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Stahlmann, 24.09.2015
        Auch Männer aus Stahl gehören irgendwann zum alten Eisen
                                                             Rupert Schützbach         


Nürnberg, Hirsch 25.09.2015



Also zum alten Eisen gehören die Jungs von Stahlmann noch lange nicht. Trotz neuer Besetzung, der Faszination "Männer in Stahloptik" tut dies keinen Abbruch, man muss sich halt an neue Gesichter gewöhnen. Wie zum Beispiel Maximilian Thiele an den Drums oder Johannes Thon an Keyboards und Synthesizer, der an diesem Abend mit seinem "Keyboard-Rollator" eher im Hintergrund blieb.
Dafür ist Martin Soer, Sänger und Kopf der Band zum Glück, selbst am Anfang trotz C02 Maske und Sonnenbrille, sofort gut erkennbar der gleiche geblieben.
Passend zum Erscheinungstermin der neuen Scheibe C02, die seit Ende August im Laden steht, gibts nun die Tour und die neuen Songs, um das Album und die neue Band auch ordentlich vorzustellen. Was liegt da näher als dies auch
in Nürnberg zu tun mit einem Einheimischen als Gitarrist in der Band. Das geschieht dann auch sehr ausgiebig, ganze 7 Songs finden sich in der Setlist wieder, angefangen beim CD- und auch Konzertopener Feindflug bis zu Spiegelbild im ersten Zugabeblock.
Trotzdem gibt es natürlich auch den einen oder anderen Klassiker zu hören, wie Adrenalin, Stahlmann, Stahlwittchen und traditionell als allerletzten Song und Zugabe nach der Zugabe Asche.
Macht das Album schon einen echt guten Eindruck, so ist das was Mart Soer an diesem Abend stimmlich auf der Bühne zaubert noch wesentlich faszinierender, kommt doch die tiefe Stimme live noch viel besser zur Geltung. Gerade Songs wie, die Klinge, Deutschland tanzt und Plasma erweisen sich gerade live als echte Knaller, und dass die Band es von jeher versteht Musik und Show gut zu verknüpfen ist hinlänglich bekannt. Daran hat sich auch nichts geändert, man ist dem Stahlmann Konzept treu geblieben, gut so. Was wäre ein Stahlmann Gig ohne die geschminkten Gesichter, es würde definitiv etwas fehlen.
Eine rundum überzeugende Vorstellung, nicht nur für Fans der Neuen Deutschen Härte. Wer es etwas härter mag (was die Musik betrifft) und dazu noch eine gute Show schätzt, der wird mit der Stahlmann Show die ganz ohne Quotenfrau auskommt bestens unterhalten.
Bevor es aber auf der Bühne mit Stahlmann richtig abging, hatte man als Support sogar gleich 2 Vorbands mitgebracht, Nervenbeisser und Aeranea.
Erstere erwiesen sich ganz im Sinne des Bandnamens als echte Nervenbeisser. Wer nach dem Song Feuerteufel mit seinem Stakkatoartigen Dauerrefrain Feuerteufel noch immer nicht begriffen hat, dass Sänger Olaf Seider auch ohne Feuer auf der Bühne der Feuerteufel ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Ein NDH/Gothic, Electrogemisch, das beim Publikum nicht gerade auf große Begeisterung stieß. Immerhin gelang es der Keyboarderin optisch zu überzeugen, zweifelsfrei der schönste String des Tages auf der Bühne.
Auf einen deutlich größeren Publikumszuspruch stieß der Auftritt von Aeranea,   schon allein deshalb, weil die Band mit Sängerin Lilly Seth als neue Sängerin eine echte Rampensau für die wichtige Position gefunden hat. Charismatisch und mit überzeugender Stimme sorgte sie mit den Bandkollegen dafür, dass man Aeranea sehr positiv im Gedächtnis behält  und der Auftritt neugierig auf die demnächst erscheinende EP "The Fading Ones" macht. Und das positivste was man über den Bandauftritt wohl sagen kann ist, dass das was man an dem Abend zu hören bekam, nicht nur die Doom-Gothic-Metaller anspricht. Die Kategorisierung ist im Falle von Aeranea eh ziemlich unglücklich gewählt. Besser ist es sich das mal live anzuhören, macht Spaß und ist weit mehr als Gothic-Doom-Metall.

 

Die Bildergalerien



Nervenbeisser und Aeranea noch in Arbeit



Stahlmann




























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