Das vierte Festival Mediaval 09-11.09.2011
                     
        "Wenn man sich diese Programme die ganze Zeit ansieht, wird man selbst irgendwann hirntot"                                                                                             Steve Evans-van der Harten (über Werbung)
                          


10.09.2011, 13.00-14.00+19.00-20.15 Uhr




Eine kleine Meldung der Frankenpost nach dem Festival Mediaval sorgte bei mir erst einmal für

 Verwunderung. Zitat: "Der pünktliche Auftritt beim Festival Mediaval war für einen Musiker plötzlich

 gefährdet. Wie die Polizei mitteilt, stoppten Schleierfahnder den VW-Bus einer Band am Sonntag

 an der Autobahnausfahrt bei Selb. Im Gepäck fanden die Polizisten bei einem Musiker einen drei

 Gramm schweren Haschischbrocken und stellten ihn sicher. Ob die Qualität der Musik unter der

 Sicherstellung gelitten hat, sei nicht bekannt, teilt die Polizei mit" . Schön fand ich dann auch die

 Kommentare einiger Leser dazu wie z.B.

"Der betreffende Musiker wurde ca. eine Stunde später wieder freigelassen. Dem Spott der Bandkollegen konnte er allerdings nicht entgehen. Da für diesen Tag kein Auftritt mehr vorgesehen war, hatte es keinen Einfluss auf die Qualität der Musik. Allerdings hätte es erfahrungsgemäß eher Einfluss, wenn die Band nichts zum rauchen hätte. Wir haben jedenfalls herzlich mit der Band über die Story gelacht"

oder "Glückwunsch an die Selber Polizei solche Schwerverbrecher erwischt zu haben mit der gewaltigen Menge von ganzen 3 Gramm. Die ganze Selber Bevölkerung und erst recht die Leute am Goldberg werden dankbar sein solche gefährlichen Rauschmittel sichergestellt zu haben." 

Ein anderer schrieb

"der Besitz einer so geringen Menge ist doch legal und straffrei. Also wieso ein Bericht über so einen Kinkerlitz ? "


Auch auf der Homepage der Band des betreffenden Musikers war dann einiges dazu nachzulesen

und spätestens dann war klar ,dass die Schleierfahndung sich den Omnia-Bus zur Brust genommen

hat und dann Philip gleich mal mitgenommen hat. Somit hat er nicht nur das schöne Festival

Mediaval kennenlernen dürfen , sondern auch noch den Spürsinn der Oberfränkischen 

Schleierfahndung (wer hätte gedacht, dass ein Niederländischer Bus mit solch hübschen Menschen

 überhaupt Aufsehen erregt:.-)   ) und das Selber Polizeigebäude kennt er nun auch von Innen. Ich

hoffe die kleine Episonde schreckt ihn nicht davon ab, auch in Zukunft mit nach Selb zu kommen,

ein Festival ohne die lustigen Holländer von Omnia wäre nicht wirklich prickelnd.

In diesem Jahr gab es ja erstmals Omnia satt, d.h. 2 Auftritte. Zur Mittagszeit gab es Omnia Solo

und Unplugged, d.h. nur Jenny und Steve, ganz ohne Band reduziert und so, wie man sie bisher

noch nie gehört hat. Das Ganze anlässlich der Veröffentlichung der neuen CD "Musick and

Poetree" , Selb war sozusagen die Record-Release-Party. Und die wurde vor einer gewaltigen

Menge Leute abgehalten. Ich hatte bei keinem einzigen der 3 bisherigen Festivals in Selb um die

Zeit auch nur annähernd soviele Leute vor einer Bühne versammelt gesehen wie diesmal. Das

spricht für die große Beliebtheit die sich Steve und Jenny mit Band bisher erspielt haben und die

dürfte nach den 2 Auftritten noch deutlich angestiegen sein. Und ich bin in den 4 Jahren Festival

Mediaval zum totalen Omnia Fan geworden. Aber nicht nur von der Musik, auch die symphatische

Art der beiden, ihr Umgang mit den Fans , die Live -Auftritte und die Botschaft, die man an die

Zuhörer bringen will, man muss sie einfach gern haben und auch irgendwo dafür bewundern , für

das wofür Omnia steht. Omnia ist mehr als eine Band, The World of Omnia ist auch eine kleine Welt

für sich. Dies wird bei jedem Konzert deutlich, dies versucht gerade Steve auch immer wieder den

Leuten zu verdeutlichen. Eine Welt , in der der Mensch etwas zählt, jeder einzelne. Eine Welt für die

Menschen und nicht eine Welt die dazu da ist um Reiche noch Reicher zu machen, in der

Großkonzerne unvorstellbare Gewinne einstreichen und ihre Mitarbeiter ausbeuten oder sich

Politiker die Taschen vollmachen, während man den Normalbürger immer unverfrorener zur Kasse

bittet. Nur 2 Beispiele für Missstände , die immer wieder thematisiert werden in der Hoffnung dass

sich etwas ändern möge und jeder einzelne etwas dafür tun kann. Auch die EU rückt in "Witches

Brew" kräftig in den Focus der Kritik, völlig zurecht ,wie man objetiv feststellen muss: Und die zu

kritisieren geht nun einfacher hat man doch in Joe einen Gitarristen verloren, der bei der EU


angestellt war und der über derart Kritik früher nicht gerade begeistert war. Und so haben viele der

Lieder auch einen politischen Bezug bzw. Hintergrund sowohl am Nachmittag, wie auch am Abend.

Und dies wird auch in den Ansagen immer wieder thematisiert, aber auf eine wirklich Steve-eigene

extrem charmante und doch eindringliche Art, die einen nachdenklich macht. Allerdings kann es

auch schon mal um ganz menschliche Instinkte gehen bei diesen denkwürdigen 2 Konzerten,  wie

z.B. das Thema Liebe und Lust. Und so gibt er in dem Song "Fuck Her Gently" Tips , wie das so ist

mit dem Sex und der Liebe mit einer Frau und auch der Name Jenny, seine große Liebe, fällt dabei.

Die scheint er wirklich gefunden zu haben. Wie sagte er so schön an dem Wochenende zu mir. Das

beste was ihm je in seinem Leben passiert ist, ist diese Frau und das strahlen sie auch aus.

Da haben sich 2 gesucht und gefunden. Die perfekte Liebe. Man merkt das wirklich,

 nicht nur auf der Bühne und in ihrer Musik. Auch wenn man sich mit ihnen unterhält.

Kein Wunder, dass bei den Omnia-Songs auf der neuen CD nicht mehr von Steve und Jenny

gesprochen wird, sondern einfach nur noch von Stenny. Den besagten Sexratgebersong schrieben

 sie allerdings nicht. Das ist ein Cover von Tenacious D, nicht das einzige Cover an diesem

besonderen  Nachmittag. Denn der besteht analog der zweiten EP des neuen Albums "Musick and

Poetree" größtenteils aus Coversongs, wie z.B. von Nick Cave und "Mercy Seat" oder "Stand Up" von Valravn.

Und auch den Welthit "Lili Marleen" von Lale Anderson gibt es in einer deutsch gesungenen

Stenny-Version dem staunenden Publikum zu hören und man könnnte denken Steve hat perfekt

Deutsch gelernt. Mit Holländisch tut er sich da natürlich leichter "Het Dorp" ist das beste

Songbeispiel was Omnia-Musik ausmacht, voller Melancholie, Mystic und Zärtlichkeit. Gefühle die

Omnia sowohl auf CD wie auch besonders live versprühen können und damit ihr Publikum zu Fans werden lassen.

Neben den Songs der Poetree CD , es handelt sich um ein Doppelalbum mit 2 CDs die eigentlich 2

EP`s sind, gibt es am Nachmittag auch Jenny "intim" , ganz allein und ganz reduziert nur auf die

Harfe. Aber auch Omnia-typisches, was man sonst bei Konzerten leider kaum hört, findet Samstag

im Programm seinen Platz, wie die geniale Shakespeare-Vertonung "The Raven". Die kündigt er

mit den Worten an, nach dem Stück haben eh alle genug von ihnen, allein die Länge des Liedes

sprengt ja den normalen Songrahmen. Von wegen, die Leute hatten weder am Nachmittag noch

am Abend genug von Omnia. Das ist das verrückte, 2 Konzerte und trotzdem hat man danach das

Gefühl, das war mal wieder alles viel zu kurz und viel zu wenig. Und es gibt ja auch noch genug

Lieder die man hätte spielen können. Zwar gab es in letzter Zeit einige Bandwechsel und es wäre

gelogen, wenn man die tiefe Stimme von Lucka nicht vermissen würde, aber Stenny, Daphyd, Philip

und die bezaubernde Perserin M (auf Wunsch gelöscht) verstehen es, die Musik auch in neuer Besetzung großartig

live zu interpretieren. Bei den neuen Songs ist dies eh völlig unproblematisch, die alten klingen auch

in neuer Besetzung klasse und die Coverversionen wirken wie eigene Omnia-Songs. Kein Wunder

dass die neue CD sich von allen Cds schon jetzt am besten verkauft und auch in Selb sich großer

Nachfrage erfreute. Und mit einem Autogramm und dem schönen Artwork zu einem Schmuckstück

der eigenen CD-Sammlung wird.

Natürlich war der Abendauftritt wesentlich fetziger, lauter und mehr zum abfeiern als der Nachmittag

und Dank der vielen besonderen Gäste ebenfalls ein ganz besonderes Konzert. Und so schreien

und voller Temperament habe ich Ml bisher auch noch nie gesehen.

Es gibt noch so viel was man hätte schreiben können über Omnia als Band, über Stenny und ihre

Hoffnung, dass die Menschen den Hintern hoch bekommen und jeder einzelne versucht etwas zu

ändern und sich aus einem System der Unmenschlichkeit zum Wohle der Gewinnmaximierung

soweit möglich herauszunehmen versucht. Philosophische Ansätze, Träume und der Glaube an ein

Leben voller Gelassenheit, die Liebe zur Natur und seiner Bewohner, egal ob 2, 4 oder noch mehr

Beine, Omnia sind nicht nur eine ganz normale Musikgruppe, sie haben so viel zu erzählen und man

hört ihnen auch gerne zu. Nicht nur wenn sie singen. Und so hat man auch Poetree (von Tree)

bewußt mit 2 ee geschrieben.

Ich will das jetzt aber mit den Worten beenden und noch einige Bilder wirken lassen. Zuvor möchte

ich aber noch eins feststellen. Omnia sind fraglos immer grandios, wie z.B. auf einem regulären

Konzert, wie im Mai in Nürnberg (hier gibst Bilder und einen Bericht dazu) Aber an Selb kommt

nichts heran. Das liegt sicher auch an den Gästen die man immer wieder zu einem kurzen Auftritt

überreden kann. Diesmal waren dies neben Kelvin Kalvus und Beatritsche auch die weißrussische


Feuerkünstlerin Ayuna.

Bilder von den Friends beim Omnia-Auftritt gibts hier

Aber vor allem daran, dass Omnia und besonders Stenny dieses Festival

einfach lieben. Deshalb sind sie auch Sonntag noch vor Ort, schauen sich andere Bands an

, quatschen mit Festivalbesuchern, geben Interviews oder müssen sich einmal mehr, wie am Anfang

beschrieben mit der Staatsmacht herumärgern. Und das passiert ihnen ständig, allein deswegen

weil man nicht wie die Norm ausschaut. Aber wer bestimmt was die Norm ist, was normal und

verrückt ist. Was schön oder hässlich?

Sie sind Festival-Mediaval Fans und geben sich in Selb immer besonders Mühe das Publikum zu

begeistern. Und das geht schon immer bei den Soundchecks los, wo Omnia immer für Lacher gut

sind. Und sie machen jedes Jahr Lust auf mehr, auf viel mehr. Und so freu ich mich schon auf die

nächste Tour , die sie vor dem nächsten Festival Mediaval,  hoffentlich irgendwo, einigermaßen in

die Nähe, bringt. Und dann natürlich auf einen neuen unvergesslichen Mediaval-Auftritt 2012.



M (auf Wunsch gelöscht), seit 2010 neu bei Omnia

Die eine Hälfte von Purpur-nicht bei Omnia-und eigentlich Moderatorin und was macht sie?

uns Fotografen Konkurrenz, zzzzzzzzzzzzzz :-)

Ich geb nen Chai aus beim nächsten Festival Mediaval, wenn jemand Davyd

beim Lachen fotografiert hat.
































egal ob am Abend oder Nachmittag, man traf sich zu Omnia