And then she came
Arch Enemy
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Nürnberg, Hirsch 11.08.2016
And then she came
Zwei der wohl heißesten Metal-Ladys mit ihren Bands an einem Abend,
besser geht’s kaum. Und dies im vergleichsweise kleinen Hirsch.
Kein Wunder, dass die Veranstaltung restlos ausverkauft war.
Los ging es mit And then she came, ein neuer Bandname, der
wahrscheinlich den meisten Besuchern relativ wenig gesagt haben
wird. Bis die Protagonisten die Bühne betraten. Erst die Männer,
aber spätestens als die Sängerin auf die Bühne stürmte, sollte es
bei vielen geklingelt haben. Ji-In Cho ist wieder da und mit ihr
E-Basser Frank Sturmvoll, Schlagzeuger Michael Kuschnerus und
Gitarrist Olli Singer und somit fast die gesamte Krypteria
Besetzung. Verändert hat sich allerdings der Musikstil, leider weg
vom Symphonic Metal hin zum Modern Rock. Das ist zwar ebenfalls
höchst hörenswert, es wäre aber sicher auch nicht schlimm, wenn es
demnächst noch etwas „symphonischer“ bei „And then she came“
wird.
Oder die noch schönere Lösung man lässt auch Krypteria wieder
auferstehen, dann hat man gleich doppelt Freude an Ji-In und
ihren Jungs.
Zurück zum Auftritt der nach einem Intro mit „Where do we go from
here“ beginnt, extrem passend das Konzert mit einem Song
anzufangen, bei dem es um das Schließen eines Kapitals und
aufbrechen zu neuen Ufern geht. „And then she came“ gehen diesen,
nicht gerade einfachen, Weg. Song 2 „Public Enemy“ ist wie
alle 7 Songs an diesem Abend von der Debüt CD der „Frischlinge“,
die denselben Titel wie die Band trägt. Ein klein bisschen an ein
Kinderlied erinnernd ist die Nummer auch deshalb besonders
auffällig, weil in mehreren Sprachen gesungen wird. Und „And then
she came“ Deutsch singen hören klingt auch gut, eine weitere
spannende Option für die Zukunft. Mit „Would you Die Tonight“ geht
es dann traditionell Englisch weiter, ein Song den es nur auf der
Limited Edition als einen von 3 Bonustracks zu hören gibt.
Nach“ Five Billion Lies“ „Spit it out“ und „Like a hurricane“ geht
das Konzert mit „Hellfire Halo“ leider auch schon wieder viel zu
schnell zu Ende und damit mit dem vielleicht stärksten Song eines
musikalisch höchst überzeugenden Sets. Wenn man sich erst einmal in
die Musik von „And then she came“ hineingehört hat, wird man sie
immer mehr lieben. Da ist es definitiv leichter sich in die hübsche
Deutsch-Koreanerin zu verlieben. Das geht schlagartig quasi auf den
ersten Blick. Irgendwie ist Mama Cho, seit ihrer Babypause nicht
älter geworden. Und scheinbar führte das Mama sein zu einem
weiteren Energieschub. Ganz die Alte wirbelt, springt und tobt sie
über die Bühne, faszinierend wie in der guten alten Krypteria Zeit.
Man merkt ihr total an, wie viel Spaß sie daran hat wieder auf der
Bühne zu stehen. Das gilt natürlich auch für die 3 männlichen
Musiker, die sich kein Wunder bei der Vorgeschichte als
eingespielte Truppe präsentierten. Hurra Ji-In und Band sind back,
genauso faszinierend fesselnd und packend wie als Krypteria. Und so
bleibt als Fazit nur festzustellen, mehr davon. Am besten Live,
deutlich länger und so schnell als möglich.
Arch Enemy
Eins haben die 2 weiblichen „Rampensäue“ des Abends ja
gemeinsam, die ziemlich gleich großen bildhübschen Ladies strahlen
eine totale Faszination aus, wenn sie auf der Bühne
performen. Das wars dann aber auch schon. Die Art zu singen
ist so verschieden wie sie nur sein kann, wobei sich Alissa White
Gluz schon die Frage gefallen lassen muss, ob das wirklich singen
ist, was sie da treibt. Denn die 1985 in Montreal geborene
Kanadierin grunzt wie keine zweite. Wenn sie nicht so unglaublich
sexy und weiblich wäre, käme kein Mensch darauf, dass hier eine
Frau auf der Bühne steht. Sie ist der Meister des gutturalen
Gesangs und wie um Himmels Willen kommt man in die einmal mehr
sensationellen Bühnenklamotten. Wird man da hineingeschossen? Fast
könnte man es glauben, so eng anliegend ist das, was sie da
trägt und es ist genauso schön anzuschauen, wie die blau
gefärbten Haare.
Arch Enemy heißt ihre schwedische Melodic Death Metal Band, die
bereits 1996 in Halmstad gegründet wurde und spätestens als man
Alissa White-Gluz an Bord holte startete Arch Enemy völlig durch.
So gut wie die Jungs auch Gitarre spielen und das können sie famos,
der Hype um Arch Enemy brach mit Alissa erst so richtig los. Und er
ist mit der Veröffentlichung von War Eternal, den bisher
erfolgreichsten Album noch lange nicht am Ende, ganz im Gegenteil.
Auch dank einer nun schon fast 2 jährigen Welttournee. Von Gig zu
Gig wird der Fankreis größer, da muss man gar kein Death-Metal Fan
sein. Die Energie, die Wut, die Dynamik und ungezügelte
Leidenschaft des wie es so schön heißt „Hottest Chick of
Metal“ auf der Bühne langt schon, dass man in irgendeiner
Weise Arch Enemy verfällt, man verfällt ihr selbst wenn man mit
Death Metal, so wie der Schreiber dieser Zeilen, gar nichts
anfangen kann.
Nach einer „Khaos Overture“ grunzte sich Frau White-Gluz durch die
Setlist mit Songs wie „Burning Angel“ „My Apocalypse“ „Under
black Flags“ „Avalanche“ und einem langen Zugabeblock u.a mit
dem Song „Blood on your hand“ , unterbrochen von der einen oder
anderen Ansprache an das Publikum. Und es macht schon Spaß Alissa
allein „hello Nürnberg, how are you?“ sagen zu hören.
Wer das jetzt alles nicht nachvollziehen kann und Death-Metal ganz
schrecklich findet, dem sei einmal ein Arch Enemy Konzert ans Herz
gelegt. Man wird dem blauhaarigen Wüterich, ein weiblicher Pumuckl
in sexy sozusagen, verfallen – irgendwie, aber man wird. Nicht nur
die inzwischen 1.662.380 Menschen die Stand 26.08. weltweit
die Schweden geliked haben und das sind bei weitem nicht alles
Death Metal Fans.
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