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Heldmaschine, Erdling, Megaherz 2016
        Das Leben ist eine große Leinwand, bemale sie so bunt
       Du kannst.                                          Danny Kaye     


Nürnberg, Hirsch 02.09.2016



Wie steht es auf Wikipedia so schön geschrieben: "Die Neue Deutsche Härte, kurz NDH, ist eine Spielart der Rockmusik." Und weiter kann man noch lesen "die musikalischen Einflüsse sind vielfältig". Entsprechend vielfältig ist aber auch die Musik, das konnte man an diesem Abend gut nachvollziehen. Denn mit Megaherz, Heldmaschine und Erdling gaben sich 3 Vetreter, die man dieser Musikgattung zurechnet, die Ehre.

Heldmaschine


Los ging es mit Heldmaschine, das 2011 in Koblenz gegründete Parallelprojekt zur 2008 gegründeten Rammstein-Coverband Völkerball.
Rene Anlauff, Sänger beider Bands, schafft es problemlos wie Lindemann zu klingen. Beim Opener "Wer einmal lügt" wird das im Refrain überdeutlich. Zwar bemüht sich Anlauff während des 6 Lieder umfassenden Sets hörbar um stimmliche Eigenständigkeit, wenn er aber den Lindemann gibt, sind Heldmaschine, wie im Auftaktsong, aber am stärksten.
Auch showtechnisch hat Heldmaschine einiges zu bieten, schwer dies bei dem Kurzset dem von Anfang an begeistert mitgehenden Publikum zu beweisen. Umso bedauerlicher, dass die grünen Laserstrahlen an diesem Abend etwas Lichtschwach rüberkamen, das geht auch im Zusammenhang mit Bühnennebel viel beeindruckender. Nach "Collateral" und "Ich komme" gab es mit "Sexschuss" einen Song zum neuen Heldmaschine-Album "Himmelskörper" zu hören. Darin wird das Thema sexuelle Lust ganz im Heldmaschine Stil angepackt, ohne erhobenen Zeigefinger versteht sich. Nach "Radioaktiv" endet das leider, aber bei 3 Bands verständlicherweise, viel zu kurze Set mit "Weiter", was sich sicher auch ein Großteil des Publikums gewünscht hätten, nämlich dass die Band einfach weiter spielen würde.


Erdling



Als die zwei ehemaligen Stahlmänner Neill Freiwald und Niklas Kahl Stahlmann verließen und eine neue Band gründeten war die Neugier groß, was einen mit Erdling erwarten wird. Inzwischen sind knapp 2 Jahre vergangen und Erdling haben eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Wie der Titel der ersten EP "Blitz und Donner" passend gewählt, sorgte man mit dem im Studio von Chris Harms produzierten Songs für stürmische Reaktionen. Allerdings nicht nur absolut positive, so war in der einen oder anderen Kritik auch von gesanglich wenig überzeugenden Songs zu lesen. Fakt ist aber, dass Erdling beim Publikum immer gut ankamen, auch in Nürnberg war das zu beobachten. Allerdings auch, dass man was die gesangliche Darbietung betrifft, noch durchaus Luft nach oben hat. Nach dem Titelsong des ersten Albums "Aus den Tiefen" folgten "Du bist Soldat" und "Stimme der Wahrheit". Absoluter Höhepunkt des 9 Songs umfassenden Sets war der Song "Firmament", dem man als "Rausschmeisser" "Blitz und Donner" folgen ließ. Spätenstens mit diesen 2 Songs hatte man die meisten im Publikum vollendes überzeugt und Erdling neue Fans gewonnen.

Megaherz




Megaherz darf sich wirklich glücklich schätzen mit einem solchen Support unterwegs zu sein. Das passt, wie es so schön heißt, wie "Arsch auf Eimer". Doch obwohl sowohl Heldmaschine, wie auch Erdling absolut zu überzeugen wussten, war das was dem Zuschauer nun erwartete Show-, Gesangs-  und Liedtechnisch nochmals eine ganze Stufe faszinierender.
Es waren aber nicht nur die zum Teil sehr starken Songs der Setlist und die überzeugende Lightshow mit der schön anzuschauenden Lichtwand, die den Unterschied ausmachten, oder die großartig geschminkten Musiker, sondern es ist vor allem auch an einer Person festzumachen. Die hört auf dem Namen Alexander "Lex" Wohnhaas und seine Vorstellung zwischen Genie und Wahnsinn zu beobachten macht so unglaublich Spaß, dass es wirklich schwer fällt den Blick vom charismatischen Frontmann von Megaherz zu lösen.
Zombieland, Auftakt des Abends und Titelsong des gleichnamigen Albums wurde zum Meilenstein in der bisherigen Megaherz-Geschichte. Das erfolgreichste Album der Bandgeschichte bietet auch die Grundlage der Show, gibt es mit dem zweiten Song des Abends "Fanatisch", mit "Himmelsstürmer", "Für Immer", "Roter Mond" und "Gegen den Wind" gleich 6 Songs daraus zu hören. Als absoluter Knaller erweist sich auch "der schwarze Mann", bei dem der geschminkte Lex Wohnhaas was Mimik und Gestik betrifft zur Höchstform aufläuft. Nicht fehlen in einem Megaherz-Programm darf natürlich auch "Miststück", ein Song der natürlich auch in der Eisbrecher Version bestens bekannt ist.
Eine lange Zugabe, eine "The Walking-Dead-Show" und eine überzeugende Setlist, was will man als "Livemusik-Fan" mehr. Und das zu einem wirklich sehr fairen Eintrittspreis. Kein Wunder, dass die Besucher im Hirsch, der schon vor dem Megaherz Auftritt Saunatemperaturen erreicht hatte, die Band begeistert feierten, als Megaherz so richtig loslegten.
Eins sollte nicht unerwähnt bleiben. Das "Gesamtkunstwerk Wohnhaas" ist nicht nur ein begnadeter Entertainer und Sänger, sondern Wohnhaas macht sich inzwischen auch als Autor einen Namen. Sein neuestes Werk "Blutzoll" heimste viel Lob ein, ein guter Grund neben dem Musiker, auch mal die andere Seite des Megaherz-Sängers kennenzulernen. Abschließend noch ein ganz großer Dank an das Megaherz Management und Moni Schneid, allein wegen ihr sollte man dem Megaherz Merchandise unbedingt einen Besuch abstatten.

Die Galerien des Abends

Heldmaschine

Erdling

Megaherz


 
  
 
 






























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