Nürnberg, Hirsch 25.09.2015
Also
zum alten Eisen gehören die Jungs von Stahlmann noch lange nicht.
Trotz neuer Besetzung, der Faszination "Männer in Stahloptik" tut
dies keinen Abbruch, man muss sich halt an neue Gesichter
gewöhnen. Wie zum Beispiel Maximilian Thiele an den Drums oder
Johannes Thon an Keyboards und Synthesizer, der an diesem Abend mit
seinem "Keyboard-Rollator" eher im Hintergrund blieb.
Dafür ist Martin Soer, Sänger und Kopf der Band zum
Glück, selbst am Anfang trotz C02 Maske und Sonnenbrille, sofort
gut erkennbar der gleiche geblieben.
Passend zum Erscheinungstermin der neuen Scheibe C02, die seit Ende
August im Laden steht, gibts nun die Tour und die neuen Songs, um das
Album und die neue Band auch ordentlich vorzustellen. Was liegt da
näher als dies auch in Nürnberg zu tun mit einem Einheimischen als
Gitarrist in der Band. Das geschieht dann auch sehr ausgiebig, ganze 7
Songs finden sich in der Setlist wieder, angefangen beim CD- und auch
Konzertopener Feindflug bis zu Spiegelbild im ersten Zugabeblock.
Trotzdem gibt es natürlich auch den einen oder anderen Klassiker
zu hören, wie Adrenalin, Stahlmann, Stahlwittchen und traditionell
als allerletzten Song und Zugabe nach der Zugabe Asche.
Macht das Album schon einen echt guten Eindruck, so ist das was Mart
Soer an diesem Abend stimmlich auf der Bühne zaubert noch
wesentlich faszinierender, kommt doch die tiefe Stimme live noch viel
besser zur Geltung. Gerade Songs wie, die Klinge, Deutschland tanzt und
Plasma erweisen sich gerade live als echte Knaller, und dass die Band
es von jeher versteht Musik und Show gut zu verknüpfen ist
hinlänglich bekannt. Daran hat sich auch nichts geändert, man
ist dem Stahlmann Konzept treu geblieben, gut so. Was wäre ein
Stahlmann Gig ohne die geschminkten Gesichter, es würde definitiv
etwas fehlen.
Eine rundum überzeugende Vorstellung, nicht nur für Fans der
Neuen Deutschen Härte. Wer es etwas härter mag (was die
Musik betrifft) und dazu noch eine gute Show schätzt, der wird mit
der Stahlmann Show die ganz ohne Quotenfrau auskommt bestens
unterhalten.
Bevor es aber auf der Bühne mit Stahlmann richtig abging, hatte
man als Support sogar gleich 2 Vorbands mitgebracht, Nervenbeisser und
Aeranea.
Erstere erwiesen sich ganz im Sinne des Bandnamens als echte
Nervenbeisser. Wer nach dem Song Feuerteufel mit seinem Stakkatoartigen
Dauerrefrain Feuerteufel noch immer nicht begriffen hat, dass
Sänger Olaf Seider auch ohne Feuer auf der Bühne der
Feuerteufel ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Ein NDH/Gothic,
Electrogemisch, das beim Publikum nicht gerade auf große
Begeisterung stieß. Immerhin gelang es der Keyboarderin optisch
zu überzeugen, zweifelsfrei der schönste String des Tages auf
der Bühne.
Auf einen deutlich größeren Publikumszuspruch stieß
der Auftritt von Aeranea, schon allein deshalb, weil die Band
mit Sängerin Lilly Seth als neue Sängerin eine echte
Rampensau für die wichtige Position gefunden hat. Charismatisch
und mit überzeugender Stimme sorgte sie mit den Bandkollegen
dafür, dass man Aeranea sehr positiv im Gedächtnis
behält und der Auftritt neugierig auf die demnächst
erscheinende EP "The Fading Ones" macht. Und das positivste was man
über den Bandauftritt wohl sagen kann ist, dass das was man an dem
Abend zu hören bekam, nicht nur die Doom-Gothic-Metaller
anspricht. Die Kategorisierung ist im Falle von Aeranea eh
ziemlich unglücklich gewählt. Besser ist es sich das mal live
anzuhören, macht Spaß und ist weit mehr als
Gothic-Doom-Metall.
Die Bildergalerien
Nervenbeisser und Aeranea noch in Arbeit
Stahlmann