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Nachtgeschrei Spectaculum Mundi 
        Man sollte die Gelassenheit eines Stuhles besitzen, der muss
        ja auch mit jedem Arsch klar kommen         


München, Spectaculum Mundi 18.04.2015


Nachtgeschrei


Wie Martin LeMar während des Konzerts mehrfach betonte ist München für die Band ein gutes Pflaster zum Testen, was liegt da näher als ausgerechnet beim ersten Auftritt mit Neumitglied Lauren Weser gerade München auszuwählen. Und so wurde das rührige Team des Spectaculum Mundi und das Münchner Publikum mit dem ersten, sehr gelungenen, Auftritt von Nachtgeschrei in neuer Besetzung belohnt.
Und während das ehemalige Mitglied Joachim Joe Penc vom anderen Ende der Welt (Neuseeland, die neue Heimat) das Publikum und seine Ex-Kollegen freundlich grüßen ließ, bewies Lauren bei ihrer Premiere in einer bisher reinen Männerband, dass auch eine Frau und sei sie auch noch so klein, wacker „ihren Mann“ stehen kann.  Zwar gibt es nun kein Akkordeon mehr, das ist aber zu verschmerzen, bringt die hübsche Nürnbergerin dafür genug andere Qualiäten mit, nicht nur das Aussehen. Und so war sie zusammen mit Sänger Martin LeMar auch für das absolute Highlight des Konzertes verantwortlich als die beiden sitzend und mit Gitarrenbegleitung Fernweh in einer Akustikversion  zum besten gaben und der Song als Duett mit einer überzeugenden weiblichen Stimme einen ganz besonderen Reiz entfaltete. Ein echter Gänsehautmoment einer Band, die ansonsten mächtig Gas gab und das Spectaculum Mundi sehr zur Freude der vielen Besucher mitriss. Mit „Ad Astra“ ging es los, gefolgt von „Glut in Eueren Augen“ und „am Ende der Zeit“.
Und auch wenn an diesem Tag nicht nur der „Herzschlag“ der Band, und besonders der bei Lauren, beim gleichnamigen Song etwas höher als gewöhnlich war, so bleibt festzustellen, dass sich Nachtgeschrei egal was sie aus dem inzwischen umfangreichen Songkatalog auch anstimmten, auch in neuer Besetzung sehr homogen und als echte Musikereinheit präsentierte.  Überraschend homogen sogar, denn soviel proben konnte man in neuer Besetzung auch noch nicht und live vor Publikum ist es ja nochmals ganz anders wie heimlich im Proberaum.
Nachtgeschrei haben somit nach dem Verlust ihres ersten Sängers 2012 auch die zweite wichtige Personalie nicht nur lösen können, sondern durch eine Frau die auch singen kann zusätzliche musikalische Möglichkeiten hinzugewonnen.
Die werden sich allerdings auf dem demnächst erscheinenden neuen Album mit dem Titel "Staub und Schatten"nicht so sehr bemerkbar machen, das ist noch als reine Männerband entstanden und wäre schon lange am Markt, hätte sich nicht durch den Wechsel der Plattenfirma eine Verzögerung ergeben. Einen ersten Eindruck davon gab es immerhin schon beim Konzert mit dem Song „Das Nichts“ und Martin witzelte dazu, wenn man Euch fragt was es von Nachtgeschrei neues gab, könnt ihr sagen "Nichts".
"Nichts neues also", Nachtgeschrei sind auch 2015 eine tolle Liveband mit Mitsing, Mittanz und (Ab-)Feiergarantie und einem extrem charismatischen Mann am Mikrofon, die einfach mächtig Spaß beim zuhören macht und deren Erfolgskurve auch weiterhin sehr steil nach oben zeigt. Sicher gerade auch nach Erscheinen des neuen Albums, das kann nur gut werden, „Nichts“ deutete das schon an. Es wird also Zeit mit der neuen Scheibe und die Besucher vom Summer Breeze und Mera Luna sollten sich Nachtgeschrei auf keinen Fall entgehen lassen.

Damokles


Als Support stellte sich dem Publikum die Band Damokles vor, die sich als Musica Immortalis einen fragwürdigen Ruf erspielt hatte und in neuer Besetzung und vor allem ohne altem Sänger versuchte das Publikum von sich zu überzeugen. Wie man in Wikipedia lesen kann war der Legende nach Damokles ein Günstling des Tyrannen. Und das Schwert des Damokles dürfte hinlänglich bekannt sein. Ein solches hing auch symbolisch über der Auftritt der Band an diesen Abend.
Wie man ihrer Homepage entnehmen kann haben sie sich gegründet um das Projekt Mittelalterrock in eine neue Epoche zu befördern
Nicht gerade ein bescheidener Anspruch und bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

Der Folk- Metalartige, mit opernhaften Gesang untermalte Musikmix der Band erinnert auch was die Melodien betrifft etwas an russische Folkore mit deutschen Texten. Da auch die Stimme des Sängers dank fehlender oder gewollt monotoner Stimmrange relativ leblos rüberkam ist das Damokles-Gebräu gewöhnungsbedürftig und stieß im Gegensatz zu Nachtgeschrei nicht gerade auf breite Begeisterung. Ein Teil des Publikums feierte die Band dafür umso überschwenglicher und hatten große Freude am Auftritt , der als Support mit 9 Songs recht umfassend ausfiel. Gute Gelegenheit also mit Songs wie z.B. Gaudium Internum, Der Kutscher , Geister des Ozeans, der Kraken und der Sturm positiv in Erinnerung zu bleiben, was allerdings nur teilweise gelang.


Die Bildergalerien


Damokles


Nachtgeschrei






















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