Nach Omnia möchte ich eine eigene Seite einer Band widmen, die
für mich bereits das zweite Mal beim
Festival Mediaval ein absoluter Abräumer waren.
Klasse Musik, großes Kino und ein Fotograf, der
soviel
Spaß wie selten beim fotografieren hatte.
"Van Langen" ist nicht gleich "Des Teufels Lockvögel" auch
wenn Marcus van Langen für beide Projekte
verantwortlich ist .
Des Teufels Lockvögel steht für die akkustischere
Mittelaltermusik von Marcus, das Elektrische und
noch Rockigere deckt "Van Langen" ab. Der zweite
und gravierenste Unterschied ist jedoch die
Sängerin des Projekts "Des Teufels
Lockvögel", Juliane La Fey. Sie macht nicht nur den ganz
großen
Unterschied aus, sie ist für mich auch mit das
beeindruckenste was ich an Charisma und Show je in der
Mittelaltermusik-Szene gesehen habe. Man kann den Blick kaum
von ihr abwenden, weil man Angst hat
man verpasst etwas. Schon vor der Show wurde das
Publikum gewarnt, dass die Show erst ab 18
wäre. Das war zwar leicht übertrieben, aber
das was Juliane bei "Totus Floreo" dann an Lust und
Leidenschaft (incl. dezent verdeckter nackter Brust)
präsentierte war schon extrem heiß und noch eine
Steigerung zum Auftritt vor 2 Jahren. Juliane La Fey, die mit
bürgerlichen Namen Kammerl heißt, ist seit
Januar 2010 Dozentin für Körper- und
Bewegungslehre an der Schauspielschule TASK München. Welch
ein Spaß muss das für die Studenten sein.
Die gelernte Schauspielerin, die 4 Jahre klassischen
Gesangsunterricht hatte, zeigt auf der Bühne
während des 60 Minuten-Auftritts so ziemlich all ihre
Talente, was Tanz, Schauspiel und Gesang betrifft und ist so
ganz nebenbei noch der Hingucker
Nummer 1 des Wochenendes. Und ihr gehört die
Bühne fast allein, da haben es Marcus van Langen und
Trommler Thomas van der Sterrewacht, der zum Abschluss einen
5 Minuten Solo -Auftritt hatte, wirklich schwer
wahrgenommen zu werden. Ich denke sie nehmen es leicht, hat
man doch das Glück eine absolute
Ausnahmeperformerin in der Gruppe zu haben. Mehr will ich
jetzt gar nicht zu dem Auftritt sagen, die
Bilder sprechen wirklich für sich.
Außerdem kann man jedem nur raten, einen Liveauftritt der
famosen
"Lockvögel" zu besuchen. Und da haben wir auch schon
den einzigen Schwachpunkt der Band. Sie
machen sich zu rar und auch auf die neue CD muss man schon
viel zu lange warten. Immerhin gab es
Lieder daraus in Selb zu hören. Nun aber weitere
Pics.
soviel zu "Des Teufels Lockvögel", nun noch ein paar
Sätze zum Tribute to Frank Wulff
In einer bewegenden Rede , bei der Marcus mit den Tränen
kämpfte, erzählte er von seinem ersten
Kontakt mit dem Ougenweide-Gründer Frank Wulff. Der
viel zu früh verstorbene Musiker, geboren 1952
verstarb am 19.März 2010. Er war mit seiner Band
Ougenweide, die im letzten Jahr ja auch in Selb
aufgetreten ist, der Erfinder des Genres Mittelalter-Musik.
Bis heute hat er zum Beispiel mit den
Merseburger Zaubersprüchen einen absoluten Klassiger
vertont, den viele bis heute als aus dem
Mittelalter überliefertes Stück ansehen.
Daneben war er als Theater - und Filmkomponist aktiv. Mit ihm
hat die Szene einen ihrer ganz Großen verloren und
einige der Festivalkünstler setzten ihm posthum ein
musikalisches Denkmal.