Veldenstein
Festival 23.07.2011
mit
The Sandsacks
Nachtgeschrei
Feuerschwanz
Eluveitie
Letzte Instanz
Subway to Sally
Moderator Peter Wohlers oder besser gesagt Donar von Rabenschrey
und jede Menge gutgelaunte Zuschauerinnen und Zuschauer
Leider gibt es die Fotos vom Veldenstein
Festival nur in schlechter Qualität, weil ich keine Erlaubnis
zum fotografieren mit meiner guten Kamera bekommen habe. Sorry!
10 Jähriges
Veldenstein-Jubiläum konnte die Mannschaft des
Konzertbüros Franken um Peter Harasim zusammen mit den vielen
Besuchern des diesjährigen Festivals feiern. Aus diesem
Grunde gab es eine rießige
Torte die feierlich auf der Bühne angeschnitten wurde und an
der sich nicht nur die Helfer und Musiker erfreuen durften, sondern
auch das Publikum bekam einen Teil
davon ab. Die wurden aber an diesem Tag
eh schon reich beschenkt mit genialen Auftritten vor allem von
Nachtgeschrei, der letzten Instanz und Subway to Sally. Und auch der
Wettergott hatte ein
Einsehen und öffnete diesmal
die Schleusen nicht. Der gefürchtete Veldenstein-Gewitterguss
fiel also ausnahmsweise einmal aus. Und so konnte man das Programm
trocken genießen und die Zeit verging wie im Fluge.
Das lag vor allem auch an dem sehr
gelungenen Line-Up. Den Anfang machten die Sandsacks,
eine im Jahr 2002 geründete
Irish Folk Band aus Berlin, die
ich beim ersten Mal in Selb beim
Festival Mediaval live
erleben durfte.
In Veldenstein hatten sie die Aufgabe
als Anheizer für Stimmung zu sorgen, was dem Quartett
bravurös gelang. Neben ihrem
für die großen Konzertbühnen bestens
gegeignetem Folk-Programm
mit Gitarre, Geige und Flöten
gibt es auch noch ein Mittelalterrepertoire, was man an diesem Tag
vermutlich später auf dem
Markt hören konnte. Davon habe ich aber nichts mitbekommen, um
den
Platz in der ersten Reihe nicht zu
verlieren.
Christoph
Maaß, Daniel Neumann, Hagen
Schaarschmidt und Sascha Schwarz brachten das
Publikum
gleich in Schwung. Da wurde zum kollektiven Tanz animiert, es wurde
kräftig mitgegröhlt
und die 4
verbreiteten sofort beste Stimmung im Publikum. Vor dem Konzert wurde
noch eifrig
diskutiert, was die Sandsacks im Line-Up zu suchen haben,
spätestens mit dem Auftritt sollte der
letzte
Nörgler verstummt sein.
Das
Publikum hatte jedenfalls viel Spaß und ließ sich
auch von den Sandsacks immer wieder zum
Mitmachen
animieren.
Ein
perfektes Warm-Up bei überraschend schönen
Veldenstein-Festivalwetter ohne Regen.
Nach den
Sandsacks gab es das Kontrastprogramm schlechthin mit Nachtgeschrei.
Auch sie hab
ich beim
Festival Mediaval im letzten Jahr erstmals erleben dürfen, sie
haben mich damals völlig
überzeugt und ich wollte sie unbedingt möglichst
schnell mal wieder live hören. Trotzdem hat es
leider
fast ein Jahr gedauert und seitdem hat sich einiges bei der Band getan.
Denn mit "Ardeo" hat
man
inzwischen ein drittes Album veröffentlicht, und wenn die
Jungs um Nachtgeschrei weiter so
fleißig und kreativ sind, müsste es bald wieder
etwas Neues zu hören geben, denn Album 1
erschien
2008, Album 2 2009 und Ardeo wurde Ende 2010 veröffentlicht.
Die Ballade haben die
Jungs ja
nicht erfunden , eine Stunde lang gab es Vollgas-Mittelalterrock mit
einem wahnsinnigen
Lead-Sänger. Es ist mir echt ein Rätsel, wieso Hotti
Franz überhaupt noch was hören kann, wenn er
sich
wiederholt direkt neben der Trommel zum Klangkörper
runterbeugt. Mit welcher Leidenschaft
und mit
welchem Temperament er wähend des Auftritts am Mikrofon steht
ist wirklich
unbeschreiblich. Er lebt wie kaum ein zweiter seine Songs auf der
Bühne aus und bevor alle
Sicherungen durchbrennen wird der Kopf dann mehrmals mit der
Wasserflasche gekühlt. Die Band
hat sich
im Vergleich zu Selb nochmals
steigern können, es ist nur noch eine Farge der Zeit und von
einigen
Konzerten bis sie im Line-Up ganz hinten stehen. Und vielleicht
entdecken sie ja auch
irgendwann einmal die Ballade als Stilmittel der Musik.
Hier noch ein paar
Pics vom Auftritt
Und hier noch die Setlist
Über
die Erlangener Comedy-Mittelalterband Feuerschwanz braucht man kaum
mehr etwas sagen.
Fast
jeder kennt inzwischen die Spaßcombo, die auch live sehr oft
unterwegs sind. Kein Wunder
denn
Feuerschwanz sind die absolute Live-Showband. Da gibt es vor allem auch
Dank der Miezen
und Dank
Johanna viel fürs männliche Auge zu sehen, die Frauen
erfreuen sich da mehr am
Gründer der Band Hauptmann Feuerschwanz, der völlig
überraschend mit Peter Henrici sogar
einen
ganz bürgerlichen Namen hat und natürlich der
Frauenliebling Nummer eins Prinz Hodenherz,
den man
auch schon mal allein musizierend in der
Fußgängerzone in Nürnberg
antreffen kann. Oder
wie in
Veldenstein auf dem Lautsprecherturm an der Seite der Bühne.
Wie beliebt und bekannt sie
inzwischen schon sind zeigt sich auch daran, dass das vierte Album
Wunsch ist Wunsch sich
tatsächlich in den Top 100 der deutschen Albumcharts
wiederfand.
Aber egal
ob Männer oder Frauen mit der Mittelalter-Met
-Abfüllstation, mit der man im Laufe des
Konzerts
mit Hilfe der langen mittelalterlichen Gartenschläuche
problemlos die ersten Reihen
erreichen
konnte, erfreute man alle Met-Süchtigen und so gab es ein
munteres Gerangel um die
Schläuche. Ansonsten wurde kräftig zum
mitgröhlen aufgefordert, was das Publikum auch dankend
annahm,
die Leute zum Tanzen animiert und der Prinz testete sogar seine
Crowd-Surfing-Fähigkeiten und kam auch unversehrt zur
Bühne zurück.
Irgendwie
hinterlies der Auftritt bei mir trotz allem ein zwiespältiges
Gefühl. In den letzten Jahren gab
es bei
Feuerschwanz ja einige Besetzungswechsel und Eysye mit seiner einsernen
Maske und
seiner
züngelden Zunge ist mir bis heute im
Gedächtnis haften geblieben. Die neueren Songs
reißen mich nicht vom Hocker und auch die Show war
früher sehenswerter. Einzig Johanna darf ja
inzwischen Frau sein, es war auch ein Verbrechen so hübsche
Haare zu verstecken und ohne
Schnurrbart ist Johanna auch noch viel schöner anzuschauen.
Nun auch
von Feuerschwanz noch einige weitere Bilder.
Mit dem
nächsten kleinen Bericht werde ich mich sicher nicht gerade
beliebt machen und ich freu
mich
schon jetzt auf entsprechende Gästebucheinträge. Noch
dazu , wo die Band in Metall-Kreisen
extrem
beliebt ist und auch kommerziell nicht gerade unerfolgreich agiert.
Aber Musik ist einfach
subjektiv. Den einen gefällts den anderen nicht und mir gefiel
Eluveitie schlichtweg einfach nicht
besonders. Das liegt sicher auch daran, dass ich mit Death und Black
Metal wenig anfangen kann
und mich
Sänger die eigentlich nur ins Mikrofon growlen und
brüllen können mich völlig kalt lassen.
Deshalb
fällt es mir auch schwer die Qualität der Band zu
beurteilen, weil ich mit dieser Art "Gesang"
eh nix
anfangen kann. Spannend find ich einzig die Kombination von Growlen und
melodischen
Frauengesang. Ein Paradebeispiel ist hier Leaves Eyes mit ihrer
Sängerin Liv Kristin. Diese
stimmliche Qualiät haben aber die zwei Frauen am Mikrofon bei
weitem nicht. Hinzu kam, dass Anna
Murphy
wegen einen Sehnenscheidenentzündung auch nicht Drehleier
spielen konnte was den
Pagan-Folk-Charakter in der Musik noch zusätzlich minimierte.
Und so gab es das ganze Konzert,
bis auf
eine akustischere Instrumentalversion und einen ruhigeren Song
eigentlich nur mächtig was auf
die
Ohren. Sehr zur Freude eines größeren Teils des
Publikums, manch anderer konnte damit aber
wenig
anfangen u.a. auch ich.
Auch von
Eluveitie gibts noch einige Bilder
Action bei Eluveitie
Die letzte
Instanz sind ja schon Stammgäste der Fränkischen
Burgfestivals, egal ob Feuertanz oder
Veldenstein. Zum Glück werden sie immer wieder gebucht,
diesmal war Veldenstein dran. Mit
stylischen Mikrofonständer und stylischer Bühnendeko
gabs erneut kräftig was auf die Ohren. Die
ruhigeren
Songs, und da hat die Letzte Instanz ja so einige zu bieten, waren klar
in der Minderheit.
Um nicht
zu sagen es gab fast keine. Schade eigentlich denn gerade hier kommt
Hollys Stimme
besonders
gut zur Geltung. Und ein Instanz-Konzert ohne Kopfkino in der Version
von Holly
gesungen
, da fehlt einfach was.
Wirklich
sehr schade. Das ist zugegeben meine subjektive Meinung, ich finde den
Song aber
absolut
genial, einer der besten deutschen Songs , die je geschrieben wurden,
und von Holly
gesungen live das Erlebnis schlechthin. Bei den
ruhigeren Songs
zeigt
sich, was für klasse Sänger der Frontmann der Instanz
ist. Es ist aber
inzwischen auch wirklich schwer, ein verkürztes Programm
für solch ein Festival
zusammenzustellen. Von CD auf CD wird die Liste von Liedern, die man
unbedingt spielen muss
immer
länger, da es die Jungs der Letzten Instanz problemlos
schaffen ein Super-Album nach dem
anderen
abzuliefern. Und sie arbeiten ja schon am neuen.
Einige
"ohne die Songs kein Instanz-Konzert" gab es aber trotzdem zum
Glück zu hören, wie Atme,
Tanz,
Ohne Dich, sowie bei den Zugaben Rapunzel und Wir sind allein.
Optisch
hat sich auch einiges geändert. Auffallend sind die neuen
Mikrofonständer, mit denen ein
Security
auch gleich mal Bekanntschaft machte, als Holly seinen versehentlich
umschmiss . Das hat
die
Security aber wirklich nicht verdient, denn wie eigentlich immer, in
Veldenstein oder im
Hirschen,
sind die Jungs extrem nett. Und sie hatten echte Schwerstarbeit zu
leisten, denn soviele
Crowd-Surfer. u.a bei der Instanz auch M. Stolz und
Benni
Cellini hab ich noch nie erlebt. Geändert
hat sich
auch die Besetzung, für Specki (Florian Speckardt), der zu In
Extremo abgewandert ist, hat
man mit
David Pätsch seit 2010 einen neuen Trommler dabei. Der ist
übrigens Mitglied der Blue
Man Group
und wer die schon mal live gesehen hat, der weiß wie gut die
Trommelqualitäten dieser
Truppe
sind. Sicher mehr als ein Ersatz.
Den Song
"Der Garten" gab es übrigens diesmal auch zu Gehör.
Leider natürlich ohne die
türkischstämmige Sängerin Aylin Aslim als
Duettpartnerin.
Einmal
mehr bewiesen die Instanzler ihre musikalischen
Live-Qualitäten, die energiegeladene
Show war
jeden Cent des Eintrittsgeldes wert und es gibt wohl keine Band die so
wenig
Bodenberührung während eines Konzertes hat, wie die
Letzte Instanz. Eigentlich wär das einen
Eintrag
ins Guiness Buch der Rekorde wert unter "die Band mit den meisten
Sprüngen während
eines
Live-Konzertes , ohne dass die musikalische Qualität leidet,"
Das konnte
allerdings noch ein Besucher toppen, der das mit seiner Freundin am
Rücken auch
noch
schaffte. Auch von dem Auftritt der letzten Instanz noch einige Bilder.
incl Setlist.
Mit Subway
to Sally hatte das
Veldensteiner Festival 2011 einen idealen Hauptakt zu bieten und
Dank
der ganzen Pyrotechnik waren Subway auch das Highlight der sehr
gelungenen Veranstaltung
gewesen.
Mit
über 1000 km haben 3
polnische Damen sicher mit die weiteste Reise auf sich
genommen
um
sie zu
sehen. Die Mitglieder des Polnischen Subway to Sally-Fanclubs
konnten problemlos alle
Lieder in
Deutsch mitsingen und hatten nicht
nur an Subway sondern auch an den anderen Bands
ihre
Freude.
Mit Pyros
und dem Song
Henkersbraut startete die Show und danach krachte , brannte und zischte
es
ständig auf der Bühne. Erst beim sechsten Song
Puppenspieler durfte die ungeduldig wartende
Fotografenschar dann
endlich auch in den Fotograben. Bis dahin war zuviel Feuer und Action
auf
der
Bühne. Kein Wunder, denn die Druckwelle und die Flammen
waren in der ersten Reihe schon
kräftig zu spüren. Der neue
Pyromann machte einen wirklich tollen Job, war aber ständig am
rödeln,
weil
nicht alles reibungslos funktionierte und war somit
sicher bei der Show am meisten
angespannt. Ganz anderes Eric Fish,
Bodenski, Simon, Ingo, Frau Schmitt , Silvio und Simon
Michael,
die
alle einen sehr entspannenden Eindruck machten und den letzten Auftritt
des alten
Programms
sichtlich genossen. Den letzten Auftritt deshalb,
weil am 23.09 mit Schwarz in Schwarz
das neue
Album erscheinen wird und
natürlich gibt es dann auch eine neue Show.
Maßgeblich
mitgewirkt
am neuen Album hat der "neue" Schlagzeuger Simon Michael, was Eric
Fish
extra herausstelle. Man kann echt gespannt darauf sein, die Hoffnung
einige neue Songs zu
hören hat sich auf alle Fälle nicht
erfüllt. Apropos neuer Schlagzeuger, der Oberfranke Simon
Michael
für den Veldenstein ja fast ein Heimspiel ist, trommelt nun
auch
schon seit seit 2005 bei
Subway.
Wie schon öfters erwähnt ein
Glücksgriff für die Band und am Samstag wurde einmal
mehr
deutlich ,
dass der Metall-Schlagzeuger dem Sound von Subway to
Sally richtig gut tut.
Überhaupt
ist der Erfolg
und der Reiz von Subway to Sally sicher auch darin zu sehen, dass
die Band
seit
langem in gleicher Besetzung zusammenspielt, sich
musikalisch immer weiter entwickelt hat
und es
immer wieder schafft
sich noch weiter zu steigern. Und das wird sicher mit Schwarz in
Schwarz
wieder so sein, jede Wette.
Allerdings
wird man dann noch
mehr Probleme bekommen , eine vernünftige Setlist
zusammenzustellen,
denn das bedeutet dann noch mehr "Must-Play-Songs"
weglassen, in
Veldenstein z.B. das superschöne "Eisblumen".
Ansonsten
gab es aber eine
sehr gelungene Liederzusammenstellung zu hören, viel Show wie
sich
das
für Subway ja auch gehört und mit Eric Fish einen
Sänger der wie Holly Loose (Instanz) und
Hotti
Franz
(Nachtgeschrei) mit ganz viel Charisma und
Bühnenpräsenz
gesegnet ist.
Und als
wie traditionell
üblich nach dem Lied "Julia und die Räuber" die
Lichter
angingen und ein
trockenes
Veldenstein 2011 Geschichte war, fragte man
sich wieso die Zeit so schnell vergangen
ist. Ich
hätte so gern
noch viel mehr Songs gehört .
Auch von Subway zum Abschluss
noch einige Bilder
Leider wie schon
gesagt nur in verminderter Qualität, weil ich keine Erlasubnis
für meine gute Kamera bekam. Und das
ist bei Subay
doppelt schade und vor allem die Musiker, die weiter weg vom
Bühnenrand stehen, sind nicht
fotografierbar.
Deshalb gibts leider auch keine schönen Schlagzeugpics, echt
ein Jammer.