Lichtentanne, Barbara-Kirche
02.10.2014
Schön, wenn man Gelegenheit hat, eine
Band, die vor 2 Jahren das Publikum und den Schreiber dieser Zeilen
völlig fasziniert hat, erneut in der selben Location zu
hören. Und auch diesmal fiel der Gesamteindruck sehr sehr positiv
aus. Wieder war das Publikum völlig begeistert und man
verlässt danach die ehemalige Kirche mit dem Gefühl ein
ganz besonderes Konzert erlebt zu haben.
So ganz überraschend ist das aber nicht, the Wishing Well sind
eine ganz besondere Band, eine die ein gewisses Alleinstellungsmerkmal
hat in der ganzen Popmusikszene. Denn so wie sie klingt eigentlich
keine. Wenn sie das auch wirklich wollen. Denn das
besondere sind ohne Frage die 3 "Streicherdamen" mit Violine,
Viola und Cello. Wenn sie Vollgas geben wird es magisch,
orchestral, voluminös, wuchtig, ausladend, speziell, bombastisch
und was sich noch alles an Worten finden ließe, um das, was von
der Bühne zu hören ist adäquat zu beschreiben
Gerade in der Kombination mit den Rock/Popsongs und der angenehmen
Stimme von Bandchef Jai Larkan hat das einen ganz besonderen Reiz
und macht The Wishing Well so einmalig. Das war beim Konzert
2012 so und 2014 genauso, um nicht zu sagen vielleicht noch
reizvoller. Weil die 2 Spanischen Damen etwas mehr Gefühlsregungen
zeigten als ihre Vorgängerinnen und beide als bestens
ausgebildete Orchestermusikerinnen musikalisch und optisch auch als
Popmusiker eine 1-A Besetzung sind, die das Publikum fesseln und
mitreissen können.
Und auch der Schlagzeuger der Band kann was, wie man vor allem beim
Trommelsolo beeindruckend erleben durfte. Denn trotz aller Harmonie und
des mehrstimmigen Gesanges bekommt jeder Musiker im Rahmen eines
Stückes Gelegenheit auch seine Soloqualitäten unter Beweis zu
stellen. Der Schlagzeuger ist übrigens auch ein anderer als
2012, denn The Wishing Well sind eigentlich nur Jai Larkan und
seine Frau Rivkah, dazu kommen dann jedes Jahr noch 4 weitere
Musiker/innen. Und so wird es sicher auch 2015 oder 2016 wenn die Band
mit australischen Wurzeln wieder Lichtentanne besucht, bestimmt wieder
neue Gesichter auf der Bühne geben. Eigentlich schade, hat man
doch eine Idealbesetzung gefunden um den Wishing Well Sound der CD auf
die Bühne zu bringen. Und das auch Dank des guten Tons in
Lichtentanne in einer Qualität, wie es keine CD
rüberbringen kann.
Wenn sie das auch wirklich wollen, hab ich etwas weiter oben
geschrieben. Und das ist vielleicht der einzige Wehmutstropfen des
Konzertes im Jahre 2014. Denn neben Songs der beiden ersten Alben Life
on the Border und Fire in the Valley hat man auch Lieder der neuesten
CD Black Dragon
RIver im Lineup. Auch die sind fraglos schön anzuhören
aber je mehr man in Songs auf die Streicherunterstützung
verzichtet, desto austauschbarer wird die Musik und The Wishing Well
verlieren ihre Einzigartigkeit. Es hätte also durchaus etwas
mehr Bombast sein können auf der dritten CD und so empfiinde ich
die 3. CD auch als kleinen musikalischen Rückschritt, aber das ist
Jammern auf hohem Niveau, noch da zu wo die ersten beiden Alben auch
außergewöhnlich gut sind.
Trotzdem darf dies alles kein Grund für die Band sein, nach einem
Konzert die eigenen CDs für 20 Euro zu verkaufen. Das ist einfach
zu teuer und vielleicht mit ein Grund warum die CDs keinen
reißenden Absatz fanden. Trotz eines begeisterten Publikums und
einer faszinierenden musikalischen und optischen Präsentation.
Und nun zur Bildergalerie