LiLive in Hof , Kunstkaufhaus am 12.05.2012
One Human, one guitar thats me Hei-di steht so schön
auf Heidi Happys Homepage und damit ist
schon in ein paar Worten gesagt, was die
Besucher des Kunstkaufhauses erleben konnten.
Allerdings hat sich die
Schweizerin geniale Verstärkung aus der eigenen Familie mitgebracht.
Ephrem
Lüchinger , der Schwager, unterstützt sowohl gesanglich, wie auch musikalisch
den Auftritt
in Hof.
Eigentlich heißt Heidi Happy ja nicht Heidi sondern
Priska Zemp und ist 1980 im Kanton Luzern in
einer äußerst musikalischen Familie
geboren worden und zwar in Dagmersellen. Der Vater
Chormitglied, die Mutter
Sopranistin, die Schwester macht auch in einer Band Musik. Heidi bekam
also
quasi mit der Muttermilch musikalische Gene eingepflanzt. Die Schweizerin, die in
ihrer
Jugend neben einer Klavier- und Celloausbildung erst durch die Mutter ,
dann in der Jazzschule
Luzern ausgebildet wurde und danach die Kunstschule in
Amsterdam abgeschlossen hat, sang erst
in mehrereren Schweizer Gruppen bevor sie
2005 als Heidi Happy eine Solokarriere startete.
Album eins "Back together"
erschien 2007. Flowers Bird and Home ihre zweite CD 2009 kam in
der Schweiz bis
auf Platz 41 der Charts, das dritte 2011 in der Schweiz und erst vor kurzem bei
uns
erschienene Album Hiding with the Wolves (übrigens mit wunderschönem Cover)
in die Top 10.
Mit diesem Album erfüllte sich die kreative
Künstlerin einen Traum, einmal ein symphonisches
Popalbum mit einem ganzem
Orchester herauszubringen.
Und damit wurde die hübsche Schweizerin inzwischen
auch in Deutschland beachtet und bekannt.
Zur Zeit arbeitet man übrigens an
einem neuen Album , das noch dieses Jahr erscheinen soll, wir in
Deutschland
werden dann wohl bis 2013 warten müssen.
Eigentlich war es ja mutig als Schweizerin sich Heidi
zu nennen, kommt einen doch gleich die
gleichnamige Kinderserie und das
Heidi-Lied in den Sinn. Aber mit Volksmusik und dem Alm-Öhi
hat sie so gar
nichts am Hut. Zum Glück. Und das trotz Posaune als Musikinstrument in ihrer
Musik.
Wenn man also die ersten negativen Assoziationen
schnell über Bord wirft und sich mal auf die
Musik von Heidi Happy einlässt,
wird einen der leicht zu merkende Name nicht mehr so schnell aus
dem Kopf und
die Musik aus dem Ohr gehen. Das besondere an Heidi Happys Musik ist, dass sie
es schafft obwohl sie alles andere als Mainstream-Pop oder Formatradio-Musik
macht trotzdem
eine breite Hörerschafft erreicht und zudem auch viel
Musikkritikerlob bekommt, etwas das sich
eigentlich auszuschließen scheint.
Warum auch immer.
Dass es möglich ist, die Musik von Hiding with the
Wolves beeindruckend auch zu zweit auf die
Bühne zu bringen, davon konnten sich
in einem mittelprächtig gefüllten Kunstkaufhaus die Besucher
selbst überzeugen.
Eine fehlende Posaune oder Geige alles kein Problem wenn man das mit dem
Mund so
genial hinbekommt wie die 2 Schweizer an diesem Abend. Und dann gibt es ja noch
die
Loop-Station. Ein kleines Wunderwerk der Technik, was es Heidi Happy
ermöglicht sich selbst als
Chor zu begleiten. Deshalb gibt es auch 2 Mikrofone,
eins speziell für die Loop-Station und davon
macht sie auch gerne und fleißig
Gebrauch. Zwar ist man beim ersten Song am Anfang etwas
irritiert und denkt die
Musik kommt vom Band, doch spätestens nachdem Heidi Happy die
Loopstation kurz
erklärte , war wohl jedem klar dass alles echte live Musik ist an diesem
Abend.
Livemusik die so richtig Spaß macht, die speziell
und außergewöhnlich und doch wieder
wunderschön und eingängig ist. Heidi Happy
eben. Es ist wirklich erstaunlich was man mit den
Loops alles tolles machen
kann, zeitweise werden von beiden 2 oder 3 Instrumente gleichzeitig
gespielt und
die Loopstation dazu das klingt fast wie eine richtig große Band. Zum Schluß
werden
sogar dem Klavier im Kunstkaufhaus noch einige Töne entlockt. Apropos
Schluss, der kam
überraschend früh und glücklich darüber war keiner der
Besucher. Die forderten energisch mehrere
Zugaben, einen Wunsch denen die 2
großartigen Musiker auch gerne nachkamen. Denn auch die 2
hatten sichtlich Spaß
am Auftritt in Hof. Und so gab es noch einen Ausflug ins Schweizerdeutsch,
gesungen übrigens noch schwieriger und unmöglicher zu verstehen, wie
gesprochen.
Glücklich schätzen können sich all jene, die an
diesem Abend ins Kunstkaufhaus gekommen sind.
Nahtlos reiht sich der Auftritt an
den sensationellen Auftritt von Marie Marie an. Jahrelang war Hof
ein "Rock Pop Sperrgebiet!",
inzwischen gibt es immer wieder herausragendes und besonderes zu
hören. So wie
an diesem Abend Heidi Happy. Nur leider haben das immer noch viel zuwenige , und
speziell auch die örtliche Presse nicht mitbekommen.
Ein Besuch der KKH Homepage lohnt sich also hier kann
man das Programm immer aktuell
einsehen. Aber nochmals zurück zu Heidi Happy.
Die wird
demnächst für eine kleine Tour nach Amerika aufbrechen und es würde
mich schon
sehr wundern, wenn die Amerikaner ihre Musik, die etwas an "Norah Jones und Joanna
Newsome meets
Eva Cassidy" erinnert nicht lieben würden.
(das Warten vor der Zugabe)