Hof, Kunstkaufhaus 08.11.2014
Inker
und Hamilton waren von 1979-1998 ein Münchner Pop Duo, das mit einem
Top 20 Hit für Aufsehen sorgte. Trotz großartiger Musik und genial
zusammen passenden Stimmen, waren die beiden zwar durchaus erfolgreich,
die absolute Bekanntheit haben sie aber nie erlangt. Was das mit Nick
and June zu tun hat? Irgendwie erinnert mich die Geschichte des Briten
Inker und der Neuseeländerin Hamilton ein bißchen an die beiden
Nürnberger, bisher wohlgemerkt (mit 5 Ausrufezeichen). Denn auch bei
Nick and June passen die Stimmen großartig zusammen, ihre Musik ist
wunderschön und doch sind die beiden bis heute noch lange nicht so
bekannt, wie sie es eigentlich verdienen und findet ihre Musik im Radio
noch immer nicht oft statt. Eigentlich ein weiterer Grund das Radio
wegen Musikvergewaltigung zu verklagen, wie es Wingenfelder so schön auf
seinem Konzert zum Besten gegeben hat. Aber, und da bin ich mir einfach
total sicher, alles eine Frage der Zeit. Und vielleicht kommt die ja
schon bald, wenn der Film About a Girl im Kino genauso einschlägt wie
bei seiner Premiere zu den Hofer Filmtagen, wo der Film 3 mal
ausverkauft war und großen Anklang fand. Denn Nick and June haben mit
dem Song Home is where the heart hurts einen Song zum Soundtrack
beigesteuert und wenn man den im Film auch gut hört, bzw. er mit
einprägsamen Bildern unterlegt ist, dann dürfte er vielen Kinobesuchern
genauso wenig aus dem Kopf gehen, wie viele weitere Nummern des ohne
Frage zur Zeit talentiertesten und interessantesten Deutschen Folk Pop
Duos . Wer allerdings auf die Idee gekommen ist, den einprägsamen
deutschen Titel Charleen macht Schluß in ein englisches About a Girl
zu ändern, der hatte einen echt schlechten Tag.
Aber
zurück zu Nick and June für die der Auftritt in Hof auch eine Premiere
war, der hoffentlich ein weiterer Besuch folgen wird. Darüber würden
sich sicher auch die vielen Besucher freuen, die nicht mit Applaus
geizten und als sehr ruhiges und aufmerksames Publikum einen tollen
Rahmen für den wunderschönen Folkpop der beiden bildeten. Und just
einen Tag nachdem Reinhard Mey im ausverkauften großen Saal der
Freiheitshalle eindrucksvoll vor 1000 Leuten bewiesen hat, dass man
ganz allein mit Gitarre die Leute bestens unterhalten kann, konnte man
im Kunstkaufhaus live miterleben wie 2 großartige Stimmen und diverse
Instrumente wie Ukulele, Glockenspiel, Banjo oder die als
Kinderinstrument verschriene Melodica genügen um das Publikum zu
verzaubern.
Da
braucht es keine Band oder ein großes Brimborium, wenn man das mit
soviel Charisma, Charme und Talent macht wie Nick Wolf und June Kalass.
Eigentlich braucht es nicht mal Instrumente, selbst ganz zum Schluss
fast Acapella faszinieren sie mit ihren Stimmen noch.
Und
egal ob die Songs von der ersten CD , wie Little Things, Hold on,
Caroline, Rain in June oder die kleine Woody Allen Homage Annie Hall,
den einen oder anderen neuen Song oder ein Coversong, es klingt alles
wunderschön, es gibt keine einzige schwache Nummer und man könnte den
beiden stundenlang zuhören. Es geht einen echt das Herz auf, man kann
vor sich hin träumen und das Konzert und die Musik ist der perfekte
Soudtrack für all die Liebenden dieser Welt.
Musik,
so süß wie Schokolade ohne zu kitschig zu sein, Musik die süchtig nach
mehr macht und die neuen Songs deuten an, dass auch das zweite Album
der beiden, das hoffentlich bald erscheint, mindestens genauso klasse
wie das Debütalbum wird.
Und
selbst einen Coversong wie Be my Baby aus Dirty Dancing machen sie zu
einem unverkennbaren Nick and June Song und heben ihn auf eine neue
Qualitätsstufe. Allein die Nummer ist ein klarer Top Ten Hit, würde er
je veröffentlicht werden dürfen.
Man
möchte mehr von den großartigen Songs hören, die es leider nur zum Teil
zum kaufen gibt und die man so gerne alle mit nach Hause nehmen würde.
Man verliebt sich in die Musik und ein klein bisschen auch in die 2
lieben Menschen , die da hinter dem Mikrofon dem Publikum auch an
diesem Tag in Hof einen wunderschönen Abend bereiten und dies
hoffentlich bald wieder tun.
Die Bildergalerie zum Konzert
Einmal ein Blick von außen