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Letzte Instanz 2014
        Der Tod ist nur ein ungelöstes technisches Problem.
                                                                    Romana Machado


Nürnberg, Hirsch 20.11.2014



Wenn es noch einen Beweis bedurft hätte, das eine Vorband einen Konzertabend gewaltig bereichern kann, dann hätte Darkhaus als Letzte Instanz Support diesen problemlos erbringen können. Denn in Nürnberg durften sich alle Konzertbesucher erst einmal über die Newcomer-Band der Schwarzen Szene des Jahres 2014 schlechthin freuen, die eine beeindruckende Visitenkarte abgab. Und das mit einer Art Musik, die man irgendwie so gar nicht richtig einorden kann, muss und sollte. Und auch wenn man wegen des Namens die Band leicht in Richtung Gothic Band einsortieren würde, so wirklich Gothic sind Darkhaus sicher nicht.
Wenn man sich noch die Namensliste der Musiker anschaut, dann stolpert man sofort über Rupert Keplinger, Hamburger Musiker, Songschreiber und Bassist bei Eisbrecher. Als er im Studio dann auf Pro Pain Sänger und Bassist Gary Meskil traf, war die Idee "Darkhaus" geboren. Kein Wunder, dass der Neue Deutsche Härte Eisbrecher-Musiker und der Pro Pain Metal und Hardcore Mann aus New York, der es entweder richtig hart oder traurig depressiv mag, mit Darkhaus eine Mischung aus Härte und Melancholie bietet, die sich vor allem auch in den Texten niederschlägt. Um das ganze noch etwas internationaler zu machen findet man als Sänger den Schotten Kenny Hanlon, der sich in Nürnberg als klasse Besetzung und Blickfang gerade für die Ladies im Publikum erweist. Zusammen mit Drummer Paul Keller und Gitarrist Marshall Stephens sind Darkhaus komplett und beweisen schon nach wenigen Minuten, dass sie zurecht so schnell in aller Munde sind mit ihrem Synthie Düster/Darkhaus- Rock der eigentlich weit weniger düster ist, wie es der Name vermuten lässt. Gerade in der Mitte des Sets bei den Songs "Looks like Rain" und "Son of a gun" kommt im Publikum so richtig Stimmung auf und Songs wie "Drive" und "Ghost" machen neugierig auf die erste CD der Band "My only Shelter", die es natürlich auch am sehenswerten Merch der Letzten Instanz käuflich zu erwerben gibt, wie auch manch anderes Merch-Teil von Darkhaus.
Und so hatten es dann Holly und seine Jungs relativ leicht ein kräftig angeheiztes Publikum gar vollends mitzureissen. Das hätten sie zugegebenermaßen natürlich auch ohne die Darkhaus-Unterstützung geschafft. Die Letzte Instanz ist einfach eine grandiose Live Band und davon konnte man sich auch in Nürnberg einmal mehr überzeugen. In bester Laune und voller Energie spielte man sich durch eine Setlist aus Alt und Neu. Alles Anders, Kalter Glanz, Ganz egal, wieder einmal rot und der Garten waren die ersten Songs einer schön zusammengestellten Setlist und man scheute sich auch nicht erstmals auf einer Tour auch ein Instrumental dem Publikum zu präsentieren, das sich als eines der Highlights des Abends entpuppte.
Verlassen konnte man sich auch auf die Besucher im gut gefüllten Hirsch, die vor allem dank einer starken weiblichen Fraktion im Publikum oft begeistert mitsangen. Und so machte es mindestens genauso viel Spaß wie das Treiben auf der Bühne zu beobachten, zuzuschauen, mit welcher Leidenschaft manche Dame die Band stimmlich unterstützte.
Ein zusätzliches Lob verdient sich die Band mit ihrem Statement für weltweiten Frieden, sowie die Unabhängigkeit einer freien Presse, man wünscht sich viele Musiker, die sich ähnlich äußern und hier aktiv werden. Vielleicht würde sich dann eher etwas bewegen. Auch beeindruckte man mit einer allgegenwärtig spürenden Publikumsnähe, die sich auch nach dem Konzert zeigte als man sich ganz viel Zeit für Gespräche, Fotos und Autogrammwünsche nahm, etwas das sich inzwischen Bands sogar als VIP-Tickets teuer bezahlen lassen. Die Mitglieder der "Letzte Instanz" ticken da zum Glück völlig anders und als man in der Setlist "Im Auge des Sturms" angekommen war, hatte sich der Hirsch wieder einmal in eine singende Sauna verwandelt, bei der das Publikum und die Besucher allerdings nicht blank zogen. Dafür hechtete sich Ausnahmecellist Benni Cellini wieder ins Publikum und wurde genauso auf Händen getragen, wie durch den langanhaltenden Applaus der die Band zu zwei Zugabeblöcken wieder auf die Bühne lockte. Aber auch nach der zweiten Zugabe mit den Songs Rapunzel und Von Anfang an hatte das Publikum noch lange nicht genug und so bleibt zu hoffen, dass man bei der Akkustiktour 2015 auch das Frankenland wieder besucht. Man täte gut daran, das Konzert zeigte deutlich, dass man in Franken viele treue Fans hat und die Band diese auch wahrlich verdient. 


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