkalb haben die Letzte Instanz nicht nur einen
großartigen Fotografen, sondern auch einen klasse Lichttechniker
im Team.
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Alice Roger und In Legend
Die Letzte Instanz-Das Releasekonzert
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