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                   Suicide Girls - Blackheart Burlesque                   Striptease hat etwas Biblisches: eine Eva im Adamskostüm
windet sich wie eine Schlange.         Wolfram Weidner




Nackte Frauen räkeln sich lüsternd auf der Bühne, die Menge, natürlich fast nur ältere Männer im Publikum, johlt als die erste Dame ihre Beine spreizt – Burlesque in seiner schönsten Form. Zumindest in der Vorurteile-Schublade im Kopf vieler Menschen. Mit der Realität hat das überhaupt nichts zu tun und die Realität konnte man Dank des Hertlein Veranstaltungs-Service am 29.11. 2016 im Hirsch live erleben. Mutig, wenn ein Veranstalter sich traut eine Burlesque Show, die erstmals nach Deutschland kommt, zu buchen. Gleich vorweg, es hat sich im Hinblick auf das Gebotene für das Publikum definitiv ausgezahlt.
Kreativ, sexy und rundum spaßig – das ist die Blackheart Burlesque Show der Suicide Girls kann man in der Vorankündigung lesen und das trifft es wirklich gut. Die Suicide Girls ist eine Online Community, 2001 gegründet mit einer inzwischen sehr wechselvollen Geschichte. Auf Wikipedia gibt es dazu sehr ausführliche Infos. Und auch in Deutschland hat die Community viele treue Fans. 2 Jahre hat der neben mir stehende Konzertbesucher sich darauf gefreut, sie endlich auch einmal live zu sehen und hatte mächtig Spaß am Geschehen auf der Bühne. Auch die Mädels, jeden Moment merkt man es ihnen an, dass sie es genießen. Aber auch, dass sie sich sehr mögen, eine kleine Familie ist diese Burlesque Show mit Mädels aus Argentinien, Brasilien, den USA und England und das kommt auch gut rüber.
Und nach der Tour in Deutschland geht es mit vielen Terminen einmal quer durch Amerika. Genauso beeindruckend wie die Tourdaten lesen sich auch die nackten Social Media Zahlen mit 6,3Mio Facebook Fans und über 5,7 Mio Instagram-Followers. Nackte Zahlen die genauso beeindrucken, wie das nackte Geschehen auf der Bühne, dass sich als richtig kurzweilige, sehenswerte und durchaus erotische Veranstaltung erweist. Auch und gerade, weil die Mädels so wunderschön unperfekt sind. Alle bildhübsch, keine einzige dem klassischen Photoshop Schönheitsideal entsprechend, alle mit auffallenden Tattoos und den unterschiedlichsten Körpern.
Wer jetzt allerdings denkt, dass es nur darum geht, seine Brüste zu präsentieren, die übrigens nach guter Amerikanischer Manier mit Nippelpads abgeklebt sind, was für eine Show ab 18 Jahre dann doch schon etwas albern ist, den muss man enttäuschen. Auch diese Vorurteile-Schublade können die Mädels absolut nicht bedienen. Denn neben der Kunst sich zu entblättern, können alle natürlich großartig tanzen und auch als Sängerinnen beweist die Truppe echtes Talent.  Hinzu kommen die gelungenen ständig wechselnden Bühnenoutfits und die gelungenen Choreographien.
Selbstverständlich nimmt man auch das Publikum immer wieder richtig mit. Das geht schon los, als die D-Jane der Truppe vor der Show mit einem bestens zusammengestellten Hitmix für einen hohen Mitsingfaktor und beste Stimmung im Publikum sorgt. Auch während der Show wird das Publikum eingebunden. Da wird ein Pärchen, natürlich freiwillig im Lapdance angelernt und Mädels zu einer Tanzperformance auf die Bühne geholt. Wobei hier ein blondes Wesen aus Frankreich auch aufgrund des Outfits eine besonders gute Figur macht. Den härtesten Job hatte allerdings ein junger Mann zu bewältigen, der einfach eine Geschichte lesen sollte, während eine der „Schnuggelchen“ neben ihm zum Strip ansetzte. Das sind vielleicht nicht die niveaumässig höchsten Unterhaltungsweihen,  trotzdem ist es äußert kurzweilig und kommt beim Publikum großartig an, das sich übrigens als sehr gemischt erwies. Viele Paare und fast so viel Frauen wie Männer, schon wieder etwas, das jegliche Vorurteile wiederlegt, würde man bei Burlesque nicht ähnlich wie bei den Chippendales fast nur ein Geschlecht, in dem Fall Männer, vermuten. Von den Chippendales ist die Blackheart Burlesque Show der Suicide Girls fast Lichtjahre entfernt und das ist eigentlich das größte Kompliment, neben dem beste Unterhaltung geboten zu haben, was man der im wahrsten Sinne des Wortes, bunten Gruppe um ihre herausragende Conférencière machen kann.
Und ganz zum Schluss, als Abschluss bewiesen die Mädels nochmals so richtig Mut als sie nur im Slip bekleidet zum Sprung von der Bühne auf die Hände des Publikums ansetzten. Sie dürfen gerne wiederkommen, diese Suicide Girls, wenn man nicht einen super eleganten Burlesque einer Dita von Teese erwartet ist man bei der Community-Truppe wirklich bestens aufgehoben. Und mit schmuddeligen Erotikkram, um zum letzten Mal die Vorurteil-Schublade zu öffnen, hat das ebenfalls überhaupt nichts zu tun.


Die Bildergalerie zum Konzert









































































































































































































































Das war sicher noch nicht alles, ich hab noch so viele Bilder, es wäre schade, wenn die auf der Festplatte bleiben würden. Allerdings habe ich noch so viele andere Konzerte zu bearbeiten, dass das etwas hinten anstehen muss. Es wird aber mehr von den Suicide Girls geben.






















www.gruftimusik.de / www.konzertreport.de / www.konzertimpressionen.de