Die Ginger Redcliff-Seite
                  Die besten Ärzte der Welt sind Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich  
                                                                                 Jonathan Swift

                         


Tanzsaal Kaiserhammer,  25.01.2013



Nach dem Wohnzimmerkonzert am Donnerstag in Selb, gab es Ginger Redcliff am Freitag im größeren Rahmen zu bewundern. Der Kulturhammer e.V. hat inzwischen 32 Konzertprogramme durchgeführt und ist ein herausragendes Beispiel wie man, selbstständig finanziert und gemeinnützig tätig, Kultur ins kleine Dorf bringt. Und so richtet man in einem perfekt dafür geeigneten ehemaligen Tanzsaal immer wieder Konzerte aus, die sehr gut angenommen werden. Da macht auch Ginger Redcliff keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil, wer am Freitag keine Karte und somit keinen reservierten Platz hatte, der hatte schlechte Karten.
Sehr zur Freude von Hanna Plaß, die in genau diesem Saal mit 14 ihre Konfirmation feierte, wie sie während des Auftritts grinsend erzählte. Und für die der Auftritt vor sovielen Leuten, die extra wegen ihr gekommen sind, etwas ganz besonderes war.
Es war also ein Heimspiel und viele ihr bekannte Gesichter befanden sich unter den vielen Konzertbesuchern. Und so war sie sogar sichtbar nervös, als sie kurz nach 20.00 Uhr die Bühne betrat. Erstaunlich für jemand , der schon so viel Bühnenerfahrung hat. Die Nervosität legte sich jedoch sehr schnell, mit jeder Minute wurde Hanna lockerer , gelöster und wurde der Spaßfaktor auch bei ihr immer größer. Und dass sie Freude an dem Abend hatte, war im ganzen Saal zu spüren.
Sogar die Suche nach einem Mitmusiker, bzw in dem Fall eine Mitmusikerin bei einem Song erwies sich als erfolgreich, da man ja auf Tour ohne Schlagzeuger auskommen muss, die Rhythmusabteilung also etwas unterbesetzt ist. Aber mit einem etwas zur Hand gehenden Tom Bola klappte das ohne Probe zuvor hervorragend.
Genauso wie man schon aus Kostengründen auf das begleitende Symphonieorchester zwangsläufig verzichten muss. Die Technik , das Notebook mit angebissenem Apfel darauf, machen das zwar wett, aber einmal die Songs mit einem ganzen Symphonieorchester aufzuführen wäre sicher das Größte. Denn eigentlich sind sie dafür wie geschaffen. Hanna liebt es durchaus sphärisch, pompös, opulent, große Gefühle, große Gesten, große Stimmungen , großartiger Kitsch. Filmmusik für den Kopf und die Seele zum sich fallen lassen. Musik zum zuhören, statt zum Party machen, zum Träumen statt zum abfeiern, Pianobar statt Ballermann. Den Beweis wie unglaublich toll die Musik mit ausdrucksstarken Bildern wirken kann , hat sie unabsichtlich selbst geliefert, als plötzlich der Bildschirmschoner des Notebooks wunderschöne Landschaftsbilder produzierte und die Musik dazu ein ganz spezielles unabsichtliches und von vielen unbemerktes Konzerterlebnis bot.
Man muss sich wirklich reinhören in die Songs , beim ersten Hören wirken sie manchmal etwas sperrig, gehen nicht immer sofort ins Ohr. Das ändert sich aber von Anhören zu Anhören, man wird immer mehr gefangen von Melodie und Stimme. Was gibt es schlimmeres als , wenn ein Song einem beim ersten Mal super bekannt vorkommt und beim zweiten Mal man diesen dann schon satt hat. Oder wenn alles gleich klingt. Das wird einen bei Ginger Redcliff nie passieren, ganz im Gegenteil. Da wird schon mal der Song "Sunabgung" in Friesisch gesungen, zumindest am Ende des ersten Konzerteils an diesem Abend. Nach der ungewöhnlich langen Pause, kein Wunder bei sovielen Bekannten im Publikum, gabs dann die Englische Übersetzung, sprich den Song nochmals in Englisch zu hören .Oder dieser Walzer namens "The Bride", der von der bedingungslosen Liebe von Frankensteins Braut handelt und bei dem sie das Publikum in dem beengten Saal zum tanzen aufforderte. Auch bei den Zugaben, nachdem sie einfach keine Songs mehr hatte, gab es den Song ein zweites Mal zu Gehör und dabei stellte sie kurzerhand die Bühne zur Verfügung. Als dann schließlich 2 Mädels die Chance ergriffen, war der eigentlich viel zu kurze Song aber auch schon wieder aus.
Wie kein anderer Song steht Paperboy , ein Roy Orbison Cover für die Faszination Ginger Redcliff. Da wird ein Coversong so sehr zum eigenen Song, dass sicher niemand an Schmachtsänger Orbison auch nur einen Gedanken verschwendet hatte. Und wenn sie leise fast flehendlich klagend zu singen beginnt , der Song sich immer mehr steigert und in einem grandios pompösen Finale endet, dann kann jeder perfekt nachempfinden was die Musik von Ginger Redcliff ausmacht. Egal ob im Walzertakt, als sparsame Pianomelodie oder mit pompösen Orchesterklang, die Musik ist einfach klasse und das fröhliche Wesen auf der Bühne ein ganz besonderes Live-Erlebnis. Es gibt Schauspieler die singen gar nicht mal schlecht, aber trotzdem sind es in erster Linie Schauspieler. Und es gibt schauspielende Sänger. Hanna ist beides nicht. Sie schafft den Spagat zwischen Schauspiel und Musik problemlos. Auf der Bühne ist sie Musikerin und da hat sie eine gewaltige Karriere vor sich. Auch weil sie so ist, wie sie ist. Bescheiden, fröhlich, liebenswert. Ein Sonnenschein der von der Bühne runterstrahlt und es perfekt schafft mit seiner Musik die Menschen zu bewegen, zu fesseln und zum träumen anzuregen.
Nicht zu vergessen natürlich Tom Bola, Bassist bei Oswald Henke, eine der Gothic-Legenden in Deutschland, der mit seiner Musikerfahrung , Ruhe und Gelassenheit der jungen hippeligen Hanna sichtlich gut tut.
Und da er neben Klavier ja auch gut Akkordeon spielen kann, würde es mich nicht wundern, wenn man irgendwann auch dies live mit einbaut und es auch da schafft weder altbacken, noch volkstümlich sondern ganz besonders zu klingen, wie Ginger Redcliff eben.
Und nun der zweite Teil der Ginger Redcliff Bildergalerie, diesmal mit Bildern vom Kaiserhammer-Auftritt. Zuvor aber noch ein Link zu einem kleinen Youtube Video über Ginger Redcliff bzw Hanna Plaß der in paar Minuten so wunderschön viel über sie und ihre Musik zeigt, dass ich ihn jedem ans Herz legen möchte. Und nicht vergessen am 28.02 Bayern 3 schauen.


Hier gehts zum Youtube - Video

Bildergalerie Teil 2:











Verstärkung aus dem Publikum
















































































































Technik die begeistert






























Ein ganz versteckter und unabsichtlicher Konzerthöhepunkt