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Omnia 2014
        Politik ist, wenn sich Parteien darum streiten wer das Unglück verursacht hat,
          während das Volk an den Folgen zugrunde geht.          unbekannt  

              


Nürnberg, Hirsch 05.12.2014





Man muss sie einfach lieben, diese Holländer von Omnia. Weil sie so wohltuend anders sind, weil ihr Pagan Folk so einmalig ist, keine andere Band klingt wie Omnia. Weil sich die „Earth Warrior“ nicht nur im gleichnamigen Song an diesem Abend, sondern fast rund um die Uhr unermüdlich für die Natur einsetzen, wissend, dass es ganz schwierig ist bei Menschen, allen voran Firmenbossen mit Dollarzeichen in den Augen und Politikern ein Umdenken zu erreichen und trotzdem nicht müde werden immer wieder für die Natur und ihre Geschöpfe zu kämpfen. Und nicht zuletzt, weil sie ihre „Handmade Music“ in einer Lautstärke präsentieren, dass man nicht befürchten muss taub zu werden und ganz ohne Ohrenschutz in Nürnberg das Konzert genießen kann. Die vielen Omnia Fans im Publikum wissen, was sie an ihrer Band haben. Man erkennt sie leicht an den Omnia oder Festival Mediaval Shirts, bei denen Jahr für Jahr das Omnia Konzert eines der absoluten Highlights eines an Highlights reichen Festivals ist oder daran, dass sie lautstark die Songs mitsingen können. So entwickelt sich ein ganz besonderer Publikumschor und das erzeugt manchmal richtig Gänsehaut, wenn mehr als der halbe Hirsch, zugegeben in erster Linie Frauen, mitsingen und das oft auch noch richtig gut.
Man muss sie aber auch für ihre Fannähe lieben, für sie ist es eine Selbstverständlichkeit nach einem Konzert Autogramme zu geben, für Fotos zur Verfügung zu stehen und mit den Besuchern zu plauschen. Das ist alles keine lästige Pflicht, sondern macht ihnen sichtbar Spaß, wie auch auf der Bühne zu stehen, immer voller Lust und Leidenschaft, auch nach vielen vielen Konzerten in diesem Jahr. Es muss schon viel passieren, wie in diesem Jahr beim Schlosshof Festival, als Steve beim Verlassen seine Bouzouki geschrottet hatte und die Truppe danach ziemlich bedient war, dass man sich danach nicht sehen lässt.
In Nürnberg konnte man übrigens die Neue bewundern, passend zu Omnia in edlem schwarz und hübsch verziert war sie der Instrumentenhingucker des Abends. Ein weiterer Hingucker war der Mann mit der Metallplatte am Kopf, Kelvin Kalvus, der als Freund der Band einige Konzerte der Tour begleitete. Der bekannteste Kontaktjongleur Deutschlands mit „Bohlen Zertifikat“ (Supertalent-Finalteilnehmer) bewies auch in Nürnberg, dass seine Kunst zur Live Musik von Omnia bei den Songs Weltschmerz, Triceltikan und Call me Satan einfach besonders schön anzuschauen ist.
Egal ob sehend, oder mit verbundenen Augen, man denkt die Kugeln scheinen der Schwerkraft nicht zu gehorchen, bis eine auf einmal krachend zu Boden fällt. Und da kann man eine weitere Qualität des sympathischen Dresdeners live miterleben. Seine Reaktionsschnelligkeit, denn blitzschnell, bevor sie unter dem Podest erst einmal unerreichbar verschwunden wäre, hatte er sie gerade noch erwischt. Mit verbundenen Augen wäre sie weg gewesen, aber da ging alles gut.
Natürlich war auch Satria Karsono mit dabei, den man 2014 als neuen Gitarristen gefunden hatte. Er war der erste  der sich auf das „Stellengesuch“ beworben hatte und wurde sofort für gut befunden, ohne sich überhaupt noch weiter umzusehen. Warum , das zeigt auch das Konzert in Nürnberg deutlich und das nicht nur wegen seines Gitarrensolos. Er ist ein klasse Gitarrist der auch noch richtig gut singen kann und Omnias Musik unglaublich gut tut. Singen tut er übrigens inzwischen auch Solo, auf Soundcloud kann man in seine Solo Songs einmal reinhören (hier der Link Anspieltip das großartige "State your being")es lohnt sich sehr, auch wenn es ganz anders wie Omnias Musik klingt. Zum Glück, denn Steve Evans-van der Harten, Jennifer Evans-van der Harten, Daphyd Sens, Rob van Barschot und Satria sind als Band einmalig und einmalig gut.
Omnia ist aber weit mehr als schöne Musik, das ist keine Zweckgemeinschaft zur Gewinnmaximierung mit starrem Blick auf die Einnahmeseite, ganz im Gegenteil. Sie managen sich noch immer selbst, haben keinen Major wie Sony oder Universal hinter sich, sondern zeigen auch hier, dass es anders geht. Omnia sind auch Familie incl. der Crew  und eine Art Lebensstil.
Einen Fehler hatte das Konzert dann aber doch. Trotz vieler Songs wie Alive, Blackhouse, Kokopelli, das auf die Band so schön passende Crazy Man, Dance until we die, der Klassiker Noodle the Poodle , Mutant Monkey und Etrezomp-Ni Kelted um nur einige zu nennen, die Edgar Allen Poe Vertonung The Raven fehlte leider und das ist schon deshalb so schade, weil das Konzert dadurch nochmals 8 Minuten länger gewesen wäre. Denn man könnte ihnen noch stundenlang zuhören. Möglich ist es 2015 dann wieder beim Feuertanz Festival und beim Festival Mediaval.










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