10.09.2011,
13.00-14.00+19.00-20.15 Uhr
Eine
kleine Meldung der Frankenpost nach dem Festival Mediaval sorgte bei
mir erst einmal für
Verwunderung.
Zitat: "Der pünktliche Auftritt beim Festival Mediaval war
für einen Musiker plötzlich
gefährdet.
Wie die Polizei mitteilt, stoppten Schleierfahnder den VW-Bus einer
Band am Sonntag
an der
Autobahnausfahrt bei Selb. Im Gepäck fanden die Polizisten bei
einem Musiker einen drei
Gramm
schweren Haschischbrocken und stellten ihn sicher. Ob die
Qualität der Musik unter der
Sicherstellung
gelitten hat, sei nicht bekannt, teilt die Polizei mit" .
Schön fand ich dann auch die
Kommentare
einiger Leser dazu wie z.B.
"Der
betreffende Musiker wurde ca. eine Stunde später wieder
freigelassen. Dem Spott der Bandkollegen konnte er allerdings nicht
entgehen. Da für diesen Tag kein Auftritt mehr vorgesehen war,
hatte es keinen Einfluss auf die Qualität der Musik.
Allerdings hätte es erfahrungsgemäß eher
Einfluss, wenn die Band nichts zum rauchen hätte. Wir haben
jedenfalls herzlich mit der Band über die Story gelacht"
oder
"Glückwunsch an die Selber Polizei solche Schwerverbrecher
erwischt zu haben mit der gewaltigen Menge von ganzen 3 Gramm. Die
ganze Selber Bevölkerung und erst recht die Leute am Goldberg
werden dankbar sein solche gefährlichen Rauschmittel
sichergestellt zu haben."
Ein anderer
schrieb
"der Besitz
einer so geringen Menge ist doch legal und straffrei. Also wieso ein
Bericht über so einen Kinkerlitz ? "
Auch auf der
Homepage der Band des betreffenden Musikers war dann einiges dazu
nachzulesen
und
spätestens dann war klar ,dass die Schleierfahndung sich den
Omnia-Bus zur Brust genommen
hat und dann
Philip gleich mal mitgenommen hat. Somit hat er nicht nur das
schöne Festival
Mediaval kennenlernen dürfen
, sondern auch noch den
Spürsinn der Oberfränkischen
Schleierfahndung
(wer hätte gedacht, dass ein Niederländischer Bus mit
solch hübschen Menschen
überhaupt Aufsehen
erregt:.-) ) und
das Selber Polizeigebäude kennt er nun auch von
Innen. Ich
hoffe die
kleine Episonde schreckt ihn nicht davon ab, auch in Zukunft mit nach Selb zu kommen,
ein Festival
ohne die lustigen Holländer von Omnia wäre nicht
wirklich prickelnd.
In diesem
Jahr gab es ja erstmals Omnia satt, d.h. 2 Auftritte. Zur Mittagszeit
gab es Omnia Solo
und
Unplugged, d.h. nur Jenny und Steve, ganz ohne Band reduziert und so,
wie man sie bisher
noch nie
gehört hat. Das Ganze anlässlich der
Veröffentlichung der neuen CD "Musick and
Poetree" , Selb war
sozusagen die Record-Release-Party. Und die wurde vor einer gewaltigen
Menge Leute
abgehalten. Ich hatte bei keinem einzigen der 3 bisherigen Festivals in
Selb um die
Zeit auch
nur annähernd soviele Leute vor einer Bühne
versammelt gesehen wie diesmal. Das
spricht
für die große Beliebtheit die sich Steve und Jenny
mit Band bisher erspielt haben und die
dürfte nach den 2 Auftritten noch
deutlich angestiegen sein.
Und ich bin in den 4 Jahren Festival
Mediaval zum
totalen Omnia Fan geworden. Aber nicht nur von der Musik, auch die
symphatische
Art der
beiden, ihr Umgang mit den Fans , die Live -Auftritte und die
Botschaft, die man an die
Zuhörer bringen will, man muss
sie einfach gern haben und auch
irgendwo dafür bewundern , für
das
wofür Omnia steht. Omnia ist mehr als eine Band, The World of
Omnia ist auch eine kleine Welt
für
sich. Dies wird bei jedem Konzert deutlich, dies versucht gerade Steve
auch immer wieder den
Leuten zu
verdeutlichen. Eine Welt , in der der Mensch etwas zählt,
jeder einzelne. Eine Welt für die
Menschen und
nicht eine Welt die dazu da ist um Reiche noch Reicher zu machen, in der
Großkonzerne unvorstellbare
Gewinne einstreichen und ihre
Mitarbeiter ausbeuten oder sich
Politiker
die Taschen vollmachen, während man den Normalbürger
immer unverfrorener zur Kasse
bittet. Nur
2 Beispiele für Missstände , die immer wieder
thematisiert werden in der Hoffnung dass
sich etwas
ändern möge und jeder einzelne etwas dafür
tun kann. Auch die EU rückt in "Witches
Brew"
kräftig in den Focus der Kritik, völlig zurecht ,wie
man objetiv feststellen muss: Und die zu
kritisieren
geht nun einfacher hat man doch in Joe einen Gitarristen verloren, der
bei der EU
angestellt
war und der über derart Kritik früher nicht gerade
begeistert war. Und so haben viele der
Lieder auch
einen politischen Bezug bzw. Hintergrund sowohl am Nachmittag, wie auch
am Abend.
Und dies
wird auch in den Ansagen immer wieder thematisiert, aber auf eine
wirklich Steve-eigene
extrem
charmante und doch eindringliche Art, die einen nachdenklich macht.
Allerdings kann es
auch schon
mal um ganz menschliche Instinkte gehen bei diesen
denkwürdigen 2 Konzerten, wie
z.B. das
Thema Liebe und Lust. Und so gibt er in dem Song "Fuck Her Gently" Tips
, wie das so ist
mit dem Sex
und der Liebe mit einer Frau und auch der Name Jenny, seine
große Liebe, fällt dabei.
Die scheint
er wirklich gefunden zu haben. Wie sagte er so schön an dem
Wochenende zu mir. Das
beste was
ihm je in seinem Leben passiert ist, ist diese Frau und das strahlen
sie auch aus.
Da haben
sich 2 gesucht und gefunden. Die perfekte Liebe. Man merkt das wirklich,
nicht
nur auf der Bühne und in ihrer Musik. Auch wenn man sich mit
ihnen unterhält.
Kein Wunder,
dass bei den Omnia-Songs
auf der neuen CD nicht mehr von Steve und Jenny
gesprochen
wird,
sondern einfach nur noch von Stenny. Den besagten Sexratgebersong
schrieben
sie allerdings nicht. Das ist
ein Cover von Tenacious
D, nicht das einzige Cover an diesem
besonderen
Nachmittag. Denn der
besteht analog der zweiten EP des neuen Albums "Musick and
Poetree"
größtenteils aus Coversongs, wie z.B. von Nick Cave
und
"Mercy Seat" oder "Stand Up" von Valravn.
Und auch den
Welthit "Lili Marleen" von Lale Anderson gibt es in einer deutsch
gesungenen
Stenny-Version dem staunenden Publikum
zu hören und man
könnnte denken Steve hat perfekt
Deutsch
gelernt. Mit Holländisch tut er sich da natürlich
leichter "Het Dorp" ist das beste
Songbeispiel
was Omnia-Musik ausmacht, voller Melancholie, Mystic und
Zärtlichkeit. Gefühle die
Omnia sowohl
auf CD wie auch besonders live versprühen können und
damit ihr Publikum zu Fans werden lassen.
Neben den
Songs der Poetree CD , es handelt sich um ein Doppelalbum mit 2 CDs die
eigentlich 2
EP`s sind,
gibt es am Nachmittag auch Jenny "intim" , ganz allein und ganz
reduziert nur auf die
Harfe. Aber
auch Omnia-typisches, was man sonst bei Konzerten leider kaum
hört, findet Samstag
im Programm
seinen Platz, wie die geniale Shakespeare-Vertonung "The Raven". Die
kündigt er
mit den
Worten an, nach dem Stück haben eh alle genug von ihnen,
allein die Länge des Liedes
sprengt ja
den normalen Songrahmen. Von wegen, die Leute hatten weder am
Nachmittag noch
am Abend
genug von Omnia. Das ist das verrückte, 2 Konzerte und
trotzdem hat man danach das
Gefühl, das war mal wieder alles
viel zu kurz und viel zu
wenig. Und es gibt ja auch noch genug
Lieder die
man hätte spielen können. Zwar gab es in letzter Zeit
einige Bandwechsel und es wäre
gelogen,
wenn man die tiefe Stimme von Lucka nicht
vermissen würde, aber Stenny, Daphyd, Philip
und die
bezaubernde Perserin M (auf Wunsch gelöscht) verstehen es, die
Musik auch in neuer
Besetzung großartig
live zu
interpretieren. Bei den neuen Songs ist dies eh völlig
unproblematisch, die alten klingen auch
in neuer
Besetzung klasse und die Coverversionen wirken wie eigene Omnia-Songs.
Kein Wunder
dass die
neue CD sich von allen Cds schon jetzt am besten verkauft und auch in Selb sich
großer
Nachfrage
erfreute. Und mit einem Autogramm und dem schönen Artwork zu
einem Schmuckstück
der eigenen
CD-Sammlung wird.
Natürlich
war der Abendauftritt wesentlich fetziger, lauter und mehr zum abfeiern
als der Nachmittag
und Dank der
vielen besonderen Gäste ebenfalls ein ganz besonderes Konzert.
Und so schreien
und voller
Temperament habe ich Ml bisher auch noch nie gesehen.
Es gibt noch
so viel was man hätte schreiben können über
Omnia als Band, über Stenny und ihre
Hoffnung,
dass die Menschen den Hintern hoch bekommen und jeder einzelne versucht
etwas zu
ändern und sich aus einem System
der Unmenschlichkeit zum
Wohle der Gewinnmaximierung
soweit
möglich herauszunehmen versucht. Philosophische
Ansätze, Träume und der Glaube an ein
Leben voller
Gelassenheit, die Liebe zur Natur und seiner Bewohner, egal ob 2, 4
oder noch mehr
Beine, Omnia
sind nicht nur eine ganz normale Musikgruppe, sie haben so viel zu
erzählen und man
hört
ihnen auch gerne zu. Nicht nur wenn sie singen. Und so hat man auch
Poetree (von Tree)
bewußt mit 2 ee geschrieben.
Ich will das
jetzt aber mit den Worten beenden und noch einige Bilder wirken lassen.
Zuvor möchte
ich aber
noch eins feststellen. Omnia sind fraglos immer grandios, wie z.B. auf
einem regulären
Konzert, wie
im Mai in Nürnberg (hier
gibst Bilder und einen Bericht dazu) Aber an Selb kommt
nichts
heran. Das liegt sicher auch an den Gästen die man immer
wieder zu einem kurzen Auftritt
überreden kann. Diesmal waren
dies neben Kelvin Kalvus und
Beatritsche auch die weißrussische
Feuerkünstlerin Ayuna.
Bilder von den
Friends beim Omnia-Auftritt
gibts hier
Aber vor
allem daran, dass Omnia und besonders Stenny dieses Festival
einfach
lieben. Deshalb sind sie auch Sonntag noch vor Ort, schauen sich andere
Bands an
, quatschen
mit Festivalbesuchern, geben Interviews oder müssen sich
einmal mehr, wie am Anfang
beschrieben
mit der Staatsmacht herumärgern. Und das passiert ihnen
ständig, allein deswegen
weil man
nicht wie die Norm ausschaut. Aber wer bestimmt was die Norm ist, was
normal und
verrückt ist. Was schön oder
hässlich?
Sie sind
Festival-Mediaval Fans und geben sich in Selb immer
besonders Mühe das Publikum zu
begeistern.
Und das geht schon immer bei den Soundchecks los, wo Omnia immer
für Lacher gut
sind. Und
sie machen jedes Jahr Lust auf mehr, auf viel mehr. Und so freu ich
mich schon auf die
nächste Tour , die sie vor dem
nächsten Festival
Mediaval, hoffentlich irgendwo, einigermaßen in
die
Nähe, bringt. Und dann natürlich auf einen neuen
unvergesslichen Mediaval-Auftritt 2012.
M (auf Wunsch gelöscht), seit 2010 neu bei Omnia
Die
eine Hälfte von Purpur-nicht bei Omnia-und eigentlich
Moderatorin und was macht sie?
uns Fotografen Konkurrenz, zzzzzzzzzzzzzz :-)
Ich geb nen Chai aus beim nächsten Festival
Mediaval, wenn jemand Davyd
beim Lachen fotografiert hat.
egal ob am Abend oder Nachmittag, man traf sich zu Omnia