ASP 2017
In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.
                                     Augustinus Aurelius




Nürnberg, Hirsch , 26.03.2017



Es gibt Konzerte, die kann man einfach mit einem Wort beschreiben. Die Intimus Rar und Pur Tour von ASP im Nürnberger Hirsch ist ein gutes Beispiel dafür. Deshalb wäre mit dem Wort unfassbar eigentlich schon alles gesagt.
Unfassbar beeindruckend das Publikum, unfassbar, dass bei einem „Akustik Gig“ solch eine Stimmung entstehen kann. Unfassbar gut alle 5 beteiligten Musiker an diesem Abend einschließlich des Meisters am Mikrofon, der scheinbar einen Clown gefrühstückt hatte und sich bestens gelaunt, witzig charmant und extrem unterhaltsam präsentierte. Unfassbar schlecht, und das soll auch erwähnt werden, die Fotobedingungen für die Fotografen. Der Graben durfte nicht betreten werden und die dann mögliche Position ließ einfach (zumindest aus meiner Position) keine wirklich vernünftigen Bilder zu. Und mir wiederstrebt es, sich einfach ständig vor irgendwelche Konzertbesuchern zu stellen und ihnen die Sicht zu nehmen.
Aber zurück zum Konzert und zur Feststellung, dass ein Künstler sich selbst auf die Schulter klopfen kann, wenn er vor solch einem Publikum im ausverkauften Hirsch auftreten darf. Dann hat er ziemlich viel richtig gemacht. Die kleinste Location der Intimus Tour erweis sich als vielleicht stimmungsmäßig größte. Bereits beim ersten musikalischen „Augenaufschlag“ von ASP, war das Publikum voll dabei, solch eine Stimmung, soviel begeisterte und vor allem mitsingende Konzertbesucher, die praktisch jeden Song mitsangen, gibt es selten. Ein vielstimmiger Megachor und mittendring der Chorleiter ASP, der es geschickt verstand die Stimmung immer wieder noch weiter anzuheizen und dem Publikum während des ganzen Sets keine Verschnaufpause gönnte. Fallen „Unpluggend“ Gigs in der Regel ja eher etwas ruhiger und gemäßigter aus, bewies ASP und seine Band, dass es auch völlig anders geht. An diesem Abend kochte vom ersten bis zum letzten Ton die Stimmung über und verwandelte den Hirsch in eine singende Sauna wie es der erfolgsverwöhnte Sänger wohl selbst selten erlebt hatte. Dies kommentierte er mit den Worten „ein Leben ohne Sauerstoff ist möglich“ und der Schweiß rann im dabei nur so übers Gesicht.
Großen Anteil an der Stimmung hatte auch die klug zusammengestellte Setlist, ein Best of ohne eigentlich Best of zu sein. Songs wie Wechselbalg, Aufbruchstimmung, Du bist nie allein , Hunger, Me, Astoria verfallen , Variete obscur, Strom, Schwarzer Schmetterling, Souvenir, Souvenir passten perfekt für das Intimus Konzept und wurden musikalisch einfach großartig ungesetzt. Und kaum zu Glauben, wenn man das Konzert bis dahin live erlebt hatte, zum Ende hin nahm es noch mehr Fahrt auf. Bei Rücken an Rücken drehte sich der ganze Saal geschlossen um, und gab danach bei Songs wie „Seite an Seite“ nochmals richtig Gas. Als eine der größten Highlights erwies sich überraschender Weise der Werbeblock mit dem Song „Werben“.
ASP als verkappter Gothic Elvis singt Goth and Roll, wow.
Auch die eine oder andere unterhaltsame Anekdote gab er zum Besten, zum Beispiel seine Krankengeschichte der letzten Tage. So hörte sich aufgrund seines Gesundheitszustandes seine Stimme zuletzt wie eine Mischung aus Michi Rhein von In Extremo und Grandpa Simpson an. Davon war in Nürnberg nichts mehr zu hören, ganz im Gegenteil. Wie gewohnt hatte sie diesen wohligen Gänsehautfaktor, vielleicht Dank des Ingwertees, den der Sänger auch während des Konzerts zu sich nahm. Sichtbar ohne besondere geschmackliche Freude daran zu finden.
Unfassbar übrigens auch, dass der 
singende Schmetterling“ schon ewig nicht mehr in Nürnberg zu Gast war. Das ist bei solchen Publikumsreaktionen umso unverständlicher. So kommt er ja fast nicht darum herum, auch die Songs seines neuen „Babys“, das im Herbst erscheinen soll, den Franken im Hirsch vorzustellen. Mit dem Song „20000 Meilen“ konnte man immerhin an diesem Abend schon mal einen guten Vorgeschmack bekommen. Sicher werden auf der gleichnamigen Tour die Instrumente wieder eingestöpselt und man wird ihn so, wie man ihm eigentlich bestens kennt, wieder erleben können. Das hat ohne Frage auch einen gewaltigen Reiz, trotzdem ist ASP und seine Musik gerade, wenn sie so gekonnt „Nackt“ präsentiert wird und mit dem zusätzlichen Gänsehautfaktor des Nürnberger Publikums am faszinierensten. Selbst ohne die für das Intimus-Konzept am allerbesten geeigneten „Zauberbrüder“ Songs, die nicht ganz überraschend, völlig außen vor gelassen wurden.
Nackt schied als Tourneetitel  Dank Subway to Sally ja aus, die waren ja bereits 2 Mal "Nackt" auf Tour und sind übrigens gerade mit einem etwas anderen akustischen Konzept ähnlich beeindruckend in ganz Deutschland unterwegs. Aber, auch wenn der Name nicht mögich war, kommt man sich an diesem Abend trotzdem etwas so vor, betonte ASP  und die Publikumsreaktionen zeigten deutlich, dass ASP und Band gerne auf die E-Gitarre verzichten können, sofern man die Songs immer so gekonnt wie an diesem Abend präsentiert. Auch wenn selbst an so einem beeindruckenden Abend auf die E-Gitarre nicht ganz verzichtet wurde.
Als weitere Überraschung gab es übrigens danach noch eine Autogrammstunde, ebenfalls wie der ganze Abend alles andere als alltäglich für ASP.




Die Bildergalerie des Abends


















































































Beeindruckend Rücken an Rücken und das ganze Publikum macht mit




und natürlich steht auch ASP mit dem Rücken zum Publikum



und man nützt die Gelegenheit für ganz besondere Pics























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