Die Seite der Anna Depenbusch

          Wer eine unglückliche Liebe in Alkohol ertränken möchte, handelt töricht. Denn Alkohol konserviert
                                                                           Max Dauthendey
                                                                                                                                




Erlangen, E-Werk 16.05.2011





Die Tour der Anna Depenbusch

Anna Wer? ist die häufigste Reaktion. Wenn man erzählt man fährt zu Anna Depenbusch aufs Konzert. Nicht ganz

überraschend, finden die Songs der Anna Depenbusch ziemlich selten den Weg in die Mainstream-Endlosschleifen der

Radiostationen. Auch mir hat der Name nichts gesagt, bis ich Inas Nacht (übrigens eine der wenigen TV-Shows, die

es immer wieder schafft neue und sehr gute Musik in einem ganz besonderen Rahmen zu präsentieren) gesehen habe

und Anna darin ihren Song "Kommando Untergang" präsentieren durfte. Auf ausdrücklichen Wunsch von Ina Müller, die

sich statt des fröhlichen "Tim liebt Tina" lieber dieses traurige Lied gewünscht hatte und davon auch nicht abzubringen

war, wie sie beim Konzert grinsend erzählte. Es war eine ganz besondere Starthilfe und nicht nur mir blieb die

Klaviernummer im Ohr. "Tim liebt Tina" gabs dafür dann bei" Krömer die internationale Show", ein Highlight im TV, die

es leider nicht mehr gibt. Und das lag weder an Annas gelungenen Auftritt noch an dem kapitulierenden Bett

ausgerechnet am Ende von "Tim liebt Tina".

Und so war ich schon gespannt, was mich da auf dem Konzert erwarten würde. Mit einer fünfköpfigen Band hatte ich

allerdings nicht gerechnet, genauso wenig, wie mit der romantisch mit Lampions und Lichtgirlanden liebevoll

gestalteten Bühne und den schwarzen Vorhängen drum herum. Und gleich stieg die Spannung noch mehr.

Anna Depenbusch wurde am 17. Oktober 1977 in Hamburg geboren, sie ist also momentan 33 ! Jahre alt oder besser

gesagt jung. Das Ausrufezeichen muss sein, denn wenn man sie dann mit ihrer Energie und ihrem jugendlichen

Charme auf der Bühne erlebt, könnte sie locker auch als 20- jährige durchgehen, die gerade wieder einmal mit

Liebeskummer zu kämpfen hat. Denn das Thema Liebe findet sich ständig in ihren Liedern wieder.

Geht es auf Album Nummer 1 "Ins Gesicht" um Liebe, Freundschaft und Einsamkeit, so hat Album Nummer 2 "Die

Mathematik der Anna Depenbusch" ebenfalls keinen Bildungsauftrag zur Verbesserung der Matheschwächen der

Pisa-geschädigten Schulbildung zum Thema, sondern befasst sich ebenfalls mit dem Thema Liebe.  Der Titel des

Albums ist an ein Buch von Esther Vilar angelehnt "Die Mathematik der Nina Gluckstein" ,das Anna als Teenager

gelesen hat (so heißt es zumindest) und somit macht sie auch gleich noch indirekt Werbung für das Buch, hoffentlich

ist es das wert. In dem Buch sucht eine Frau nach der Formel für die ewige Liebe, genauso wie der Traum vom ewigen

Leben wird man auch die wohl nie finden.

Von Mentor Michy Reinecke und seiner Plattenfirma Rintintin bei Album 1 unterstützt, musste sie das Geld für Album

Nummer 2 selbst aufbringen. Und so sollte es einfach nur Anna und das Klavier werden, selbst produziert, entmutigen

lies sich Anna scheinbar nie, auch nicht von dem Umstand, dass sie eigentlich gar kein Klavier spielen kann. Das

brachte sie sich dann in 2 langen Wintern, ihre liebste Jahreszeit, wie sie beim Konzert verriet, mal schnell bei. Und

wie gut sie das kann, konnte jeder in Erlangen eindrucksvoll erleben. Ruhig und intim nur mit Klavier, ist Album

Nummer 2 dann aber nicht geworden, im Gegenteil.  Mit Orchester und einer Vielzahl von Instrumenten eher großes

Kino, ausgereift produziert und die einzelnen Songs wollen so gar nicht in ein Genre passen. Wie man einem

Spiegel-Artikel entnehmen kann haben die lieben Produzenten sie davor gewarnt und ihr unterstellt, sie weiß nicht was

sie wolle. Was man jedoch sicher weiß als Anna Depenbusch-Hörer ist,(das ist offenkundig)  dass hier eine Musikerin

die Musik und ihre "1000" verschiedenen Stilarten liebt, sich nicht in ein Schema pressen lassen möchte nur dem

lieben Kommerz zu liebe. Bei DSDS oder Popstars wäre sie gnadenlos verloren und Dieter Bohlen entsetzt wegen

ihrer musikalischen Sperrigkeit, dagegen geht der Musikalische Stern von Anna Depenbusch immer mehr auf und

leuchtet immer strahlender, während die lieben Produzenten zuschauen wie ihre gehypten Formatmusiker ala LaVive

oder hießen die doch Metrobitch wie Stefan Raab gern behauptete, sich als Sternschnuppe erweisen. Wenn sie

überhaupt aufgehen, beim neuen DSDS Sieger habe ich da größte Zweifel.

Dass der Depenbusch-Stern im gut besuchten und bestens dafür geeigneten E-Werk so hell leuchtet ist allerdings

nicht nur Anna Depenbuschs Werk. Das fängt an mit einer grandiosen Begleitband u.a mit den 2 Rosenstolz Musikern

Ulrich (Ulle) Rode  und Deutschlands "Geigenengel" Anne de Wolf, die einmal mehr ihre Vielseitigkeit von Geige über

Orgel, Posaune, Akkordeon bis zu diversen Rhythmusgerätschaften, Gesang nicht zu vergessen,  unter Beweis

stellte. Apropos Vielseitigkeit, einen Bratsche spielenden Schlagzeuger erlebt man auch nicht alle Tage.

Martin Engelbach heißt er und komplettiert mit Kontrabass-Mann Oliver Karstens die Band.

Weiter geht es mit einem sensationellen Sound und genauso beeindruckenden Licht, das die Verantwortlichen in den

großen Saal des E-Werks zauberten. Ich hab an diesem Abend nicht nur einmal die Herren Canon und Nikon verflucht.

Welch unglaubliche Weiterentwicklung hat die Fototechnik in den letzten Jahren erlebt, aber das verdammte Klicken

des Spiegels einer Spiegelreflexkamera konnte bis heute nicht eliminiert werden. Bisweilen hab ich mich gar nicht

getraut zu fotografieren, so ruhig, intim und intensiv war der Moment. Und ruhige Momente hatte das Konzert viele.

Wer aber jetzt denkt, dass es nur ganz ruhig zur Sache geht, der irrt sich gewaltig. Die Band kann richtig rocken,

Anna schreien und toben, sie beherrscht die lauten Töne mindestens genauso gut wie die leisen und intimen. Ob sie

deshalb damals den Job als Orange Blue Background-Sängerin bekommen hat, man weiß es nicht genau. Was man

aber weiß ist, sie hat die Jungs inzwischen überholt, vom Background ins Rampenlicht sozusagen und ist auf den

Weg zu den ganz großen Deutschen Chanson-Sängerinnen, Liedermacherinnen, oder was auch immer. Anna

Depenbusch ist einfach nur Anna Depenbusch und gehört genauso wenig in eine Schublade, wie ihre Songs, die vom

Kinderlied über das Kinderlied für Erwachsene (Tim liebt Tina) bis zum Chanson (Tanz mit mir) reichen und auch eine

Coverversion gibt sie zum Besten. Jedoch klingt der Billy Joel Song(denn mit Billy Joel Songs kriegte ihr Bruder immer

die Frauen rum) mit einem deutschen Depenbusch-Text so wenig nach Billy Joel und soviel nach Depenbusch, wie es

wohl bei jeder Coverversion so sein wird. Anna macht sie zu ihrem Songs in ihrem Stil und singt sie oft mit einem

leichten Grinsen im Gesicht, so dass man am liebsten hochspringen möchte um sie zu knuddeln.

Sie hat schon ne ganz besonders liebevolle und unterhaltsame Art, man hört ihr nicht nur beim singen gerne zu, auch

bei den Anmoderationen fühlt man sich bestens unterhalten und Anna hat bestimmt genug aus ihrem bisherigen

Musikerleben erzählen können, damit dem Publikum auch nach einer Stunde Talk nicht langweilig geworden wäre. Und

auch nach dem Konzert erweist sie sich als Mensch wie du und ich, sie hat so gar nichts von einer Diva und

hoffentlich bleibt ihr diese fröhliche Unbeschwertheit und der unkomplizierte und nette Umgang mit ihrem Publikum für

immer erhalten. Auch dies ist ein nicht gerade kleines Mosaiksteinchen, das die Faszination Anna Depenbusch

ausmacht.

Und was bleibt dem männlichen Besuchern des Konzertes nach diesem Abend? Kartentricks üben (Insider für

Konzertbesucher) fürs nächste Anna Depenbusch-Konzert lohnt sich auf alle Fälle und vielleicht gibt’s ja ne neue Tour 

oder ne neue Platte 2011 mit dem Titel "Die Zauberei der Anne Depenbusch" . Denn  Zaubern kann sie, zusammen mit

einer großartigen Band und einer wie immer besonders großartigen Anne de Wolf  hat sie ihr Publikum mehr als

verzaubert und man weiß nicht wo man anfangen soll, bei dem süßen Grübchen, dem bezaubernden Lachen, der

tollen Stimme, dem Sound, dem Licht , den Texten.

Hingehen, anhören, erleben und träumen kann man jedem nur raten, aber bitte nicht mit Liebeskummer. Denn das

könnte sich zum tränenreichen Fiasko erweisen.

Lassen wir Ina Müller noch einmal zu Wort kommen und zitieren Sie aus Ihrer Sendung:




 „Das ist geile Scheiße! Das ist super!“.



Und die kann man bei der Kulturarena in Jena nochmals live erleben. Wie auch das E-Werk



eine wunderschöne Location für Anna mit Band live, es wird das Jahr der



Anna Depenbusch werden.

Abschließend noch ein ganz großer Dank für die Fotoerlaubnis ,sorry für das klicken und  dass es von den Jungs so wenig Fotos gibt. Ich saß genau im anderen Eck, zu weit weg für gute Bilder ohne Blitz.











 











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