Eines muss
man den Verantwortlichen vom Konzertbüro Franken ja echt lassen,
sie geben sich größte Mühe attraktive Bands und Musiker
nach Nürnberg zu locken und dabei auch noch alle möglichen
Musikgenres von soft bis hart zu bedienen. Und so vergisst man auch die
Countryliebhaber nicht und hat mit Gretchen Peters aus Kanada auch
gleich noch eine der ganz Großen des Genres verpflichten
können.
Wobei das mit Country so eine Sache ist, man würde
der Singer-Songwriterin Gretchen Peters unrecht tun, sie allein als
Countrysängerin abzustempeln. Und so genießt sie nicht nur
in der Countryszene um Nashville, sondern weit darüber hinaus
einen extrem guten, ja schon fast legendären Ruf und
spätestens dank der Grammy Nominierungen gehört sie in den
USA zu den populärsten und beliebtesten Künstlerinnen der
Folk und Country Szene.
Das kann man von der 1957 in Bronxville (New
York) geborenen Sängerin in Deutschland allerdings so nicht sagen.
Da ist sie nun das zweite Mal "On the Road" und wird noch immer eher
als Geheimtip gehandelt. Und so wäre im eingestuhlten Hirsch
durchaus noch etwas Platz für weitere Besucher gewesen, gelohnt
hätte sich ein Besuch nicht nur für die Liebhaber der
Countrymusik allemal. Denn bereits beim Eröffnungssong Woman on
the Wheel wurde das Talent von Gretchen Peters deutlich hörbar,
Songs mit Botschaft und schönen Melodien zu schreiben und
stimmlich beeindruckend vorzutragen. Unterstützt wird die
hervorragende Gitarristin dabei nun schon weit über 20 Jahre von
ihrem Ehemann und musikalischen Partner Barry Walsh. Als dritte
Musikerin ist die Kanadierin Christine Bougie eine unglaublich
Lap-Steel Gitarrenspielerin dabei, die dem Sound von Gretchen Peters
eine zusätzliche besondere Note verleiht. Schon allein auch
deshalb, weil man die Lap-Steel-Gitarre auf deutschen Bühnen eher
selten bis gar nicht zu hören bekommt. Und genauso wie für
Calaxico, die Pedal-Steel soundprägend ist, ist es Bougies
Lap-Steel an diesem Abend im Hirsch.
Sunday Morning, Matador, Dark Angel und Guadalupe waren die
nächsten Songs des Abends, bevor nach dem England Blues Gretchen Peters
erstmals ganz allein solo am Piano zu hören war. Independence Day hieß der Song und danach
bekamen auch Barry und Christine ihren Soloauftritt mit einem wunderschönen zum
träumen anregenden Instrumental, dass man Gretchen`s Theme getauft
hat.
Gretchen Peters ist übrigens nicht nur eine großartige Sängerin
sondern auch eine bedeutende Songschreiberin, sie hat viele bekannte Musiker
mit Songs versorgt, wie zum Beispiel Trisha Yearwood, Patti Loveless, Martina Mc
Bride, Bonnie Raitt, Neil Diamond, Faith Hill und Bryan Adams um nur einige zu
nennen.
Die absolute Vollblutmusikerin hinterlies mit ihrer
Band eine beeindruckende musikalische Visitenkarte und wurde mit langanhaltendem
Applaus und Zugaberufen vom Publikum völlig zurecht begeistert gefeiert. Als
kleinen Dank für ihr Publikum hatte Peters eine CD/DVD Kombination mitgebracht,
die es so nur auf der Tour zu erwerben gibt und die sie die nach dem Konzert
selbstverständlich bereitwillig signierte. So war danach Autogramme schreiben
angesagt. Ein denkwürdiges Konzert endete in höchst familärer Atmosphäre, sehr
zur Freude des Publikums.
Als
zusätzliche Überraschung hatte das Konzertbüro Franken
übrigens Elena Jank and the Acoustics als Support verpflichtet.
Mit ihrem gewinnenden Lachen und ihrer positiven Ausstrahlung hat Elena
nicht nur die männlichen Besucher schnell auf ihre Seite ziehen
können und die Gelegenheit perfekt genutzt Werbung in eigener
Sache zu betreiben. Eine junge Musikerin mit schöner Stimme und
toller Bühnenpräsenenz von der man sicher in nächster
Zeit noch mehr hören wird und die es als Sahnehäubchen eines
sehens-, hörens- und besuchenswerten Konzertabends als Support
überraschend dazugab. Von ihrem Auftritt gibts weiter unten
natürlich auch einige Fotos. Zuerst aber noch einige Bilder vom
Peters-Auftritt.
Und nun Bilder von der perfekt zu Gretchen Peters passenden Vorband
Elena Jank und and the Acoustics
einführende Worte von Peter Harasim