Die Omnia-Seite
          An einem Rausch ist das schönste der Augenblick, in dem er anfängt - und die Erinnerung an ihn
                                                                                    Kurt Tucholsky


LiLive in Nürnberg , Hirsch am 11.03.2012





Eins muss ich zu meinem kleinen Omnia-Bericht und den Bildern gleich vorausschicken. Sie

werden dem Abend auf keinem Fall gerecht. Denn die Energie, die bei diesem Konzert von der

Bühne herunter auf die Zuschauer wirkte, und vor allem auch die Energie des Publikums, die auf die

Bühne zurückreflektiert wurde, gelingt es mit keiner Kamera der Welt in Bildern einzufangen. Leider

muss man sagen. Denn Omnia verwandelten den Hirsch in ein Tollhaus. War die Stimmung im

letzten Jahr schon sehr gut, in diesem Jahr war die im vorderen Bereich gutgefüllte Sauna Hirsch

ein echter Hexenkessel und Magier Steve und seine Flöten und der Rest von Omnia taten alles, um

den Leuten einen unvergessenen Abend zu bescheren. Und dabei hatten sie, wie immer wenn sie

live auf der Bühne stehen, sichtlich Spaß. Den hatte aber auch das Publikum, das nur teilweise aus

Nürnberg kam, wie man spätestens nach Steves Publikumsfrage feststellen konnte. So bestand die

erste Reihe neben einer ganzen Reihe von Omnia Fans, die sie schon gestern in München gesehen

hatten über einer Familie aus der Nähe von Heilbronn auch aus 4 Personen aus der Ecke von Selb.

Denn Dank des Festivals Mediavals, bei dem Omnia 2012 wieder eines der Highlights sein

werden, hat man selbst in der kleinen Grenzstadt inzwischen mitbekommen, welch grandiose Band

Omnia ist. Da maximal ein Drittel echte Nürnberger/innen waren, war die "Audience" für Steve von

nun an die "Audience partly from Nürnberg".

Ich habe in den letzten Jahren ja schon mehrere Omnia Konzerte erlebt und in der Zeit gab es ja

auch einige Besetzungswechsel und trotzdem kommt es einen vor, wie wenn Omnia immer besser

und besser werden. Auch wenn vor allem Luka und M(auf Wunsch gelöscht) sicher sehr positiv in Erinnerung

bleiben. Das liegt vor allem auch daran, dass Gitarrist Philip Steenbergen (diesmal mit kurzen

Haaren) und Slidgeridoospieler Daphyd Sens, der in Nürnberg 1 Jähriges Bandjubiläum feiern

durfte (natürlich mit Ständchen vom Publikum versteht sich) "Stenny" immer besser ergänzen und

das jüngste Bandmitglied Rob van Barschot an den Drums ebenfalls gehörig für Action sorgt. Und

so klingen viele Songs in neuem Gewand mit neuer Besetzung zwar anders, aber nicht weniger

reizvoll, als früher. Und man ist auch weiterhin akustisch unterwegs und versucht nicht mit allerlei

elektronischen Gimiks den Sound zu verändern. Warum?  Die Antwort gibt Steve im Laufe des

Konzerts unter großen Jubel des Publikums mit den Worten "because we are not a bunch of

pussies". 

Ein weiterer Grund liegt sicher auch im Repertoire der Band. Die neueste CD der Band "Musick

and Poetree" ist das bisher abwechslungsreichste Album und führte dazu, dass man Omnia

erstmals beim Festival Medival in Selb mit zwei sehr unterschiedlichen Programmen erleben

konnte. Dem ruhigen Poetry-Teil und der lauteren Rockversion. Mit der Rockversion von Omnia

tourte man die letzten Wochen durch Deutschland mit dem Abschluss nun im Nürnberger Hirsch.

Nach einer Pause geht es dann im Mai in Deutschland u.a in Giesen und Leipzig weiter. Wer also

nicht auf Selb warten kann, oder bis dahin große Entzugserscheinungen hat, sollte mal den

Konzertplan studieren. Ich befürchte ich muss das auch machen, denn bereits am nächsten Tag

erfasst einen so ein komisches Gefühl von Entzug. Und zwar nicht von diesem komischen Zeug an

denen sich Holländer legal erfreuen dürfen und das die Band "natürlich nicht im Backstagebereich

hat, weil man ja in Deutschland ist" ( wie Steve vor der Zugabe mitteilte) sondern nach der

Omnia-Musik, die auch Tage später nicht aus dem Kopf verschwinden will. Omnia sind einfach das

perfekteste holländische Rauschmittel und das völlig ohne Gesundheitsrisiken und

Nebenwirkungen. Aber sie machen fraglos süchtig.

Den Tourplan sollten aber auch all diejenigen aufmerksam studieren, die diese Band noch nie

gehört haben. Das ist wirklich fahrlässig, wenn man mit Musik etwas anfangen kann. Und man muss

kein Mittelalterfan sein, damit einem die Musik gefällt. Man muss sich nur einfach darauf einlassen,

so wie die nette Dame neben mir, die Omnia nicht kannte und nur weil die Freundin hin wollte

mitgegangen ist. Und die danach total begeistert war, wie ich das schon vielfach nun bei Konzerten

erlebt habe. Und sie haben es wirklich verdient vor vollen Häusern zu spielen, weil es großartige

Musiker sind, weil sie etwas zu sagen haben und weil sie ohne Angst sich unbeliebt zu machen ihre

Meinung herausposauen. Da bekommen nicht nur die Herren Politiker ihr Fett ab, denen wohl nicht

wenige die Hölle wünschen, weil man inzwischen mehr für den Staat , als für sich arbeitet. Das wird

genauso thematisiert an diesem Abend  "maybe they let you keep a little bit", wie der

Überwachungsstaat incl. Steueridentifikationsnummer ala Orwell, die "not tattooed on your

forehead" ist, noch nicht. Es wird aber auch jeder einzelne Konzertbesucher in die Pflicht

genommen etwas zu tun, für eine lebenswertere Welt und für das Recht auf  Individualismus. Und

das macht Steve auf seine ganz eigene charmante und unterhaltsame Art, die man nur live erleben

kann und die es nicht auf Platte gibt. Und ein Statement darf auf keinen Konzert fehlen "Your

government tells you , you need them. This is a great lie, without you there is no Germany"

Aber zurück zum Programm das ohne die ruhigen Poetry-Songs auskommt, die sind aber nicht

vergessen sondern sollen in einer eigenen Tour wieder zu Gehör kommen. Das wurde bereits im

Vorfeld  angekündigt, so dass auch niemand enttäuscht ist, wenn gerade sein Poetry-Lieblingssong

fehlt. Das ist eh ein Problem bei Omnia mit den Lieblingssongs. Es gibt inzwischen einfach soviele

gute Lieder, dass irgendwas eigentlich immer fehlt. Diesmal fraglos "The Raven" , aber dafür gab

es das Kult-Kriegslied der Band "The Morrigan" im Zugabeteil zusammen mit Steves

Liebeserklärung an seine Heimat Cornwall zu hören. "The Morrigan" wurde lautstark durch das

Publikum unterstützt und  bei Cornwall sah man auch im Publikum die eine oder andere kleine

Cornwall-Flagge.

Es war der Höhepunkt eines Programms voller Höhepunkte. Egal ob Free, Human, Alive, Dance

until we die (mit Daphyd im Duett gesungen), Love in the Forrest usw, es folgte Highlight auf

Highlight, die Stimmung im Publikum und bei der Band stieg und stieg und Jenny hab ich selten so

ausgelassen und fröhlich strahlend gesehen wie an diesem Abend. Egal ob an der Harfe, am

Keyboard oder tanzend und trommelt sie sprühte nur so vor Energie. 

Was das Erlebnis Omnia außerdem noch ausmacht, ist der optische Eindruck, das Licht und vor

allem natürlich der Ton. Und alles war, wie man es von Omnia gewöhnt ist, einfach perfekt. Einen

großen Fehler hatte der Abend trotzdem, er ging viel zu schnell zu Ende, auch wenn sich die Jungs

und Jenny natürlich auch danach wieder viel Zeit für ihr Publikum nahmen und fleißig Autogramme

schrieben. Und wie es bei einem Entzug halt so ist, nach der Vorfreude und dem Höhepunkt

Konzert folgt die nächsten Tage erst mal Ernüchterung, weil der nächste Live-Auftritt mal wieder viel

zu lange dauert. Zwar gibt es Omnia bis dahin auf CD, mit live zu vergleichen ist das aber leider

nicht. Omnia sind eine geniale Live-Band mit extrem hohen Unterhaltungswert, geboren für die

Bühne und ein echtes Muss, nicht nur für Pagan-Folk, Gothic, Mittelalter und Folkmusikfreunde

sondern für alle, die Musik lieben. Und jedes Konzert kann man etwas neues lernen. Diesmal den

Unterschied zwischen Pogo und Pagan Pogo. Der Anfang ist der gleiche , hüpfen , tanzen ,

durchdrehen zur Musik aber fällt einer neben Dir hin "pick him up" wie Steve erklärte. Als dann nach

dem vermeintlichen Konzertende die Musik einsetzte , ein untrügliches Zeichen , dass das Konzert

nun zu Ende ist, hatte das Publikum noch immer nicht genug. Und so ließen sich Omnia erweichen,

sicher auch ein Ausdruck dafür, wieviel Spaß man an diesem Abend selbst hatte und es gab das

Sahnehäubchen oben drauf mit einer weiteren Zugabe, die stürmisch gefeiert wurde und fast

nahtlos nach einem Erfrischungsweizen in die Autogrammstunde überging. 


Noch einige Impressionen-
"Diva Steve"










unsere Drama-Queen

Gesucht-Gefunden-Traumpaar Stenny

"Metal-Steve"








Nicht-Gephotoshopt-thats live




Rückenimpressionen




Das ist nicht Oli Pocher in jung,  sondern Philipp

Ein Trommler mit persönlichem "Postkasten" auf der Bühne?




Hands


Jenny am Keyboard



Harfe und Fluffy






Kleine Tattoo-Botschaften



Omnia sind Leidenschaft



Action




was fürs Auge


und fürs Ohr



Omnia sind Spaß pur!







Dank an das klasse Publikum in Nürnberg



mit Zugaben





Cornwall









The Morrigan































Dank an Omnia für ein grandioses Konzert



und dafür mit soviel Leidenschaft bis zur totalen Erschöpfung


 alles gegeben zu haben