26 Jahre Bandgeschichte sind nicht gerade alltäglich, 26
Jahre davon annähernd in gleicher Besetzung fast eine Rarität. Einzig bei
den Drums hat es etwas gedauert, eine Idealbesetzung zu finden. In Oberfranken
ist man mit Simon Michael fündig geworden, der aber auch schon 11 Jahre wichtiger
Bestandteil von Subway to Sally ist. Einer Band, der es in all den Jahren immer
wieder gelang, statt ihre Geschichte zu verwalten, Zeichen zu setzen, sich
immer wieder neu zu erfinden und mit ihrer NEON Ekustik Tour auf hohem
musikalischem Niveau das Publikum nicht nur bestens zu unterhalten, sondern wie
an diesem Abend im gutgefüllten Hirsch in Begeisterung zu versetzen.
Subway
to Sally Konzerte sind immer sehenswert und
unterhaltsam, da macht auch NEON keine Ausnahme. Nach 2 höchst
erfolgreichen
akustischen Konzerttouren namens Nackt I und II ist die Ekustik-Tour
nicht
einfach eine Fortsetzung davon, sondern wird Dank des „Mannes mit
der Maske“,
dem heimlichen Star des Abends, zu einem unerwarteten und
überraschend anderen
Subway to Sally Abend. Dass selbst ein Theremin, dieses
ungewöhnliche elektronische
Musikinstrument, das ohne Berührung Katzenähnliche Laute in
Serie produzieren
kann, sich auch einmal richtig gut anhört, wenn man es mit Subway
to Sally
kreuzt hätte wohl niemand erwartet. Subway to Sally goes Dub. Da
kommen selbst
die alten Klassiker wie „Kleid aus Rosen“ und
„Maria“ (gesungen fast nur vom Publikum) supermodern
rüber. Eine
Band die eh in keine Schublade gesteckt werden will, zeigt mal wieder
allen wie
es geht. Wie man sich neu erfinden kann, ohne auf Altbewährtes zu
verzichten. So
darf natürlich auch "Julia und die Räuber" als Schlusssong
nicht fehlen.
Über allem thronend die Stimme von Eric Fish, die an diesem
Abend besonders glänzte. Bestens aufgelegt erweist er sich nicht nur als
charmanter Gastgeber, sondern sorgt mit seiner markanten Stimme für Gänsehaut
im Publikum. Aber trotz des hohen Wiedererkennungswertes ihres Frontmannes ist
der Erfolg von Subway to Sally nicht nur daran festzumachen. Auch das zeigt der
Abend auf beeindruckende Weise. Nicht umsonst hat man Ingo Hampf, den
Ekustik-Ideengeber und musikalischen Leiter an diesem Abend, diesmal ganz nach
vorne gesetzt. Subway to Sally funktionieren deshalb so gut, weil die
beteiligten Musiker alle nicht nur exzellent ihre Instrumente beherrschen,
sondern darüber hinaus selbst als eigenständige Musiker trotz eigener
musikalischer Projekte diese Kreativität und die musikalischen Vorlieben auch
heute noch, nach 26 erfolgreichen „Ehejahren“ mit großer Leidenschaft in das
gemeinsame Projekt Subway to Sally einfließen lassen. Das Ergebnis sind nicht nur viele großartige
Songs und Alben, sondern immer wieder echte Überraschungen wie diese
Ekustiktour die zurecht überall begeistert gefeiert wurde.
Mit
„Wenn Engel hassen“, „Die Rose im Wasser“ und
„Verloren“
begann der höchst beeindruckende musikalische Abend,
„Grausame Schwester“, „Sag
dem Teufel“, „Ohne Liebe“ als erste Zugabe und
„Minne“ im zweiten Zugaben Block
rundeten einen kurzweiligen Abend ab, der wie im Fluge verging und mit
ungewöhnlichen
Klängen bei Songs wie „Mitgift“,
„Eisblumen“ „Falscher Heiland“,
„Sieben“ um
nur einige zu nennen immer wieder aufs Neue überraschte. Weil Mr.
Dub mit Maske
im eigen Saft schmorend, alle Register zog um den bekannten Krachern
neues
Leben einzuhauchen. Wer sich hinter der Maske verbarg blieb im Dunkeln,
selbst
nach dem Konzert, als sich alle Musiker am Merchandise blicken
ließen, war er
als Maskenmann mit dabei, wie auch bei mancher Probe, wie zu hören war.
Auch wenn man das Masken-Geheimnis nicht lüften konnte,
einen großartigen Job machte „Mr. Dub“ allemal, man darf sich wirklich auf die
CD zum Konzert freuen. Dann können sich auch alle die nicht dabei waren ein
Bild davon machen, dass man auch 26 Jahre nach Bandgründung so modern und
frisch klingen kann, wie gerade aus dem Ei geschlüpft.
2 Dinge sollen zum Schluss nicht unerwähnt bleiben. Zum einen die liebevolle
Dekoration der Bühne. Angefangen von den schönen alten Lampen, über die
Steampunk-Mikrofonständer bis zur Steampunk-Uhr von Eric Fish. Zum anderen die
Feinfühligkeit der Tontechnik, die nicht nur einen wunderbaren Sound zauberte,
sondern die Besucher mit Songs von Prince verabschiedete, just kurz nachdem die
Todesmeldung eines der ganz Großen der Musikszene bekannt wurde.
Und nun die Bilder des Abends