Wenn ein Freund weggeht, muß man die Türe schließen, sonst wird es kalt.
                                                                                                                                            Bertolt Brecht
     
         Home
  Gästebuch  
  mit:
Barbara Clear 29.04
Hof
Die Ärzte
Bamberg 19.06.2008
The Crüxshadows
Nürnberg  16.07.2008
Die fantastischen 4
Coburg 17.08
Neil Young
Coburg 23.08.08
Songs of Lemuria

Plauen 02.10.08
   
 
 
  Seite 8: Konzerte des Jahres 2008  

Gästebucheintrag nicht vergessen -würde mich freuen

Barbara Clear, Hof Freiheitshalle kleiner Saal  29.04.2008


Es ist schon typisch für Hof. Es gibt ja selten genug Konzerte. Und mit Barbara Clear auch noch eines, bei dem kein Eintrittsgeld erhoben wird und typisch für Hof kaum jemand geht hin.

Allerdings sind 100 Leute bei einer Musikerin, die immer noch nicht sehr bekannt ist, trotzdem beachtlich. Gerade in Hof. Schade, denn ein Besuch lohnte sich. Barbara Clear hat keine Band, keine Lightshow , keine große Promotionfirma die sie puscht und schon gar keinen

Radiosender der ihre Songs rauf und runter spielt. Sie hat eine Gitarre mit und eine beachtliche Stimme. Und eine stimmungsvolle Bühne, die die Songs mit dezenter Beleuchtung perfekt in Szene setzte. Und sie strotzt vor Energie und positiver Ausstrahlung. Das langt.

Nachdem man ja Musiker in Deutschland gerne in bestimmte Schubladen steckt, Barbara Clear müßte man dann wohl in die Schublade der Singer/Songwriter stecken. Der Titel "Deutsche Janis Joplin" oder "weiblicher Deutscher Dylan" sind vielleicht gar nicht so

unzutreffend, auch wenn ihr jegliche Kauzigkeit und Unnahbarkeit eines Bob Dylan zum Glück gänzlich fehlt. Denn Barbara Clear ist eine bodenständige Bayerische Musikerin, die die Pause zwischen den 2 Konzertteilen dazu nutzt um ihre eigenen CDs an den Mann bzw die Frau zu

bringen und sich nicht zu schade ist, mit jedem Konzertbesucher einen kleinen Schwatz zu halten. Deshalb dauert die Pause auch ein klein bißchen länger, gestört hat es keinen der Konzertbesucher. Konzertbesucher die zum Schluß des Konzertes begeistert aufsprangen und einer Künstlerin zurecht viel Applaus spendeten.

Ein Clear-Konzertprogramm besteht aus einer Reihe von Coversongs wie z.B. We will Rock you von Queen, ein Song der in  jeden Saal Stimmung bringt, Locomotive Breath-ein tolles Jethro Tull Cover, ein Song von Deep Purple und Janis Joplin, aber auch viele eigene Songs,

mal in Deutsch und mal in Englisch gesungen. Wobei mir die Songs in Englisch  weit besser gefallen. Barbara Clear und Deutsch, ich weiß nicht die totale Begeisterung löste das bei mir nicht aus. Genauso wenig, wie die Lobeshymnen auf Fernweh-Park-Bär.

Zwischen den Songs gibt es launige oder sarkastische Ansprachen z.B über Dieter Bohlen, dem sie mit "dem Wurm" gleich ein Lied gewidmet hat. Auch die Situation in Deutschland und auf der Welt kommt nicht zu kurz, jeder Konzertbesucher erfährt wie Barbara Clear denkt. 

Und mit vielen, z.B. das Konzerne nur noch an Profit denken und schamlos hohe Gewinne immer noch nicht reichen und Preise trotzdem einfach ohne Moral angehoben werden, um die Gewinne noch schamloser in die Höhe zu treiben, hat sie mehr als recht.

Letztlich wird es aber nichts nützen, zu weit ist die Moral bei gewissenlosen, profitgierigen Managern verkommen, da kann auch eine Barbara Clear nichts bewirken. Und das, obwohl sie schon viel bewirkt und bewegt hat, was man auf www.barbara-clear.de auch nachlesen kann.

Sie ist genauso machtlos wie die liebe Politik,  hinter der sich zum großen Teil genauso schamlose Politiker verbergen, die aktuell höhere Lohnabschlüsse kritisieren und eine Rentenerhöhung unmöglich finden, um sich hemmungslos eine erneute eigene Lohnerhöhung von 6% zu genehmigen (nach der letzten im letzten Jahr). Hilflos und zornig und machtlos muß da jeder zuschauen.

Wie schön passt da ein Zitat aus ihrem letzten Email dazu. "Jedes Mal, wenn ich gewählt habe, wurde ich das Gefühl nicht los, den Bock zum Gärtner gemacht zu haben, mittlerweile weiß ich es, daß dem genau so ist."

Und da man scheinbar leider nichts daran ändern kann, denn egal, wen man wählt alle die gleichen ...,  sollte man versuchen das Leben soweit möglich, zu genießen.Zum Genießen war der Abend auf alle Fälle und Barbara Clear ist immer einen Besuch wert

.

Es war mein erster, es wird sicher nicht der letzte sein.

 

Die Ärzte Bamberg Jako-Arena am 19.06.2008


Lustig, lustig dieses Ärzte-Konzert. Da die Ärzte eine der Bands sind, die ich mir lieber von oben anschaue wegen den pogenden (=kollektives Anrempeln ,bei gegenseitige Rücksichtnahme soll es sogar Spaß machen. Meist artet das

ganze aber in unkontrolliertes Umhergeschubse aus, hin und wieder kann sich daraus auch 'ne kleine Schlägerei entwickeln, weil die Leute das "liebevolle" Anspringen übertreiben , dank Alkohol und wenig Hirn) und  Cowdsurfenden  Publikum (eine beliebte sportliche Betätigung bei einem Konzert um sich etwas zu brechen, im schlimmsten Fall  den Hals) in den ersten Reihen und ich

aufgrund der Arbeit auch erst um kurz nach 19.30 in der Halle eintraf, hatte ich den Foto zwar mit , aber die Batterien nicht aufgeladen, da ich nicht damit gerechnet habe überhaupt fotografieren zu können. Sehr intelligent! Aus dem Sitzplatz wurde dann doch ein Stehplatz hab ich kurzerhand beschlossen und

der Stehplatz, sehr weit vorne neben 3 super netten Nailaer-Ärzte-Fans, war , 

so gut, daß ich doch einige Fotos machen konnte, soweit es die leeren Batterien noch erlaubten. Erstaunlich wirklich, wenn man sieht was bei dem Konzert los war. Allein die Automassen waren gigantisch und eine ausverkaufte Bamberger Arena bedeuten schon richtig viele Menschen. Die Ärzte sind halt Kult und vom Kind bis Opi ist wieder alles vertreten. Dazu zähl ich mich übrigens nicht. Wobei ich den Eindruck hatte, das das Publikum jünger als beim letzten Ärzte Konzert war.

Bevor die Ärzte um 21.00 Uhr loslegten kündigte Farin Urlaub punkt 20.00 Uhr

erst einmal die Vorgruppe aus Mexico an Pantenon Rococo. Die Ska / Mestizo Band wurde 1995 in Mexico City gegründet und ist in Deutschland so gut wie unbekannt. Völlig zu unrecht, das machte der gelungene Auftritt deutlich.

Und was die Bläsergruppe mit Trompete , Posaune und Saxophon  an Sound hinzauberte fetzte so richtig. Eins machte der Auftritt aber auch , typisch für viele  Lateinamerikanische Bands, deutlich. Entweder man liebt diesen energiegeladenen , tanzbaren , guten Laune-Musikmix, oder er lässt einen ziemlich kalt und so war die Reaktion des Publikums gespalten, die einen

waren vom ersten Takt an voll dabei, die anderen hofften, daß es bald zu Ende ist. Vor allem auch die Konzertbesucher, die jede Art Vorband von Haus aus ablehnen, man ist ja nur wegen dem Hauptact da. Dumm sag ich da nur. Dafür hab ich einfach null Verständnis.

Mir hat der Sound der 10-köpfigen Band richtig gut gefallen, ich hab allerdings gedacht Kinderarbeit in Deutschland ist verboten. Oder sieht Rodrigo Bonilla "Don Gorri" an der Gitarre nur wie ein Kind aus?

Um 21.00 ging es dann mit den Ärzten weiter, die ersten 2 Minuten hinter dem schwarzen Vorhang der endlich fiel und für ohrenbedäubendes Gegreische

sorgte. Leicht fiel den Ärzten und hier besonders Bela B dieser Auftritt sicher nicht. Das gab er auch offen zu, spielte doch parallel dazu die Deutsche

Mannschaft zeitgleich um den Einzug in das EM-Halbfinale gegen Portugal.

Mittels Knopf im Ohr  war er aber bestens informiert und hielt uns

sekundengenau auf dem laufenden, mitten im Lied 1:0 Schweinsteiger, der

Jubel folgte prompt. Spätestens da war offensichtlich , daß die Jungs live singen. aber da sind die Ärzte eh über jeden Zweifel erhaben, denn da werden

wie gewohnt Lieder spontan verändert, da taucht dann der heilige

Schweinsteiger auch mal in einem Song auf oder der Text wird auf das aktuelle

Fußballgeschehen angepasst. 4 Zugaben und fast 3 Std. lang sangen und

kalauerten sich die Ärzte wie gewohnt durch ein Programm mit alten und neuen Songs und einer ganzen Latte von Hits die zum Schluß noch einmal gebündelt

kamen. Genial der Abschluß des Konzertes, als man beim letzten Song im Lied aufhörte und das Lied mittels Playback ohne Ärzte zu Ende lief. Geniale Idee,

aber sehr gefährlich, zeigt es doch wie einfach es ist bei gut gemischten Sound ein Live.Konzert ohne Live-Sound ablaufen zu lassen. Aber da sind die Ärzte

über jeden Zweifel erhaben. Warum auch, hat man doch 3 klasse Sänger und

vor allem mit Bela B einen Trommler, der wie kein Zweiter Trommler in Deutschland eine echte Rampensau ist.  Das tolle ist auch, daß er einer der

wenigen Trommler ist, die man problemlos fotografieren kann, da er ständig im Rampenlicht steht oder sitzt-welcher Trommler hat diesen Luxus schon.

Gibt nichts auszusetzen an diesem Konzert , bei dem man wie gewohnt auf

große Showefekte verzichtete. 3 Ärzte und etwas Lichtshow sind genug, um das Publikum gut zu unterhalten. 

Mir hat es gut gefallen, aber ein zweites Mal in diesem Jahr würde ich mir die

Ärzte nicht geben und das ist bei einigen Bands z.B. Rosenstolz, die Letzte Instanz, Subway to Sally und andere doch anders. 

"Fürn Arsch" war das Konzert übrigens keineswegs, wie das folgende Bild vermuten lässt, das ist die neue Mode-man zieht die Hose Richtung Kniekehle, ohne Rücksicht auf Verluste.



Fantastische 4 Coburg 17.08.2008



Jetzt war ich schon auf so vielen Konzerten-endlich klappte es auch einmal mit den

Fantastischen Vier. Und es war fraglos ein sehenswertes Konzert. Ich bin ja nicht

unbedingt der absolute Hip-Hop-Fan, manchmal wundert man sich schon , wie

einfach Hip-Hop und wie dämlich manche deutsche Texte sind. Das gilt aber sicher

nicht für die Fantastischen Vier. Im Gegenteil , denn gerade deren Texte sind oft

richtig genial. Und sie haben in der nun circa knapp 30-jährigen

Bandgeschichte wirklich  tolle Lieder mit coolen Texten geschrieben.

Ganster-und Schmuddelsongs haben die Fantastischen Vier nicht nötig, sie haben

was zu sagen. Dies konnte man in Songs wie z.B. Troy, Sie ist weg, MfG, Tag am

Meer um nur einige zu nennen, auch live hören.  

Sehenswert auch die Licht-und sonstige Show von Thomas Dürr, besser bekannt als Thomas D,

 Michal Bernd Schmidt, oder kurz Smudo

und Michael Beck , auch bekannt als DJ Hausmarke und Band.

Und die Band hatte mit 2 Trommlern ganz nach Schiller Vorbild auch soundmäßig


richtig was zu bieten. Wobei es besonders großen Spaß machte den im Stehen

spielenden oder sagen wir besser springenden Trommler zu beobachten, der hinter

einen rießigen Schlagzeugaufbau seine Sprungfähigkeiten während des gesamten

Konzertes unter Beweis stellte. Überhaupt gab man sich mit den Arrangements der

Songs sichtlich Mühe und schaffte auch bei den ruhigen Songs einen tollen, wenn

auch extrem lauten Sound. Ohne Ohrstöpsel wär es mir zu laut gewesen.

Wie sagten die Fantas so schön, Sonntag sitzt fast alles vor dem Fernseher und schaut Tatort-Pech für alle, die deshalb auf die Fantas verzichtet haben. Ein Fehler!

Mein absolutes Highlight des Konzertes war der von Thomas D gesungene und

performte Song " Krieger" , der unterstützt von einer beeindruckenden Lichttechnik

und dem freien Oberkörper von Thomas D, seinen Zauber nicht verfehlte.

Hier noch einige Pics , die wie ich denke den Eindruck und die Intensität mit der

Krieger vorgetragen wurde, gut dokumentieren.


Glücklich waren Band und die Fantas mit dem Publikum, das richtig Stimmung 

machte, weniger glücklich war man dagegen zurecht mit dem Fritierfett, daß über

ganzen Platz zu riechen war und mehrmals auf lustige Weise thematisiert wurde.

Das Coburger Konzert war das 667 Konzert der Band, unglaublich.

Trotzdem hatte man nie das Gefühl, daß das ganze reine Routine ist. Man merkte

den Jungs den Spaß an und ein begeistert mitgehendes Publikum , eine wunder-

schöne Location in Coburg und optimales Wetter , es war somit alles perfekt für

5500 Zuhören, um ein tolles Konzert zu erleben. Knapp 2 Std. rappten, tanzten

und sprangen die 3 auf der Bühne herum, wobei man Tapsibär Smudo deutlich 

stärker die Anstrengung anmerkte , als den 2 anderen. Apropos Smudo, lustig 

seine Mickey Maus Einlage mit Hilfe einer Heliumflasche.  

Richtig stark auch die beweglichen Hocker, so daß sich die 3 auch im Sitzen noch

im Takt bewegen konnten.  Nun noch einige Pics vom Konzert: 

Megaphon-Man DJ Hausmarke

Kameraman DJ Hausmarke

Die Bilder der Cam gabs übrigens live an der Seite zu sehen.



Und da tanzen,

singen und

springen sie wieder.



Ein Sonderlob verdient sich die Band zum Ende des Konzertes für seine 

Publikumsnähe. Erst testete Smudo die Tragfähigkeit der Coburger Hände

und er kam auch heil wieder an der Bühne an, und nach den letzten Takten der

Show , gleich nach der Verabschiedung vom Publikum kamen Thomas D und

Smudo von der Bühne heruntergekletttert und bedankten sich bei allen Zuschauern

der ersten Reihe, ließen sich fotografieren und gaben Autogramme. Ihre Art

sich beim Publikum zu bedanken, das (wie Thomas D im Graben bemerkte) soviel gab. Toll!

Neil Young Coburg 23.08.2008


Bevor ich einiges zum Neil Young Konzert loswerde, ein paar Sätze zum Vorpro-
gramm. Nosie Katzmann und Begleitung standen da auf der Bühne. Nosie wer? So ist es mir zumindest ergangen. Nosie heißt er übrigens nicht, das ist ein Spitzname, der durch seine Neugier entstanden ist, eigentlich heißt er Jürgen. Nur wenige kennen

wohl den Namen Nosie Katzmann, aber jeder kennt seine Lieder. Der Mann ist eine laufende Hitbox. Erst als Singer-Songwriter unterwegs, begann durch einen Song für ein Dance-Projekt eine raketenhafte Karriere als Songschreiber und Hitlieferant. "Mr Vain" schrieb Hits für Captain Hollywood, für Sccoter, für Culture Beat und u.a auch einige Titel für die großartige Kim Sanders (vergleiche Schiller http://www.berndschin.de/index12.html )Wie erfolgreich er war, sieht man auch daran, daß er zwischen 1993+96 bis zu 8 Titeln gleichzeitig in den Charts hatte.

40 Tassen Kaffee waren (laut Musikexpress) das Tagespensum. Ich bin zur Zeit bei 4 habe also noch etwas Luft. Und dann? Burn-Out-Totalblockade, Schluß mit dem Musikbusiness - 10 Jahre lang. Und nun ist er wieder da und steht in Coburg auf der Bühne und erzählt von seinen Songs die Hits wurden und singt sie in seiner Urfassung, mit wenig Wiedererkennungswert spartanisch instrumentiert im Songwritergewand. Ein symphatischer Auftritt und zuvor ein witziger Soundcheck mit dem Publikum. Und wirklich tolle Songs, nur schade, daß die DJ Bobo Songs Love Is All Around und Love Is The Price fehlten. Die stammen nämlich auch von ihm.
Die Songs sind wirklich gut, haben auch spartanisch instrumentiert ihren Reiz, was fehlt ist eine Stimme mit hohem Erkennungswert (wie z.B. die eines Neil Young) um aus der Masse der Liedermacher herauszuragen. Das muß er aber vielleicht nach sovielen Hits gar nicht mehr. Er ist wieder da, das ist schön. Und ein Anhören der CD "Greatest Hits 1 " lohnt auf alle Fälle einmal.

Nun aber zum Hauptact des Tages, Mr  Neil Percival Young   wie er mit vollen Namen heißt. Der im Jahr 1945 geboren Kanadische Sänger ist eine Legende und er

ist sicher einer der Musiker , die die Musikgeschichte entscheidend mitgeprägt haben.

Seit seiner ersten Aufnahme 1966 mit Buffalo Springfield sind es bis heute unzählige

CDs geworden, teils Solo und teils als Bandmitglied von Crosby, Stills, Nash und Young. Eins ist, abgesehen von der Scheibe Trans, dabei immer auffällig. 

Seine außergewöhnliche, nasale Stimme, die unvergleichlich aus jedem Song einen unverwechselbaren Neil Young Song macht. Von Folk-Rock, Hard Rock, Grunge über

Elektronik, Country und Swing hat er schon die verschiedensten Musikstile aus-

probiert. Das Konzert in Coburg war ein Wechselspiel zwischen dem rauhen Neil der

mit Teils langen (improvisierten?) Solis glänzt und dem ruhigen, folkig akustischem

Neil, den ich so liebe. Gerade bei den akustisch -ruhigen Momenten kommt die

außergewöhnliche Stimme des 62 Jährigen Vollblutmusikers so richtig zur Geltung.

Es ist ein Traum dies live zu erleben und ich könnte ihm da ewig zuhören. Mit

akustischer Gitarre, Mundharmonica 

oder mal am Harmonium,

mal mit Begleitung durch seine Frau Pegi, 

die ihn zusammen mit einem Sänger auch als 

Chorsängerin unterstützt, oder auch ganz Solo, es sind die Konzertmomente des

Coburger Konzertes die mich völlig begeistern. An den langen Gitarrensolis und

Instrumentals hab ich da etwas weniger Freude. Wirft man einen Blick auf die Bühne

fühlt man sich irgendwie in der Zeit zurückversetzt. Wie wenn irgendwann die Musiktechnik stehen geblieben ist. Verstärker und Technik, die in die Jahre gekommen sind, (aber absolut ihren Reiz haben) eine Lichttechnik, die mit heutigen Maßstäben nicht vergleichbar ist und dann natürlich der Holzindianer der bei keinem Konzert fehlen darf. 

Auffällig auch eine Staffellei und hier werden die Songs fürs Publikum gut sichtbar künstlerisch illustriert. Das besondere dabei ist, daß der Live-Künstler die Bilder nicht

nur von Song zu Song auswechselt. Sie entstehen auch noch während des Konzertes.

Und so hat er eigentlich an diesem Tag am meisten Stress und Action und die Idee

und Umsetzung ist einfach toll. Auch wenn er zum Schluß nicht mehr hinterherkommt

und ein Bild das Publikum gar nicht mehr zu Gesicht bekommt. Schade, daß das 

ziemlich uneinsehbar im hinteren Teil der Bühne passiert, wo man ihn ständig mit

Spachtel, Tuben , Pinsel und Farbe hantieren sieht. Deshalb passt übrigens auch der

Anzug von Neil Young so richtig toll zum Konzert. Ein Farbklecks mehr eines an

"Farbklecksen"

reichen Konzertes. Spannend ist ein Neil Young Konzert sicher auch immer deshalb,

weil man nie weiß, was er gerade eben nicht spielt. Denn bei soviel Hits

fallen automatisch eine ganze Reihe Songs runter und eine Hitsammlung präsentiert er

sicher nicht. Und auch die Setlist ist von Konzert zu Konzert verschieden. Aber einige

der ganz großen Momente gibt es live, wie z.B. die Drogenballade "The needle and the damage done", das wunderschöne "Helpless", das

übrigens eine Verarbeitung seiner Gesundheitsproblem mit Diabetis, Polioinfektion und

Epilepsie ist, wie man auf Wikipedia lesen kann. Dann natürlich das Gänsehautstück "Heart of Gold" und "Cowgirl in the sand".

Auf der Bühne wirkt Neil Young eher kauzig , etwas mürrisch und wenig zugänglich.

Manchmal wirkt es, wie wenn er für sich spielt, das Publikum gar nicht wahr nimmt. Und ein großer Redner ist er auch nicht. Er lässt lieber die Musik und seine Gitarre

sprechen. Von dem leicht hinkenden Gang der durch eine Schädigung der linken Körperhälfte in der Kindheit entstanden ist, merkt man übrigens nichts, Neil Young

rockt die Bühne und wirkt jünger als mancher junger Musiker mit 20 Jahren. Über 2

Std gibt er alles und steigert sich zum Ende hin in einen wahren Rausch, der nach

 der Verabschiedung mit einer Zugabe weitergeht..

Nach "Keep on Rockin in the free world" gibt’s das "Grande Finale". Auch optisch ist der Beatles Klassiker "A Day in the life" sicher der Höhepunkt. Gigantische

Scheinwerfer beleuchten erst die Bühne und dann den Schloßplatz. Die Gitarre heult

und jault solange bis sie wimmernd mit gerissenen Seiten den letzten Ton aushaucht.

Nun weiß auch der letzte Zuschauer , das wars mit Neil Young live an diesem Tag.

Der bekennende Bush Gegner und sehr politische Musiker hält sich mit politischen

Äußerungen zurück. Auch hier lässt er lieber die Musik sprechen und mit dem Titel "Just singin` a song won`t chance the world"  zieht er ein Fazit, daß es nicht so leicht

ist mit Musik die Welt zu ändern. Gut, daß es trotzdem welche versuchen, Neil Young ist einer davon. Überdeutlich hat der "Old Man" an diesem Tag den Kids gezeigt, wo

der Punk abgeht und wie man auch auch als Ü 60 die Bühne unglaublich rocken lassen kann. Schade, daß sich nicht viele Kids im Publikum befanden. Denn das war, genauso wie Neil Young etwas in die Jahre gekommen und ein komplett anderes als eine Woche zuvor bei den Fanta 4.

Übrigens gibt es auf You Tube massig Videos vom Konzert z.B. hier

http://de.youtube.com/watch?v=9K-Jy5ubKaw

http://www.youtube.com/watch?v=aOR0zLL7UlU

http://de.youtube.com/watch?v=MynQqGTBCco&feature=related

u.a auch das Finale.  Und auch die Fanseite ist einen Besuch wert.

Songs of Lemuria Plauen 02.10.2008


Schon die Dekoration des Malzhaus-Kellers ließ vermuten, daß ein sehr

stimmungsvolles Konzert ansteht. Songs of Lemuria, eines der Projekte von Nick

Page hatte sich in Plauen angesagt. Und so steht er dann im weißen Anzug auf der

Bühne und fordert das Publikum auf, sich fallen zu lassen und dem Mythos der

untergegangenen Hochkultur von Lemuria zu lauschen. Danach verschwindet er

erst einmal und die klassiche Konzertpianistin Corinna Söller und ein neuer Cellist,

der in Plauen seinen ersten Auftritt hatte, eröffnen ein sehr stimmungsvolles Konzert

bis Michaela Laubach auf der Bühne auftauchte und erst einmal allein für die

Vocals zuständig war. Und der Auftakt hatte es mit den Tanita Tikaram Song Twist

in my Sobriety gleich in sich. So hatte man das Lied noch nie gehört und dies gilt

sicher für alle Coversongs dieses wunderschönen, sehr ruhigen und stimmungs-
vollen Konzertes.

Songs of Lemuria, eine Mischung von Klassik und Pop ist ein Projekt , wie ich kein

zweites dieser Art kenne. Und das ist vielleicht auch ein gewisses Problem. Für die

Gothic Fans ist Songs of Lemuria vielleicht zu Klassisch und für die Klassikfans das

ganze wohl zu düster und zu viel Pop und Crossover. Deshalb sind sie auch noch

nicht so bekannt und hätten in Plauen noch einige mehr Zuhörer verdient gehabt.

Für mich ist es einfach nur schöne Musik, Musik zum vor sich hin träumen,

andächtig lauschen, kuscheln und sich fallen lassen. Das fällt bei den großartigen

Stimmen der klassisch ausgebildeten Sängerin Laubach und des

Dark-Pop-Sängers  Nick Page auch nicht schwer. Das ganze ist einmalig , hat

etwas von Kammermusik und Chanson , die Franzosen müßten diese Art Musik

lieben. Genauso wie die Inszenierung der Songs  mit viel Mimik und Gestik .

Was das Konzert auch mehr als drastisch zeigt ist die Qualität von Depeche Mode

Songs. Shake the Disease ist einfach nur schön, besonders auch in dieser Songs of

Lemuria-Version. Großartig auch das von Martin L Gore geschriebene Waiting for

the Night . Absoluter Hammer des Konzertes ist der Song Klavier. Ein großartiger

Chanson, der im Orginal, man mag es kaum glauben von Rammstein stammt. Das

ist genauso wenig zu erkennen wie der Tanzwut Song Meer. Egal ob Menschen

von Joachim Witt geschrieben, oder der AHA-Song Hunting High and Low, oder

den Oomph Song Bitter , Songs of Lemuria machen aus jedem gecoverten Song

einen eigenen und neben den Covern gibt es auch eigene von Nick Page

geschriebene zu Gehör. Ich kann jetzt noch viel schreiben, am besten man macht

sich mal selbst ein Bild. Am schnellsten geht das hier    , noch besser ist es aber die

Songs of Lemuria live zu hören und zu genießen. Und das ist fraglos ein Genuss,

was die 4 da auf die Bühne zaubern. Macht Lust auf mehr von Songs of Lemuria


ASP Unplugged im E-Werk Erlangen 14.10.2008


VON ZAUBERERBRÜDERN, SCHWARZEN SCHMETTERLINGEN und ANDEREN NACHTGESTALTEN wird nichts berichtet-Fotoverbot, deshalb kein Bericht. Alle Konzerte der Tour waren übrigens ausverkauft.


Peter Licht Erlangen

Welch Überraschung, Fotoverbot. Das war aber klar da Peter Licht ja sogar im Fernsehen ohne Gesicht auftritt, Und so war die ersten 2 Lieder die Bühne auch fast ganz dunkel. Dann gingen aber doch die Lichter an. Da aber Fotoverbot kein Bericht,



     
 
Designed by WebmasterElite.de :: © Copyright 2003 by ...